Gesellschaft0

Forscher des FNU in Neu-Ulrichstein stellen Untersuchungsergebnisse vorDen Feldmäusen im Vogelsberg geht es gut

HOMBERG/OHM (ol). Haben Sie sie vielleicht auch gesehen? Von Sommer bis Herbst streunten zwischen Homberg und Kirtorf am späten Abend und frühen Morgen immer wieder Leute mit Kisten und Koffern auf Wiesen umher. Das Forschungszentrum Neu-Ulrichstein (FNU) teilt nun mit: Diese Leute waren Forscher, die auf Feldmaus-Fang waren. Nun liegen ihre Ergebnisse vor. 

Die Mitarbeiter des FNU waren gemeinsam mit Experten der Leipziger Forschungsfirma tier3 solutions GmbH unterwegs. Zusammen wollten sie testen, ob das neue Pflanzenschutzmittel eines Herstellers gefährlich für die Feldmus ist. Feldmäuse gelten bei vielen Bauern zwar als Schädlinge, dennoch sind sie Wildtiere und ein wichtiger Teil der Nahrungskette und dürften mit dem Gift nicht bekämpft werden.

Die gute Nachricht aus Sicht der Mäuse vorweg: Dafür gab es laut den Wissenschaftlern keine Hinweise, das Mittel schadet den Tieren nicht, der Zulassungsprozess könne weitergehen, heißt es.

Der Wissenschaftler Christian Miersch erläutert in einer Pressemitteilung den Versuchsaufbau so: „Auf insgesamt 14 Wiesen in der näheren Umgebung wurden über 800 Lebendfallen aufgestellt. So konnten wir den ganzen Sommer die Entwicklung der Feldmauspopulationen messen. Gefangen wurde nur nachts. Dazu stellen wir die Fallen spät abends fängig und müssen sie dann spätestens nach acht Stunden kontrollieren Das hieß allerdings auch jeden Morgen ab 4 Uhr raus und die Fallen überprüfen.“

Der milde Winter beschert viele Mäuse

Neben der Verträglichkeit des Mittels sammelten die Forscher nebenbei Informationen über den Feldmausbestand im Vogelsberg im allgemeinen. Der vergangene Winter war recht mild, die Population der Feldmäuse in der Region deshalb groß. Normalerweise regelt das die Natur selbst, nach ein bis zwei Jahren bricht ein hoher Bestand meistens total ein. Da jetzt allerdings ebenfalls ein warmer Winter erwartet wird, sind die Forscher „gespannt“, wie sich die Tiere zukünftig entwickeln.

Feldmäuse sind die häufigsten Kleinsäuger in unserer heimischen Landschaft. Ebenso weit verbreitet, wenn auch nicht in ganz so großer Anzahl findet man die Waldmaus, die trotz ihres Namens häufig an Feldrändern zu finden ist. In Gehölzen und Hecken trifft man oft auf die nahe verwandte Gelbhalsmaus oder auch auf die Rötelmaus. Neben diesen häufigen Arten sind im Vogelbergkreis laut den Forschern auch seltene Kleinsäuger wie die Sumpfspitzmaus zu finden.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren