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Fahrraddemo am 11. August um 11 Uhr in AlsfeldDas Alsfelder Radbegehren kommt an

ALSFELD (ol). ADCF, VCD und BUND laden am Samstag, den 11. August zur Fahrrad-Demo mit anschließender Übergabe der rund 1.000 gesammelten Unterschriften zum Alsfelder Radbegehren auf dem Marktplatz ein. „Wir freuen uns auf viele Radler, die sich genau wie wir ein fahrradfreundliches Alsfeld wünschen“, so die Initiatoren der Aktion Mirjam Kneußel vom ADFC, Gerhard Kaminski vom VCD, Mira Aretz und Philipp Balles vom BUND.

„Um 11 Uhr treffen wir uns an der Stadthalle unter dem Motto: Wir bringen das Alsfelder Radbegehren zum Rathaus.“ Mit dem Alsfelder Radbegehren wollen die Verbände, laut Pressemeldung vom BUND, den politisch Verantwortlichen in Alsfeld zeigen, dass Alsfelder Bürger ein fahrradfreundliches Alsfeld fordern. „Im Alsfelder Radbegehren haben wir unsere wesentlichen Ziele formuliert“, sagte Gerhard Kaminski vom VCD. „Dazu gehören Punkte wie sicheres Radfahren auf dem Weg zur Schule, die Öffnung der Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung und sichere Abstellplätze“. Insgesamt gehe es um das deutliche Signal: In Alsfeld hat Fuß- und Radverkehr Vorrang und dafür lohnt es sich zu investieren.

Umweltfreundliche Alternative die die Gesundheit fördert

Miriam Kneußel und Philipp Balles berichten: „Alsfelder Geschäftsleute haben unsere Unterschriftensammlung aktiv unterstützt. Auf der Straße sind wir mit Einheimischen und Touristen ins Gespräch gekommen und die klare Botschaft daraus lautet: die Menschen finden die Forderungen gut und wichtig. Allerdings sind viele Gesprächspartner auch skeptisch, ob die Stadt tatsächlich etwas tun wird.“

Mira Aretz vom BUND ergänzt: „Radfahren schont das Klima. Radfahren ist leise. Radfahren erzeugt keine Abgase. Radfahren hält gesund. Wer in Alsfeld mit dem Rad einkauft, stärkt den Handel in unserer Stadt und trägt zur wirtschaftlichen Belebung der Innenstadt bei. Wer mit dem Fahrrad zur Schule fährt, lernt, sich sicher im Verkehr zu orientieren. Es gibt viele Gründe, das Radfahren zu fördern. Das hat die Politik auch schon lange erkannt, aber viel zu selten umgesetzt.“

Fahrraddemo zur Umsetzung besserer Bedingungen

Ein Konzept mit Verbesserungsvorschlägen und „Hauptradrouten“ für Alsfeld, erarbeitet von den drei Verbänden, in Zusammenarbeit mit aktiven Radlern, liege der Stadt Alsfeld seit 2016 vor. „Erste Erfolge hat unser Radverkehrskonzept schon gebracht. Es wurden neue Fahrradständer am Erlenbad aufgestellt und einige Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet. Jedoch fehlt zum Beispiel die Freigabe von Einbahnstraßen, die einen durchgängigen Weg durch die Innenstadt ermöglichen. „Daher“, so seien sich die Organisatoren einig „kann das bisher umgesetzte nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.“

Start der Fahrrad-Demo ist am Samstag, 11. August um 11 Uhr an der Stadthalle. Auf einem Weg durch die Innenstadt gehe es zum Marktplatz. Um 12 Uhr finde dann die Übergabe der rund 1.000 gesammelten Unterschriften an den Magistrat statt. Eingeladen seien alle Menschen, die an besseren Bedingungen für den Radverkehr in Alsfeld und Umgebung interessiert seien.

Einbahnstraßen – Warum ist deren Öffnung so schwierig?

In einer weiteren Pressemeldung gehen die Verbände auf die Öffnung von Einbahnstraßen ein. Denn die Einbahnstraßen für Fahrradfahrer in Gegenverkehr zu öffnen, ist seit November 2016 ein erklärtes Ziel der Umweltverbände. Im März diesen Jahres habe die systematische Nachfrage zur Öffnung der Einbahnstraßen begonnen.

Wiederholtes Nachhaken habe den Umweltverbänden eine Einbahnstraßen-Prüfliste gebracht. Die Liste sei jedoch erst nach dem Pressetermin Ende Juni zur Verfügung gestellt worden. Mit Überraschung haben dann die Verbände festgestellt, dass die Prüfliste der Stadt nicht vollständig ist. „Die Stadt hat uns im Vorfeld keinerlei Informationen zur Verfügung gestellt.“ zeigte sich Kneußel vom ADFC Vogelsberg überrascht.

Für die Radler habe sich nach dem Pressetermin die Situation in Alsfeld nicht merklich verbessert. Viele städtische Mitarbeiter hatten beim Pressetermin die weiterhin schlechte Situation der Radler in Alsfeld nicht überspielen können. „Blanker Aktionismus verbessert die Situation der Alltagsradler nicht, wir brauchen spürbare Verbesserungen die den Alltagsradlern helfen“, konstatierte Philipp Balles vom BUND Vogelsberg.

Luft nach Oben in der Umsetzung des geforderten Konzepts

Wichtige Straßen, wie Volkmarstraße, Amthof, Am Kreuz, Roßmarkt in Richtung Untergasse und weitere seien nicht geöffnet und offensichtlich gar nicht bedacht worden. Dabei seien gerade Straßen in der Innenstadt wichtig um kurze Wege zu ermöglichen. Durch die Öffnung aller Einbahnstraßen im Stadtgebiet sei außerdem gewährleistet, dass die Autofahrer sich in Einbahnstraßen in Alsfeld immer auf radfahrenden Gegenverkehr einrichten müssten.

Es dränge sich der Verdacht auf, das das Radverkehrskonzept, das bereits im November 2016 dem Bürgermeister vorgestellt worden sei, bei der ersten Einbahnstraßenfreigabe Ende Juni gar keine Berücksichtigung gefunden habe. Wie sei es sonst zu erklären, dass lediglich bruchstückhaft Einbahnstraßen geöffnet wurden?

Die Verbände haben sich gefreut, dass zumindest zwei Punkte aus dem Radverkehrskonzept aufgenommen worden seien: Es wurden neue Fahrradabstellanlagen am Schwimmbad vorgenommen und mit der Öffnung der Einbahnstraßen wurde begonnen. Zugesichert worden sei weiterhin, dass die gefährliche Situation in der Ernst-Arnold-Straße durch bauliche Maßnahmen entschärft werde. Erste Schritte in die richtige Richtung seien gemacht. Die Dauer und die bisherigen Ergebnisse ließen jedoch noch Luft nach Oben.

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