Am 6. und 7. August steht Ganz-Groß-Felda im Zeichen der SchmiedekunstTraditionelles Schmiedefest in Groß-Felda
GROSS-FELDA (ol). Die Vorbereitungen für das diesjährige Schmiedefest laufen auf Hochtouren. Das Traditionsfest findet in diesem Jahr am 6. und 7. August 2016 in den Straßen von Groß-Felda statt.
Zum zweiten Mal wird das Fest von dem Verein Nählschmett ausgerichtet. Wie der Vorsitzende des Vereins, Timo Wagner, mitteilte, sei es ein Anliegen der Mitglieder, ein historisches Fest zu organisieren, bei dem man den Besuchern einen Einblick in längst vergessene Handwerkskünste gewähre.
Die Schmiedekunst sei für das Feldatal ein wichtiger Handwerkszweig gewesen und so entstand einst die Idee für das Fest. In der Zeit von 1745 bis 1890 habe es im Feldatal 81 Nagelschmiede gegegeben. Aus alten Aufzeichnungen sei zu entnehmen, dass früher rund 25.000 Nägel am Tag produziert wurden. Noch bis kurz vor dem ersten Weltkrieg seien es in Groß-Felda etwa 30 Nagelschmieden gewesen. Die Bedeutung der Nagelschmieden für den Ort kann man auch an dem Wappen der Gemeinde sehen. Auf dem Adler mit dem Jungfrauenkopf ist ein weißes Brustschild mit einem blauen Nagelschmiedehammer und vier blauen Nägeln zu erkennen.
Traditionelles Schmieden ist ein Knochenjob.
Wie beschwerlich die Arbeit der Nagelschmiede damals war, lässt sich heute nur noch erahnen, umso wichtiger sei es, dass diese einst wichtige Handwerkskunst nicht in Vergessenheit gerate. Im Rahmen des Schmiedefestes wird der Ehrenbürgermeister Ernst Uwe Offhaus einen Vortrag über die Bedeutung des Schmiedehandwerks halten. Karl-Heinz Rudi wird einen Vortrag über Eisenerz im Vogelsberg halten und hier die Bedeutung für eine ganze Region unterstreichen. Wagner zeigte sich sehr erfreut darüber, dass insgesamt zehn Schmiede für das Fest gewonnen werden konnten. Die jeweiligen Schmiede werden vor Ort einen Einblick in ihre Handwerkskunst geben.
Mit dabei sind auch Hufschmiede, Nagelschmiede, Messerschmiede und Goldschmiede, so dass für jedes Interesse etwas zu sehen sein wird. Ein Höhepunkt in diesem Jahr wird die Kinderschmiede von Gerhard Rottler und Sandra Geruschkat sein. Unter professioneller Anweisung werden hier die Kinder selber den Hammer schwingen dürfen und sich ein eigenes „Marktstück“ schmieden können.
Waffeln vom Holzfeuer mit einem historischen Eisen gehören in Groß-Felda nahezu zu jeder Veranstaltung.
Bei der Auswahl der annähernd 40 Verkaufsstände auf dem Fest hätten die Verantwortlichen ebenfalls darauf geachtet, dass keine Massenwaren angeboten werden. „Wir sind gezielt auf Aussteller zugegangen, von denen wir wissen, dass selbst produzierte Waren verkauft werden“, unterstreicht Wagner. Nach dem Erfolg vor zwei Jahren habe sich die Qualität des Festes auch bei den Ausstellern herumgesprochen und so werde das Angebot in diesem Jahr reichhaltiger sein. Besonders erfreut zeigt sich der Vorsitzende über die Tatsache, dass die Feldataler Bürger so begeistert sind von ihrem Fest, dass alle mit anpacken wollen.
„Ich finde es toll, wie sich Bürger und Vereine mit eigenen Ideen in die Gestaltung und Ausrichtung mit einbringen“, freut sich Wagner. Nur durch dieses Engagement sei es überhaupt möglich ein solches Fest auszurichten und gleichzeitig auch ein vielseitiges kulinarisches Angebot zu präsentieren. Auch im Hinblick auf das kulinarische Angebot werde es eine deutliche Erweiterung zum ersten Fest geben. In diesem Jahr wird es neben dem üblichen Angebot von Bratwürstchen auch Hackbraten, eine Bauern-Pfanne, Salzekuchen, Beutelches und Blechkuchen aus dem Backhaus sowie Waffeln vom Holzfeuer geben.
Der Video-Beitrag vom Schmiedefest 2014 von Axel Pries
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