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Über 200 Einsatzkräfte von DRK, Feuerwehr und Polizei - 20 Patienten während Umzug vom DRK behandeltHäufige Notfälle: Alkohol- und Drogenvergiftungen

MERLAU (ol). Mehr als 200 Einsatzkräfte sorgten am Sonntag für die Sicherheit am Mücker Faschingsumzug. Deutsches Rotes Kreuz, Feuerwehr und Polizei waren neben Sicherheitsdienst und Helfern mit einem Großaufgebot vor Ort. So standen neben 30 Polizeibeamten insgesamt 110 Feuerwehrleute und 60 Rotkreuzhelfer ehrenamtlich für Notfälle bereit, die sich in diesem Jahr augenscheinlich häuften.

Gemeindebrandinspektor Martin Schlosser sprach von bis zu 20 Einsatzstellen während des Umzuges mit 1.500 Teilnehmern und 15.000 Besuchern. So kam es unter anderem zu einem Verkehrsunfall und einem Zwischenfall auf einem Motivwagen, bei dem eine Frau einen schweren Krampfanfall erlitt. Da die Situation auf dem Wagen zunächst unklar war, wurde dieser geräumt und mehrere Einsatzfahrzeuge rückten an. Binnen weniger Minuten entspannte sich jedoch die Situation.

Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann instruiert die Einsatzkräfte im DRK-Heim.

Knapp zwanzig Patienten mussten vom DRK während des Umzuges behandelt werden, drei von ihnen wurden mit Rettungswagen in Kliniken eingeliefert. „Die Bandbreite der medizinischen Notfälle war groß, jedoch häuften sich Alkohol- und Drogenvergiftungen“, schilderte ein Sanitäter. Manche Verletzungen wie ein Tritt in Glasscherben waren von ihm und seinen Kollegen schnell behandelt, andere Situationen wie beispielsweise eine Bandscheibenverletzung bedurften dagegen einer intensivmedizinischen Versorgung. Nach einer Schlägerei musste zudem die ein oder andere Wunde der beteiligten Streithähne versorgt werden.

In einem Einsatzfahrzeug landete der Mageninhalt eines stark alkoholisierten Patienten. „Trotz allem war es für das DRK ein ganz normaler Sanitätsdienst, wir waren gut vorbereitet“, schilderte Kreisbereitschaftsleiter Ulf-Immo Bovensmann. Einzig das winterliche Wetter hätte die Einsatzkräfte in den Morgenstunden vor Herausforderungen gestellt, die jedoch gemeistert wurden. Für den Transport von Patienten hatte man während des Umzuges sechs Fahrzeuge bereit gestellt, zudem wurde im DRK-Heim in Merlau eine Behandlungsstelle eingerichtet.

DRK-Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann, Gemeindebrandinspektor Martin Schlosser und Polizeieinsatzleiter Günter Konle.

Keine Angriffe gegenüber den Einsatzkräften

Der Leiter des örtlichen Ordnungsamtes Andre Kern war ebenfalls zugegen. Wie er informierte, war der gemeindliche Bauhof in den Morgenstunden mit allen verfügbaren Kräften zum Schneeräumen und Salzstreuen im Einsatz. Zum Engagement von Feuerwehr und DRK im Rahmen des Umzuges machte Kern deutlich: „Ohne die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wäre ein Umzug in dieser Größenordnung nicht zu bewältigen“. Mit einem extra Sicherheitskonzept hatten sich die Veranstalter und die Gemeinde Mücke schon seit Monaten auf mögliche Eventualitäten vorbereitet.

Dazu zählte nicht nur die Absicherung des Umzuges, sondern auch der Erhalt des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe im Gemeindegebiet. So wurde unter anderem das Feuerwehrgerätehaus in Ruppertenrod mit einer Einsatzmannschaft besetzt. „Wenn im Osten von Mücke ein Notfall eintritt, können wir direkt zur Hilfe ausrücken“, schilderte der örtliche Wehrführer Ulrich Kratz.

Die Rotkreuzhelfer schwärmen zu ihrem Dienst aus.

Während des Umzuges waren alle zwölf Einsatzabteilungen der Feuerwehr Mücke in Alarmbereitschaft, hinzu kam die Einsatzabteilung Stockhausen der Feuerwehr der Stadt Grünberg. „Besonders bei den Absicherungsmaßnahmen sind die Feuerwehrleute eingebunden gewesen, sie standen aber auch für mögliche Brände und Unfälle bereit“, so Gemeindebrandinspektor Schlosser. Er verweilte an der Feuerwache in Nieder-Ohmen, wo eine Einsatzleitung von Feuerwehr und DRK gebildet wurde.

Das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Feuerwehr rückt zu einem Verkehrsunfall aus.

„Es ist ein enger Schulterschluss zwischen den Hilfskräften“, so Schlosser vor Ort. Und auch die meisten Besucher des Umzuges zeigten augenscheinlich einen Schulterschluss mit denjenigen, die sich für ihre Sicherheit engagierten: Meldungen über Angriffe und Pöbeleien gegenüber den Einsatzkräften gab es keine.

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