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Die Polizei gibt Tipps für die Einkaufstour durch das NetzVorsicht Betrug: Polizei warnt vor Fake-Shops im Internet

REGION (ol). Online-Shops bieten neben einer großen Produktpalette auch bequeme Bestellmöglichkeiten für jedermann. Aber hinter dem Online-Händler können sich auch Betrüger verbergen, die mit so genannten Fake-Shops die Einkäufer abzocken wollen. Deshalb gibt die Polizei jetzt nützliche Tipps für die Einkaufstour durch das Internet.

In der Pressemitteilung der Polizei heißt es, dass ein 45-jähriger Bürger aus der Gemeinde Ludwigsau im Landkreis Hersfeld-Rotenburg darauf reingefallen ist. Er wollte günstig eine Playstation für 199,99 Euro bei einem Shop im Internet kaufen. Da ihm der Preis günstig erschien, überwies er das Geld auf ein Bankkonto in Litauen. Die Playstation wurde aber nicht geliefert. Der Ludwigsauer wurde Opfer eines Fake-Shops im Internet. In der letzten Zeit sind bei der Kripo die Fallzahlen leider wieder angestiegen.

Fake-Shops, also gefälschte Internet-Verkaufsplattformen, seien auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Sie seien teilweise Kopien real existierender Websites, wirken daher seriös und lassen beim Käufer selten Zweifel an ihrer Echtheit aufkommen. Das sei das Ziel der Betrüger: Mit aus dem Internet kopierten Produktbildern und Informationen, professionell aufgemachten AGBs (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) und einem gefälschten Impressum wollen diese das Vertrauen der Online-Shopper gewinnen und sie so zum Kauf animieren. Ein weiteres Lockmittel ist der scheinbar besonders günstige Preis des gesuchten Produkts.

Habe ein Kunde angebissen und die Ware bestellt, seien die Betrüger am Zug. Sie verschicken entweder minderwertige Ware zu einem überhöhten Preis oder liefern nach einer Vorauszahlung das Produkt gar nicht. Denn sie haben es einzig auf das Geld der Opfer abgesehen – die im Internet angebotene Produktpalette existiere nicht. Oft täuschen sie sogar Lieferschwierigkeiten vor, um Betroffene daran zu hindern, bereits getätigte Überweisungen rückgängig machen zu können. Da die Täter aus dem Ausland agieren, sei das Löschen solcher Fake-Shops oft umständlich und langwierig. Die Betrüger können daher über viele Wochen hinweg, ahnungslose Online-Einkäufer um ihr Geld bringen. Deswegen solle jeder bei einer Einkauftour im Netz folgende Tipps der Polizei befolgen.

Tipps gegen den Betrug beim Online-Kauf:

  • Keine Spontankäufe: Bevor Sie ein Produkt in den Warenkorb eines Online-Shops legen, sollten Sie den Preis des Produkts bei anderen Anbietern wie dem Händler vor Ort vergleichen. Denn Betrüger locken ihre Opfer mit unwahrscheinlich niedrigen Preisen.
  • Informieren Sie sich: Geben Sie den Namen des Online-Shops in eine Suchmaschine ein, dadurch können Sie negative Erfahrungen anderer Kunden herausfinden und müssen sich nicht auf die Versprechungen der Shop-Betreiber verlassen. In vielen Selbsthilfeforen erfahren Sie ebenfalls, ob Ihr gewählter Online-Händler unseriöse Geschäftspraktiken anwendet.
  • Verbraucherzentrale hilft: In der Regel führt auch ein Anruf bei einer Verbraucherzentrale zur gewünschten Information über einen Online-Händler.
  • Wählen Sie sichere Zahlungswege: Der Kauf auf Rechnung kann vor Betrug durch Fake-Shops schützen. Getätigte Überweisungen können jedoch allenfalls kurzfristig rückgängig gemacht werden. Beim Lastschriftenverfahren können vorgenommene Abbuchungen noch nach einigen Tagen storniert werden.
  • Kein Einkauf bei Zweifel: Wenn Sie sich unsicher sind, kaufen Sie am besten gar nicht im gewählten Shop. Sie sollten das gewünschte Produkt nur beim Händler Ihres Vertrauens erwerben.

Was tun, wenn man Opfer geworden ist?

  • Sollten Sie bereits Geld für Ihren Kauf überwiesen haben, informieren Sie sich umgehend bei Ihrer Bank, ob Sie die Zahlung rückgängig machen können. Dies ist innerhalb eines bestimmten Zeitraums in der Regel noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten (bspw. Bargeldtransfer) kontaktieren Sie sofort den Dienstleister und lassen ihn die Transaktion stoppen.
  • Sichern Sie alle Beweise für Ihren Online-Kauf: Ob Kaufvertrag, Bestellbestätigung oder E-Mails, bewahren Sie alle Belege für Ihren Kauf auf. Drucken Sie diese aus.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei: Mit den gesicherten Unterlagen sollten Sie sich möglichst sofort an die Polizei wenden und Strafanzeige erstatten. Auch wenn die strafrechtliche Verfolgung von Tätern schwierig ist, weil diese aus dem Ausland agieren, sollten Sie sich nicht von einer Anzeige abbringen lassen. Nur dann können Löschungen von Fake-Shops konsequent vorangetrieben werden.

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