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Ideen junger Eltern zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesammeltEs ist wichtig, flexible Lösungen zu ermöglichen

VOGELSBERGKREIS (ol). Ein eher ungewohntes Bild im Sitzungssaal der Kreisverwaltung: Zwischen Landrat, Personalverantwortlichen, Frauenbeauftragter und Personalrat sitzen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Nachwuchs.

Die Beschäftigten waren in ihrer Rolle als junge Eltern zu einem Erfahrungsaustausch über die Fragestellung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Landrat Manfred Görig und Frauenbeauftragter Conny Hentz-Döring eingeladen worden, teilt die Pressestelle des Vogelsbergkreises mit.

„Ich halte es für wichtig, dass wir viele flexible Lösungen ermöglichen, um der individuellen Familiensituation bestmöglich zu entsprechen“, so Görig. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gut ausgebildete Fachkräfte und wir können froh sein um diejenigen jungen Väter und Mütter, die ihre Arbeitskraft und Erfahrung dem Vogelsbergkreis trotz Kindererziehung weiter zur Verfügung stellen.“

In den vergangenen Jahren seien schon zahlreiche individuelle Arbeitszeitmodelle möglich gemacht worden – diese Flexibilität begrüßten die Anwesenden ausdrücklich. Erfreulich sei, dass auch immer mehr junge Väter von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen. „Im Grunde versuchen wir alle individuellen Modelle zu ermöglichen, sofern sie mit den dienstlichen Bedarfen – sprich Öffnungszeiten oder Ähnliches – vereinbar sind“, stellen Personalamtsleiter Ulrich Schäfer, Frauenbeauftragte Hentz-Döring und Görig gemeinsam fest. Da teilen sich beispielsweise zwei Mütter einen Arbeitsplatz, eine komme am Vormittag, eine nachmittags. Oder auch Telearbeitsplätze seien eingerichtet worden, was wegen IT-Sicherheit und Datenschutz allerdings nur in einigen Arbeitsbereichen möglich ist.

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Die Kinder der Mitarbeiter waren alle mit von der Partie.

Eine Auszubildende habe das Zusammenspiel der Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen und den eigenen Berufsschulzeiten bemängelt. Auch sei die Betreuung von Grundschulkindern nach einem frühen Schulschluss häufig schwierig, da nicht überall eine Mittagsbetreuung angeboten werde. Der Idee eines jungen Vaters, den Arbeitsbeginn aus familiären Gründen schon ab 6 Uhr zu ermöglichen, wurde als Einzelfallregelung direkt entsprochen.

Weitere Ideen wie ein Tagesmütterzentrum, mehr Schulen im „Pakt für den Nachmittag“ wo auch in Ferienzeiten die Nachmittagsbetreuung sichergestellt werde sowie die Möglichkeit „befristeter Heimarbeit“ während der Krankheitszeit eines Kindes seien von jungen Eltern angeregt worden. Auch der Wunsch nach Informationen aus der Kreisverwaltung während der Elternzeit – besonders kurz vorm Wiedereinstieg – sei von Görig und der Verwaltung gerne aufgegriffen worden. Wegen der gewonnenen Ideenvielfalt sei beabsichtigt, diesen Erfahrungsaustausch zu etablieren.

 

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