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OVAG-Spende – Landrat Görig überbringt 10.000 EuroGroße Freude bei den Rettern der Heidberg-Kapelle in Sickendorf

SICKENDORF (ol). Die Sanierung der kulturhistorisch, einzigartigen Kapelle in Sickendorf kann endlich vorangetrieben werden. Landrat Manfred Görig überbrachte eine Spende in Höhe von 10.000 Euro von der OVAG. Er hatte sich für die Spende stark gemacht, „weil die Heidbergkapelle für die Region kulturell und historisch eine wirkliche Perle ist“.

Christel Bäuscher und Klaus Rockel vom Kirchenvorstand sowie Pfarrerin Christine Müller bedankten sich laut Pressemitteilung des Vogelsbergkreis herzlich für die großzügige Unterstützung. „Ohne die ehrenamtliche Tatkraft der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die damit die Kultur ihrer Heimat sichern, wäre solch ein Großprojekt gar nicht durchführbar“, lobte der Landrat die Aktiven und die Unterstützer, zum Beispiel durch Spenden und andere Hilfen.

„Zuverlässigkeit, Beharrlichkeit und Tatkraft stärken das Heimatgefühl. Sie schaffen Gemeinschaft und Zusammenhalt. Das ist prägend für uns Vogelsberger“, sagte der Landrat. Kein politischer Beschluss könne die Kraft des Bürger-Engagements ersetzen. Daher freue er sich umso mehr, die Tatkraft mit einer Spende der OVAG unterstützen zu können.

Man kann schon ahnen, wie prachtvoll die Kapelle in Kürze wieder erstrahlen wird. Alle Fotos: Erich Ruhl-Bady

Insgesamt 375.000 Euro koste es, die Jugendstil-Kapelle vollständig zu restaurieren. Die Sanierung des Dachs und der Fassaden ist – begonnen im Jahr 2016 – weitgehend abgeschlossen. Jetzt gehe es an die aufwändige und fachkundig-liebevolle Aufarbeitung des Innenraums. Kaum jemand würde eine solch künstlerisch anspruchsvolle Gestaltung von Wänden, Decken und Fenstern in der kleinen Kapelle am Heidberg erwarten.

Das Portal-Wappen der Freiherren zu Riedesel an der Jugendstil-Kapelle in Sickendorf.

Der Landrat habe sich sehr erfreut darüber gezeigt, wie viel „Herzblut hier bei den Akteuren festzustellen sei, so dass in dem riesigen Sanierungsbetrag auch jede Menge ehrenamtliche Eigenleistung stecke“.. Zum „Team“ gehören neben Christel Bäuscher und Klaus Rockel aus Sickendorf auch Hiltrud Habermehl, Regina Weller, Christiane und Bernd Gerbig aus Allmenrod sowie Christiane Harres aus Reuters und natürlich die Pfarrerin Christine Müller. Unterstützung bei Medien und Marketing des Projekts findet das Team bei der Journalistin Andrea Reidt aus Wiesbaden.

Nur mithilfe eines kompletten Innengerüstes sind die Restaurierungsarbeiten durchführbar.

„Unsere Kapelle wird bald in ganz neuem Glanz erstrahlen“, freut sich Bäuscher und berichtete dem Landrat gemeinsam mit Müller, was das Besondere an diesem Kirchlein sei. Baronin Gertrud Riedesel Freifrau zu Eisenbach ließ die Kapelle 1916 errichten. Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal des Landes Hessen. Ab 1966 gestattete die Baronin erstmals die Benutzung der Kapelle für eine Taufe. Ab 1967 konnte die Kapelle dann als Gemeindekirche genutzt werden.

2016 – zum 100-jährigen Jubiläum – ging die Kapelle in das Eigentum der Kirchengemeinde über. Seitdem laufe mit voller Kraft die Sanierung und Restaurierung. Die 10.000 Euro, die der Landrat vor wenigen Tagen überbrachte, fließen in die Innensanierung, die alleine mit rund 157.000 Euro angesetzt ist. Besonders aufwändig seien die Instandsetzungen der hochwertigen Fenster und der Decken. Görig machte sich durch eine Begehung auf dem Innengerüst der Baumaßnahme ein Bild vom großen Umfang des Projekts. Beeindruckt zeigte er sich auch von der großen Spendenbereitschaft im gesamten Kirchspiel Sickendorf-Wallenrod-Reuters. Die Evangelische Landeskirche Hessen-Nassau finanziere den größte Teil der Sanierung.

Klaus Rockel (rechts) erläutert dem Landrat den Fortgang der Restaurierungsarbeiten im Bereich der Decke und der Wände.

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