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Zahlreiche Rettungskräfte aus dem halben Kreisgebiet probten zunächst ohne ihr Wissen den ErnstfallGeheimplan des DRK testete die Schlagfertigkeit

GROSS-FELDA (ol). Aus dem halben Kreisgebiet rückten am Freitagabend zahlreiche Rettungskräfte zu einer Alarmübung nach Groß-Felda aus. Das Szenario sah einen Verkehrsunfall mit einem Bus und einem Lastwagen auf der Kreisstraße 125 vor, bei dem es mehrere Verletzte gab.

„Der Bus einer Kirmesgesellschaft wurde bei der Rast von einem rangierenden Unimog erfasst “, schilderten die Übungsinitiatoren Jürgen Horn und Jürgen Geißler vom Alsfelder Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes. Bei der Übung handelte es sich um einen Geheimplan des Kreisverbandes, damit sollte die Schlagfertigkeit der durchweg ehrenamtlichen Einsatzkräfte getestet werden. „Das hat geklappt“, zeigten sich die Initiatoren schon während der Übung einig.

Um exakt 19.17 Uhr schrillte der Alarm bei den Helfern und setzte eine umfangreiche Rettungskette in Aktion. Wie Kreisbereitschaftsleiter Ulf-Immo Bovensmann mitteilte, wurden der sogenannte erste Betreuungszug und der zweite Sanitätszug des Vogelsbergkreises alarmiert. Daraufhin machten sich über ein Dutzend Krankentransporter, Gerätewagen sowie Spezialfahrzeuge auf den Weg nach Feldatal.

Dort wurden währenddessen die letzten Unfalldarsteller vom Kirmesclub „Romröder Häinze“ sowie vom THW Alsfeld für ihren Übungseinsatz geschminkt. „Zu den vorgetäuschten Verletzungen zählten Knochenbrüche, Prellungen und Kreislaufprobleme“, informierte die sogenannte Mimtruppleiterin Tanja Bothin. Sie war mit Knetmasse und Kunstblut für die Kreation der realistischen Verletzungen der „Unfallmimen“ zuständig. Doch nicht nur ihre erschaffenen Verletzungsmuster, sondern auch ein geschockter Vierbeiner, Reisegäste ohne deutsche Sprachkenntnisse sowie ein davongelaufenes Mädchen zählten zu den Raffinessen des Szenarios.

Letzteres erforderte sogar den Einsatz von Rettungshunden, die von der Nieder-Ohmener Staffel des DRK zum Übungsort gebracht wurden. Unter der Leitung von Ann-Kathrin Vey suchte die Rettungshundestaffel die Umgebung ab und fand die Vermisste rasch. Zur Versorgung der nicht verletzten Busreisenden wurde in der Feldahalle eine sogenannte Betreuungsstelle mit Verpflegung aufgebaut. Dazu wurden auch ein Zelt des Katastrophenschutzes sowie ein großes Notstromaggregat in Stellung gebracht.

So realistisch kann eine Übung sein

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