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Fahrradklima-Test 2016 zeigt erneut die Mängel des Radverkehrs in AlsfeldDen Worten Taten folgen lassen

ALSFELD (ol). Wieder durchgefallen – So müsse das Ergebnis des aktuellen Fahrradklima-Tests des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) für die Stadt Alsfeld bewertet werden. Das müsste nicht sein, ginge es nach dem ADFC Kreisverband Vogelsberg, die bereits Vorschläge zusammengefasst haben und diese der Stadtverwaltung übergeben haben.

Im Zusammenhang mit dem Vorgänger-Test für das Jahr 2014 hatten die örtlichen Gruppierungen des ADFC und die beiden anderen Verkehrs- und Umweltverbände, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Reihe von Vorschlägen der Alsfelder Radfahrer(innen) in einem Konzept zusammengefasst und den Stadtpolitikern und der Stadtverwaltung übergeben. Das gab der ADFCKreisverband Vogelsberg in einer Pressemitteilung bekannt.

Schwachpunkte wurden aufgelistet

„Darin sind die Hauptrouten für das Alltagsradfahren in Alsfeld entwickelt, die Schwachpunkte aufgelistet und Verbesserungsvorschläge gemacht. Der Fahrradklimatest macht deutlich, dass alle Betroffenen darauf warten, dass diese von der Stadtverwaltung umgesetzt werden,“ sagte Mirjam Kneußel vom ADFC. Nach wie vor werde von den Alltagsradlern das Radfahren als nicht sicher genug empfunden. An den brisanten Punkten, wie am Ludwigsplatz, sind in den letzten beiden Jahren keine Verbesserungen vorgenommen worden.

„Niemand erwartet, dass der Bürgermeister einen Knopf drückt und alle Probleme für das Radfahren gelöst sind, aber wir halten es nach zwei Jahren der Diskussion für angemessen, zumindest eine Information über den Planungsstand zu bekommen. Welche Maßnahmen sind geplant, in welcher Reihenfolge und wann ist mit der Umsetzung zu rechnen?“, erklärte Philipp Balles vom BUND. Die „Priorisierung des Themas“, die Bürgermeister Stephan Paule als erste Reaktion auf die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests vornehmen will, sei sehr lobenswert, komme allerdings reichlich spät. Jetzt, so Balles, sei der Maßnahmenkatalog mit der Priorisierung einzelner Projekte gefragt.

Neue Ideen wie eine Fahrradstraße

„Wir haben zusammen mit interessierten Alsfelder Radlerinnen und Radlern nicht nur neue Ideen, wie die Einrichtung einer ‚Fahrradstraße‘ in der Jahnstraße vorgestellt, sondern auch Informationen zu Fördermitteln durch den Bund an die Stadt gegeben. Danach könnte diese aus 10 000 Euro Eigenmitteln, die schon im Haushalt vorgesehen waren, mit dem Bundeszuschuss von 90 Prozent ein 100 000 Euro-Projekt machen,“ ergänzte Gerhard Kaminski vom VCD-Kreisverband.

Das Bundes-Programm erwarte innovative Handlungsorientierung für den Radverkehr im Zusammenhang mit dem Klimaschutzgedanken. Genau das sei auch das Ziel des Konzepts der Alsfelder Radfahrerinnen und Radfahrer: Das abgasfreie Verkehrsmittel Fahrrad zu fördern und Radfahren durch sichere Wege durch die Stadt attraktiv zu machen. Für die Umsetzung sei die Stadt verantwortlich. Spätestens der aktuelle Fahrradklimatest erinnere sie daran, dass es höchste Zeit ist, den freundlichen Worten Taten folgen zu lassen.

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