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Projekt der Jugendarbeit im Ev. Dekanat Alsfeld zeigt Interaktive Lutherausstellung - Auftakt macht das Kirchenkabarett des Duos „Superzwei am 22. OktoberLuther 2017 – was der Reformator heute sein kann

ALSFELD (ol). Sie war schon in Homberg und in Lauterbach, in Offenbach und Berlin – nun endlich, zum Abschluss des Lutherjahres, kommt sie „nach Hause“, die Interaktive Ausstellung zum Leben und Wirken Martin Luthers, erarbeitet im Rahmen eines Projektes der Jugendarbeit im Evangelischen Dekanat Alsfeld. Vom 23. Oktober bis zum 2. November wird sie im Tilemann-Schnabel-Haus zu sehen sein.

Wie sie entstanden ist, wie sie das Thema Luther in ganz besonderer Weise umsetzt und warum sie nicht nur für junge Menschen viel zu bieten hat, das erläuterten die Projektbeteiligten im Rahmen einer Pressekonferenz, an der auch Dekan Dr. Jürgen Sauer teilnahm.

Die Idee hinter der Ausstellung sei die Verknüpfung aktueller Jugendthemen mit der Welt und Zeit Martin Luthers gewesen, erläuterte Dekanatsjugendreferent Holger Schäddel einführend. Gemeinsam mit Wilma Well und Peter Weigang hatte er die Projektleitung inne. „Zusammen mit den insgesamt 25 Jugendlichen, die hier beteiligt waren, ist es uns gelungen, die wichtigsten Themen der Lebenswelt Luthers zu erarbeiten und in Einzelelementen der Ausstellung umzusetzen“, ergänzt Wilma Well. Die Beteiligung der Jugendlichen war dabei Grundvoraussetzung für das Gelingen, da das Projekt aus ihrer Sichtweise maßgeblich konzipiert wurde.

„Gestartet sind wir mit einem Besuch in der Wartburg, auf den Spuren Martin Luthers“, beschreibt Tim Richber vom Team den ersten Schritt, den er gemeinsam mit vielen anderen Jugendlichen ging. Wir haben die Schreibstube gesehen und einiges über den Ablasshandel gelernt.“ Schon im Lutherhaus zeigten sich die Jugendlichen sehr begeistert von den interaktiven Stationen. In einem Wochenendworkshop wurde das Thema vertieft: Peter Weigang berichtet: „Wir fragten uns alle, was uns besonders anspricht, was kann man von dem, was Luther bewegte, ins Heute übertragen? Und wie bringt man es an den Mann und die Frau?“ Ideen hatte man viele – es ging um Freundschaft, um Glauben, aber auch um Zweifel. In einem nächsten Schritt wurde überlegt, wie man die Themen im Rahmen einer Ausstellung interaktiv umsetzen könne. Für jedes Gebiet gibt es zwei Plakate: Eines führt inhaltlich auf das Thema hin, das zweite lädt zu einer Aktion ein.

Francine Euler: „Wir haben uns intensiv mit Themen auseinandergesetzt“

Heute sind die Jugendlichen nicht nur stolz auf den Erfolg, den sie mit den bisherigen Ausstellungen bereits hatten – ca. 1.650 Besucher haben sie bereits gesehen -, sondern sind sich auch einig, dass es sich für sie persönlich sehr gelohnt hat, an diesem Projekt mitzuwirken. „Wir haben uns intensiv mit Themen auseinandergesetzt, die auch mit uns zu haben, obwohl sie schon so alt sind“, berichtet Francine Euler, die wie Doreen Peppler ebenfalls als ehrenamtliche Jugendliche an dem Projekt mitgewirkt hat. Die beiden Jugendlichen stellten eine Station der Ausstellung vor und unterstrichen, wie viel Freude die Aktionen machen. „Unsere interaktiven Angebote regen zum Nachdenken an und machen Spaß“, finden sie: „Man kann einen persönlichen Lebenszeitstrahl erstellen, seine persönlichen Thesen annageln und ein mittelalterliches Kochbuch basteln – und das ist noch längst nicht alles.“ Dekan Dr. Jürgen Sauer lobte in der Konferenz die Ideen und das Engagement der jungen Menschen. „Es ist schön, dass es hier nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zum Mitmachen gibt, das sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen anregt.“

Holger Schäddel, Francine Euler und Doreen Peppler zeigen die Station „Freundschaft“. Foto: Traudi Schlitt

„Die Ausstellung war bisher Teil verschiedener Veranstaltungen. Dabei konnten wir eine durchschnittliche Verweildauer von rund 60 Minuten und ein großes Interesse an den interaktiven Angeboten feststellen – und das keineswegs nur bei jüngeren Besuchern“, fasst Holger Schäddel die bisherigen Erfahrungen zusammen. Und so richtet sich die Ausstellung auch nicht nur an Jugendliche, die eingeladen sind, mit verschiedenen Gruppen – Schulklassen, Konfirmanden, Jugendclubs – die Ausstellung zu besuchen. „Nein, wir sind sicher, dass auch erwachsene Personen hier viel Neues und viel Persönliches über Luther erfahren“, lädt Wilma Well zu einem Besuch der Ausstellung ein. Vom 23. Oktober bis 2. November. ist sie in der Zeit von 14 bis 19 Uhr im Tilemann-Schnabel-Haus (Am Lieden 2) zu sehen. Vormittags wird sie für angemeldete Gruppen nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Eine offizielle Eröffnung der Ausstellung findet nicht statt. „Wir gönnen uns und den hoffentlich vielen Gästen stattdessen am Vorabend eine Veranstaltung, auf die wir uns alle schon sehr freuen“, kündigt Holger Schäddel an. Auf besonderen Wunsch der Jugendlichen wurde das Kirchenkabarett „Superzwei“ engagiert. Den „Hessischen Musikblödsinn mit Tiefgang“ wird es am 22. Oktober um 17.30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche geben. Der Eintritt kostet dann 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. „Wir würden wirklich sehr über viele Gäste in der Dreifaltigkeitskirche freuen“, so das Team einhellig: „Diese lustige, intelligente, saukomische und dennoch sehr kirchliche Veranstaltung sollte man sich keinesfalls entgehen lassen!“

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