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Was sagen die Alsfelder Jugendlichen über die Gründung des Stadtjugendparlaments?Stadtjugendparlament – Wenn die Alsfelder Jugend mitbestimmen darf

UMFRAGE|ALSFELD (ab). Alsfeld soll ein eigenes Jugendparlament bekommen. Die Politiker- begeistert und engagiert. Aber was sagen junge Alsfelder dazu? Für die soll das ganze schließlich sein. Alina Beritz hat sich für Oberhessen-live umgehört.

Alsfeld bekommt ein Stadtjugendparlament – das wurde am vergangenen Donnerstag in der Sitzung des Stadtparlaments einstimmig beschlossen. Die Interessen und Wünsche der Jugendlichen sollen Gehör finden und ernst genommen werden. Man verhofft sich somit das Engagement der Jugendlichen in der Politik zu stärken und ihnen eine Stimme zum Gestalten der Stadt zu geben, erklärte Bürgermeister Stephan Paule. Und auf Kreisebene gibt es ja schon das Kinder- und Jugendparlament. Die Einrichtung wurde oft gelobt.

Jetzt also noch ein Mitbestimmungsgremium für die Jugendlichen von Alsfeld. Wir haben uns umgehört, was junge Alsfelder davon halten.

Christin, 17: „Mich persönlich interessiert Politik eigentlich nicht wirklich. Allerdings glaube ich, dass es in diesem Fall nochmal etwas anderes ist. Es geht in diesem Parlament um die Stadt Alsfeld, es ist also etwas Greifbares, was in der Nähe geschieht und daher für mich interessant ist. Ich denke, dass Alsfeld das auf jeden Fall braucht. Es gibt leider nicht mehr viel, was die Jugend hier hält. Ich glaube, es ist wichtig, dass ein paar jüngere Stimmen die Chance haben mit zu entscheiden und ihre Ideen einzubringen, um Alsfeld ein bisschen moderner zu gestalten. Ob ein Stadtjugendparlament nun wirklich etwas ändert, hängt mehr davon ab, wie andere auf die Vorschläge der Jugendlichen reagieren. Man kann noch so gute Ideen haben, wenn darauf nicht eingegangen wird und man dem „Neuen“ keine Chance gibt, dann wird sich natürlich auch nichts ändern.“

Paula: „Das Stadtjugendparlament wird auf jeden Fall etwas bringen.“ Foto: Alina Beritz

Paula, 14: „Ich habe schon Interesse an Politik, würde aber dem Stadtjugendparlament nicht beitreten wollen. Ich denke schon, dass Alsfeld so etwas braucht und es auch auf jeden Fall etwas bringt. Es gibt einiges was man verändern könnte, beispielsweise den Bahnhof erneuern, und anhand des Kreisjugendparlaments konnte man ja schon sehen, dass es etwas bringt. Warum soll das dann nicht auch in Alsfeld der Fall sein?“

Leon, 16: „Eigentlich interessiert mich Politik nicht wirklich. Nachrichten gucke ich auch sehr selten und der PoWi- Unterricht in der Schule trägt auch nicht wirklich zur politischen Weiterbildung bei. Es ist bestimmt gut, wenn sich Jugendliche schon früh politisch engagieren, besonders, wenn sie sich dafür interessieren. Ich persönlich wäre für die Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehres und Fördergelder für die Renovierung der Oberstufe der ASS.“

Sina, 16: „Politik ist furchtbar wichtig und ich weiß, dass ich mich an manchen Stellen wahrscheinlich etwas besser auskennen sollte. Aber ich finde es ziemlich schwer in diesen „Ich-kenne-mich-mit-Politik-aus“ -Kreis herein zu finden. Da muss man wirklich dranbleiben und dafür fehlt mir die Zeit. Dennoch denke ich, dass ein Stadtjugendparlament nicht schadet. Vor allem auch, weil Alsfeld die Jugend aus dem Vogelsberg und darüber hinaus versammelt, durch die Schulen. Ob es jedoch etwas bringt, bin ich mir nicht so sicher. Ich kann mir vorstellen, dass schnell Abstriche bei den Wünschen der Jugendlichen gemacht werden, wenn welche gemacht werden müssen. Aber wenn man es nicht probiert, woher soll man wissen, ob es klappt?“

Maria: „Ein Stadtjugendparlament kann auch in Alsfeld etwas bewirken.“ Foto: Alina Beritz

Maria, 13: „Politik interessiert mich schon ein bisschen. Daher finde ich es wichtig, dass durch das Stadtjugendparlament auch wir in Alsfeld etwas sagen und bewirken können. Wenn ich die Möglichkeit hätte etwas zu ändern, wäre ich definitiv für mehr Fahrradwege.“

Negativ stehen die Alsfelder Jugendlichen einem Stadtjugendparlament nicht gegenüber. Trotzdem bestehen Zweifel – besonders was die Umsetzung angeht. Die Angst, nicht ernst genommen zu werden schwingt weiterhin mit. Jetzt liegt es an den Politikern, den Entscheidungsträgern, diese Ängste zu beheben und somit den Weg für die Arbeit des Stadtjugendparlaments frei zu machen.

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