Blaulicht0

Staatsekretär Werner Koch überreichte Förderbescheid an Feuerwehr und Stadt86.000 Euro Förderung für ein neues Löschfahrzeug

ROMROD (ol). Mit einer Förderung von 86.000 Euro unterstützt das Land Hessen die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs in Romrod. Staatsekretär Werner Koch überreichte am Mittwochnachmittag einen Förderbescheid, mit dem in naher Zukunft ein Staffellöschfahrzeug vom Typ StLF 20/25 beschafft werden soll. Zur Übergabe im Schlossmuseum waren Feuerwehrleute, Stadtverordnete und Stadträte zusammen gekommen.

Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg zeigte sich über die finanzielle Unterstützung sehr erfreut. Sie sprach von Anerkennung und Motivation für die ehrenamtlichen Brandschützer, hob aber auch die Notwendigkeit des Feuerwehrautos insbesondere für die munitionsversuchten Waldflächen um Romrod hervor. Das in der Ausschreibung befindliche Fahrzeug soll sechs Feuerwehrleuten Platz bieten, über einen Wassertank mit mehr als 2.500 Liter Inhalt verfügen und mit einer speziellen Druckzumischanlage für eine effiziente Brandbekämpfung ausgestattet sein. Aus der Sicht der Bürgermeisterin sind das Gefahrenpotential und die Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr in den vergangenen Jahren gewachsen.

„Wir brauchen eine gute Ausstattung, aber auch eine gute Ausbildung“, sagte Dr. Richtberg. Wie sie informierte, muss die Stadt Romrod trotz der Förderung noch 249.000 Euro für das neue Fahrzeug investieren. Mit einer von Gerhard Bing dokumentierten Anekdote aus dem Jahr 1893 machte sie jedoch die Notwendigkeit der Investition deutlich. Damals wurde die Stadt Romrod von einer Aufsichtsbehörde gerügt, weil sie statt einer Neubeschaffung einen alten Spritzenwagen aufarbeiten wollte. Im Hinblick auf die derzeit zur Fahrzeugbeschaffung beteiligten Behörden des Vogelsbergkreises sprach sie von einem guten Zusammenspiel.

Bei der Übergabe des Förderbescheids. Von links: Stadtbrandinspektor Oliver Rabe, Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg, Staatssekretär Werner Koch und Wehrführer Heiko Heilbronn mit dem Förderbescheid. Fotos: privat

Großes Lob an Förderverein der Feuerwehr

Staatssekretär Werner Koch dankte den zur Übergabe versammelten Feuerwehrleuten von der Jugendfeuerwehr bis zur Ehren- und Altersabteilung außerordentlich. Besonders dem Feuerwehrnachwuchs sprach er seinen Dank aus. „Er bekommt in der Jugendfeuerwehr eine ganze Menge an Werten vermittelt, die er vielleicht erst später erkennt“, sagte Koch. Großes Lob sprach er auch dem Förderverein der Feuerwehr aus, der die aktiven Feuerwehrleute in vielen Belangen unterstützt. Dem Staatssekretär war es sichtlich wichtig seinen Dank an die freiwilligen Feuerwehrleute deutlich zu machen und nicht nur einfach den Bewilligungsbescheid zu überreichen. Dahingehend hob er auch das gute Zusammenspiel zwischen den Kommunalvertretern und den Feuerwehrleuten in Romrod für das neue Fahrzeug hervor.

„Die Feuerwehr braucht gute Gerätschaften, um Bürgern in Not zu helfen“, ergänzte der Staatssekretär. Er betonte, dass das Löschfahrzeug kein Fahrzeug für die Feuerwehr, sondern für die Bürger der Stadt Romrod ist. Er machte aber auch im Hinblick auf die stark befahrene Bundesstraße 49 den erweiterten Einsatzbereich deutlich. Wie der Staatssekretär schilderte, will das Land Hessen mit allen Mitteln das Feuerwehrwesen erhalten und vergibt dazu Förderungen. „Die Hessische Landesregierung wird im nächsten Jahr die Garantiesumme für den Brandschutz auf 35 Millionen Euro erhöhen und im Jahr 2019 sogar 40 Millionen Euro investieren. Der Doppelhaushalt 2018/2019 wird die Feuerwehren landesweit noch stärker machen. Das kommt auch den Brandschützern in Romrod zugute“, sagte Koch. Bisher lag die Garantiesumme des Landes bereits bei 30 Millionen Euro.

Wiegel: „Es ist wichtig, dass die Feuerwehr auf dem neusten Stand ist“

Landrat Manfred Görig stellte in seinem Grußwort fest, dass in Zukunft noch viele Investitionen im Bereich des Brandschutzes im Vogelsbergkreis nötig sein werden. Laut seinen Angaben sind viele Gerätehäuser veraltet, doch die Einsatzszenarien auf kommunaler Ebene und auf Kreisebene vielfältig. „Neue Technik ist wichtig“, sagte der Landrat. Der CDU-Landtagsabgeordnete Kurt Wiegel machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Feuerwehr der Landespolitik ein Anliegen ist. „Es ist wichtig, dass die Feuerwehr auf dem neuesten Stand ist“, erklärte Wiegel. Er machte jedoch auch deutlich, dass die ehrenamtlichen Feuerwehrleute immer wieder mit tragischen oder gar tödlichen Unglücken konfrontiert werden, wie zuletzt bei einem Brand mit einem Todesopfer in Romrod.

Viel Publikum bei der Übergabe am Mittwochabend.

Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland sprach von einer Zielsetzung zur Umsetzung des Bedarf- und Entwicklungsplanes der Stadt Romrod für ihre Freiwillige Feuerwehr. „Wir sind auf einem guten Weg“, ergänzte der Kreisbrandinspektor. Das neue Löschfahrzeug bezeichnete er als schlagfertig und von hohem einsatztaktischen Wert, aus seiner Sicht wird so auch die Motivation der Einsatzkräfte gestärkt. Stadtbrandinspektor Oliver Rabe dankte besonders dem mit der Beschaffung beauftragten Team für das Engagement. „Mit dem Bescheid sind wir auf dem besten Weg“, sagte Rabe. Wehrführer Heiko Heilbronn dankte dahingehend besonders für die Einigkeit innerhalb der Feuerwehr und mit den Kommunalvertretern für das Projekt. „Es wurde bereits viel Zeit investiert“, erklärte der Wehrführer zu der noch europaweit laufenden Ausschreibung für das Löschfahrzeug. Mit der Indienststellung des Fahrzeugs wird in nicht weniger als einem Jahr gerechnet.

Hintergrund Staffellöschfahrzeug StLF 20/25:

Das neue Einsatzfahrzeug dient als technisches und taktisches selbstständiges Staffelfahrzeug mit Gruppenbeladung, dass überwiegend zur Brandbekämpfung und der Löschwasserversorgung auf Verkehrswegen und in waldreichen Gebieten eingesetzt werden kann. Da das Land Hessen auch den Einbau einer Druckzumischanlage fördert, ist das Fahrzeug prädestiniert für sämtliche Brandeinsätze – vor allem bei Waldbränden. Bei der Zumischung von Netzmittel wird die Oberflächenspannung des Löschwassers aufgehoben und dadurch mit weniger Löschwasser eine höhere Löschwirkung erzielt. Ein wirtschaftlicher Nebeneffekt ist, dass die bei Wohnungsbränden auftretenden Wassersschäden minimiert werden können.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren