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12. Mai: Das Erlenbad wird fit für den Sommer gemacht – Viele Helfer gesucht, die Unkraut jäten und Beete anlegenErster „grüner Freiwilligentag“ im Alsfelder Freibad

ALSFELD (ol). Die Natur explodiert förmlich – die Bäume schlagen aus, die Pollen fliegen, der Rasen wächst und gedeiht und selbst die braunste Hecke erwacht nach dem Winterschlaf wieder zu neuem Leben. Winterschlaf hat auch das Alsfelder Freibad gehalten. Doch damit ist jetzt Schluss. In zwei Wochen wird die Freibadsaison eröffnet, doch vorher muss noch alles fit für den Sommer gemacht werden – und dabei hofft das Team des Erlenbades auf Unterstützung der Alsfelder bei einem Freiwilligentag, der am Samstag, 12. Mai, von 9 bis 17 Uhr stattfindet.

„Nach so vielen Monaten des Ruhens ist im Freibad einiges zu machen, damit es wieder nutzbar ist – angefangen von technischen Wartungen und Reparaturen, Renovierungen und Reinigung der Becken bis natürlich zur Wiederherstellung der Außenanlagen, Beeten und Grünflächen“, erläutert Kai Gehrau, operativer Geschäftsführer der Bäder GmbH. Und Ralf Kaufmann, ebenfalls Geschäftsführer des Bades, ergänzt: „Das kostet jedes Jahr wirklich viel Geld, dass wir über den Eintritt gar nicht reinholen könnten. Schon alleine die Beckenköpfe müssen jedes Jahr repariert werden, da reden wir von Beträgen zwischen 20.000 und 50.000 Euro jährlich.“

Auch dieses Jahr mussten die Beckenköpfe – das sind die Ränder der Schwimmbecken, die gefliest sind und jedes Jahr durch den Frost aufplatzen – ausgetauscht und noch weitere Fliesenarbeiten im Beckenboden des 50-Meter-Beckens und Nichtschwimmer-Beckens verrichtet werden. „Es war dieses Jahr so viel, dass wir es gerade rechtzeitig noch zur Freibaderöffnung geschafft haben.“

Das Freibad für den Sommer topfit machen

Die Mitarbeiter des Bades – von Auszubildenden über Aushilfskräfte bis hin zu Bademeistern – sind seit Wochen daran, das Freibad auf Vordermann zu bringen. Neben den ganzen technischen Anlagen, Becken und Inventar, die auch immer wieder repariert und gepflegt werden müsse, gilt es natürlich auch die Spuren des letzten Monate zu beseitigen: Laub und Unkraut zu entfernen, Rasen zu mähen, Platten mit dem Hochdruckreiniger zu säubern, Hecken zu schneiden und vieles mehr. „Das ist eine Aufgabe, die wir jedes Jahr neben dem Hallenbadbetrieb mit einem relativ kleinen Team stemmen müssen“, ist Kai Gehrau auch ein wenig stolz auf seine schlagkräftige Gruppe. Dennoch: Dieses Jahr wird es eng, wegen längerer Krankheit fehlen einfach ein paar Mann im Team. Außerdem war der Winter länger als sonst, so dass man erst später mit den Arbeiten beginnen konnte. So entstand die Idee: „Wir probieren es mal mit einem Freiwilligentag!“

„In Alsfeld gab es durch das Freiwilligenzentrum schon einige Freiwilligentage, an denen viele Alsfelder fleißig mitgeholfen haben, verschiedene Projekte und Areale umzusetzen beziehungsweise zu verschönern“, erinnert sich Anja Kierblewski, zuständig fürs Marketing der Bäder. „Wir haben dieses Jahr dort angefragt, um in die Projektereihe mit aufgenommen zu werden. Leider findet es dieses Jahr nicht statt. Also haben wir gedacht: Wir machen das in Eigenregie“. In erster Linie gehe es darum, dass man das Freibad vom ersten Tag an, wenn es für den Sommer wieder öffnet, tiptop haben möchte. „Wir investieren ja auch – nicht nur in die Beckenköpfe und Technik, sondern beispielsweise auch in neue Spielgeräte“, verrät Kaufmann schon vorab.

„Ich habe bei der Aktion allerdings auch aus Marketingsicht andere Hintergedanken“, verrät Anja Kierblewski. Das Bad sei eine kommunale Einrichtung und müsse jedes Jahr mit mehreren hunderttausend Euro von der Stadt bezuschusst werden – da die Stadt dieses Freizeitangebot für die Alsfelder und die Region halten möchten. Diese Kosten könne und wolle das Bad nicht auf die Gäste umlegen, indem die Preise erhöht werden. „Das Preis-Leistungsverhältnis im Erlenbad ist super, das machen sich viele gar nicht so bewusst“, erklärt Kaufmann als Betriebswirt.

Direkt vor Ort mitwirken

„Daher hat die Aktion auch zwei Hintergedanken, die ich hier auch ganz ehrlich verraten möchte“, erklärt Kierblewski aus ihrer Perspektive: „Zum einen müssen wir natürlich Geld sparen und dort wo es geht, bitten wir die Gäste um Mithilfe – neulich bei der Spendenaktion für Bücher und Spielzeug hat das auch ganz wunderbar geklappt.“ Zum anderen sei dies aber auch ein Weg, um die Identifikation der Alsfelder mit „ihrem Bad“ zu erhöhen. „Es ist wichtig, dass die Alsfelder das Freizeitangebot zu schätzen wissen und ein Stück weit sich damit auch identifizieren – das fängt damit an, das Bad regelmäßig zu besuchen, nicht immer nur negativ zu reden, sondern froh zu sein, so etwas direkt vor Ort zu haben, und vielleicht auch mitzuwirken, wie bei einem solchen Freiwilligentag.“

Denn was man verhindern wolle sei ganz klar, so Kai Gehrau: „Oft muss irgendwas schließen, weil es nicht mehr frequentiert wird oder sich finanziell nicht mehr trägt und dann beschweren sich die Leute, dabei steuern sie so etwas durch ihre Verhalten – nehme ich Angebote an, nutze ich sie, trage ich dazu bei, dass sie aufrechterhalten werden können.“

Das sieht übrigens auch Landschaftsarchitekt Martin Räther so. Er sei von der Idee einen „grünen Freiwilligentag“ im Erlenbad zu machen sofort begeistert gewesen und erklärte sich zur Patenschaft bereit. Er sei in den vergangenen Wochen mehrmals durch das mehr als 9000 Quadratmeter große Arial gegangen, habe alle Beete, Pflanzen und Unkraut begutachtet – denn je nachdem was wo wachse, müsse entsprechend geplant und gepflanzt werden, um künftig weniger Arbeit zu haben. „Martin Räther hat sich wirklich Gedanken gemacht, ein Konzept erarbeitet und wird an dem Freiwilligentag auch ehrenamtlich dabei sein, um die Helfer zu unterstützen und anzuleiten“, ist Ralf Kaufmann vom Engagement des Altenburgers begeistert.

„Grüner Freiwilligentag“ für kleinere Schönheits- und Reperaturarbeiten

Wer die Idee auch gut findet und Zeit habe, sei herzlich einladen dem Aufruf zu folgen. Der Freiwilligentag finde eine Woche vor der Eröffnung, am 12. Mai von 9 bis 17 Uhr, statt. An dem Tag sollen die Beete entlang der Wege und des Babybeckens neu angelegt werden, Unkraut gejätet und kleine Reparaturarbeiten durchgeführt werden. „Wir hoffen auf viel Zuspruch und Unterstützung“, gesteht Ralf Kaufmann. „Als Dankeschön erwartet jeden Helfer eine Freikarte für das Freibad sowie an dem Tag natürlich kostenlose Verpflegung.“

Selbstverständlich können auch spontan Helfer kommen, Werkzeuge werden gestellt. „Schön wäre es aber, wenn sich Helfer im Vorfeld melden würden, dann könnten wir besser planen“, wünscht sich Kai Gehrau. Vogelsberger, die das Bad mit fit für den Sommer machen möchten, können sich bei Melina Göttert in der Stadtverwaltung unter Telefon 06631/182374 oder per Mail unter erlenbad@stadt.alsfeld.de melden.

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