Kulturdenkmäler in Hessen: Über Tausend Denkmäler aus dem Altkreis LauterbachFür Kulturliebhaber, Bauherren und Eigentümer
LAUTERBACH (ol). Der Torbogensaal im Schloss Stockhausen bot den passenden Rahmen für die Präsentation eines Buches voller Denkmäler – ist das Schloss doch selbst ein wunderschönes Beispiel für ein belebtes und bestens erhaltenes Denkmal.
Dort wurde kürzlich der Band „Vogelsbergkreis II“ der Reihe „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen“ vorgestellt: Das zweibändige Werk enthält alle Kulturdenkmäler aus den Kommunen Schlitz, Wartenberg, Lautertal, Herbstein, Ulrichstein, Grebenhain, Freiensteinau und Schotten. Das teilte die Pressestelle des Vogelsbergkreises mit.
Für die Städte Alsfeld und Lauterbach liegen bereits solche Bände vor, jetzt seien auch die Baudenkmäler im östlichen Kreisgebiet auf mehr als 1.000 Seiten vollständig erfasst worden. Baudezernent Mischak sprach das Spannungsfeld an, in dem man sich bewege: „Es gilt die historische Bausubstanz als Kulturgut unserer Region auch für die Zukunft zu erhalten, sie aber auch fit für die Zukunft und für moderne Nutzungsanforderungen zu gestalten.“ Sein Dank gelte dem großen Engagement von Privatpersonen, die ihre Gebäude erhalten und pflegen und damit zur geschichtlichen und städtebaulichen Identität beitragen.
Dr. Mischak begrüßte zahlreiche Fachleute aus dem Denkmalschutz sowie Bürgermeister und deren Vertreter aus den Gemeinden, deren Denkmäler in dem vorgestellten Buch zu finden sind.
Der Präsident des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Markus Harzenetter, sprach von der Denkmalpflege als „Motor für eine nachhaltige Stadtentwicklung“. Es sei wichtig im Denkmalschutz, das regional Typische zu erhalten. „Ihre Region hier lebt von den Reichtümern in Umwelt, Natur und Kultur“, so Harzenetter. Das Buch wertete er als „absolut lesenswert für Jedermann“, weil es knappe Charakterisierungen und professionelle Bilder enthalte. Es sei nicht nur Arbeitsgrundlage für Bauämter, sondern auch für Eigentümer und Bauherren interessant. In einigen Monaten soll auch eine Online-Version verfügbar sein, kündigte er an.
Buchautor Walter Krug habe anschließend einen Einblick in seine Arbeit am Buch gegeben und zeigte dazu Fotos von Kirchen wie beispielsweise der Fachwerkkirchen in Kölzenhain und Dirlammen, auch die spätstaufische Burgruine bei Wartenberg, Grabsteine aus der Barockzeit vom Totenköppel bei Meiches oder die ehemalige Seifenfabrik in Schlitz als eines der wenigen Industriedenkmäler. Das wohl bekannteste Fachwerkhaus, die Teufelsmühle in Ilbeshausen, habe Krug dazu veranlasst, auf Spurensuche in Sachen Zimmermann zu gehen: Hans Muth, der Erbauer der Teufelsmühle, habe weitere Spuren hinterlassen, zu denen der Autor anhand seiner Bilder interessante Ausführungen gemacht habe.
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