Großes Theater für die kleinen Besucher: Die Augsburger Puppenkiste gastierte am Mittwoch in der Geschwister-Scholl-Schule in AlsfeldEin Zauber, durch Puppen entfacht
ALSFELD (ls). Jim Knopf, der Räuber Hotzenplotz, die kleine Hexe, das kleine Gespenst und Urmel aus dem Eis. Die Augsburger Puppenkiste begeistert schon seit vielen Jahren sowohl große als auch kleine Zuschauer. Am vergangenen Mittwoch gastierte sie im Rahmen des Präventionsprogramms Papilio mit dem Stück „Paula und die Kistenkobolde“ in der Alsfelder Geschwister-Scholl-Schule.
Es war ein ganz großer Tag für die kleinen Besucher der umliegenden Kindergärten Alsfelds. Mit dem Marionettenstück „Paula und die Kistenkobolde“ trat die Augsburger Puppenkiste in der Aula der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld auf und sorgte damit für fröhliche Kindergesichter und funkelnde Kinderaugen.
Viele Kinder aus den Kindertagesstätten in und um Alsfeld waren zu Gast um die kleinen Kobolde und Paula zu bewundern. Foto: ls
Die eigenen Gefühle erkennen und verstehen
Als Teil des Präventionsprogramms Papilio, das zusammen mit Fachstelle für Suchtprävention im Vogelsberg arbeitet, soll das Stück zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen von Kindergartenkindern beitragen- und nicht nur das, es beeindruckt sogar viele Erwachsene. „Die Kinder sollen lernen, Gefühle bei sich selbst zu erkennen und sie einzuordnen. Danach sollen sie lernen, wie sie diese Gefühle bei anderen bemerken und wie sie damit umgehen müssen“, erklärt Wolfgang Weiser von der Suchtprävention im Vogelsbergkreis.
Diese universelle Mimik sollte durch die Kobolde in dem Stück den Kindern näher gebracht werden.Dadurch ließe sich sogar die Zusammenarbeit mit beispielsweise Flüchtlingskindern, die der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind, erleichtern ergänzt Heidi Scheer vom Vorstand von Papilio.
Zornibold ist ständig nur sauer
Zornibold, Heulibold, Bibberbold und Freudibold – so heißen die 4 kleinen Hauptakteure des Stückes. Sie sind Kobolde und klettern aus einer Kiste auf Paulas Dachboden und ihre Namen sind Programm. Zornibold ist fast ständig wütend und wegen jeder Kleinigkeit packt ihn der Zorn. Heulibold, wie sollte es auch anders sein, ist fast ununterbrochen am Heulen – meistens, weil er denkt, dass ihn keiner mag. Bibberbold hat furchtbare Angst vor allem und bleibt deshalb lieber in der Kiste und versteckt sich. Freudibold hingegen ist das genaue Gegenteil der anderen und stets bei bester Laune. Sie verstehen sich gegenseitig nicht und wissen auch nicht, was mit ihnen selbst los ist.
Paula und drei der Kobolde. Bibberbold versteckt sich natürlich in der Kiste, weil er Angst hat. Foto: ls
Dank Paula und deren „Ich bin so wie ich bin“-Lied, lernen die kleinen Kobolde den Umgang mit ihren eigenen Gefühlen und auch den Umgang mit den Gefühlen anderer. Eine einfache Geschichte, die durch viele bunte Mitsing-Lieder die Botschaft noch mal verdeutlichte. Und das taten die Kinder auch – sie sangen kräftig mit und freuten sich über das bunte Treiben auf der Bühne.
„Den Kindern auf Augenhöhe begegnen“
Papilio ist ein Präventionsprogramm, das einem späteren Sucht- und Gewaltverhalten vorbeugt. Den Kindern müsse dabei auf Augenhöhe begegnet werden, um deren Persönlichkeitsentwicklung positiv zu unterstützen, so Weiser und Scheer im nachfolgenden Gespräch mit Mona Nüchter von der AOK in Hessen, die die Hauptsponsoren des Programms sind. Genau an dieser Stelle setze das Stück „Paula und die Kistenkobolde“ an.
Bisher gibt es im Vogelsberg zwei Kindertagesstätten, die zertifizierte Papilio-Einrichtungen sind – es sollen und das ist allen Beteiligten ein großes Anliegen, noch mehr werden. Dazu wurden die Erzieherinnen von Trainern geschult und qualifiziert. Außerdem kämen im gewohnten Alltag noch viele weitere Maßnahmen in Form von einem „Elternclub“ oder einem „Spielzeug macht Ferien“-Tag dazu, bei denen sowohl die Eltern, als auch die Kinder dazu lernen, erklären die Papilio-Experten.
Die Veranstalter wurden auch von den kleinen Kobolden belagert und freuten sich über die Beteiligung der Kinder (v.l.): Wolfgang Weiser, Mona Nüchter, Heidi Scheer und Frank Gebauer. Foto: ls
Für die Kinder jedenfalls, war es wohl ein einzigartiger und unvergesslicher Tag. So traf man auch noch nach dem Puppentheater einige Kinder, die freudig über Paula und die Kobolde erzählten – und vor allem über den persönlichen Abschied von den Puppen am Ende des Stücks. Ein wahrer Zauber, der durch die Puppen entfacht wurde, und zudem ein klares Ziel und eine wichtige Vision innehält.
Das war wohl das unvergesslichste Ereignis an diesem Tag. Foto: ls
Die Kinder gingen ganz ohne Scheu nach vorne. Sie schienen gänzlich verzaubert durch die vier kleinen Kobolde. Foto: ls
Jedes einzelne Kind durfte sich zum Schluss noch persönlich von den Kobolden verabschieden. Foto: ls
Fachstelle für Suchtprävention im Vogelsbergkreis
Neuer Steinweg 13
36341 Lauterbach.
Telefonnummer: 06641/63362.
E-Mail: wolfgang.weiser@bz-vogelsberg.de
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