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Oldtimertreffen des Vereins „Ahle Bulldogge us Angeschbach oh Lannehuse“Der „Traktorvirus“ greift weiter um sich

ANGERSBACH (awh). Zu einer öffentlichen Begegnung wohl selten gewordener Art kam es am Sonntag bei dem Bulldog- und Oldtimertreffen des Vereins „Ahle Bulldogge us Angeschbach oh Lannehuse“ auf dem Parkplatz des Aldi-Marktes in Angersbach: Der amtierende Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann, der mit seiner Familie die alten Schätzchen aus der Landwirtschaft und „zivile“ Oldtimer begutachtete, traf auf seinen Amtsvorgänger Manfred Dickel, begrüßte ihn herzlich und hielt mit ihm ein Schwätzchen.

Etwas weniger Schlepper – der Veranstalter schätzte deren Zahl auf etwa 80 – aber dafür mehr Pkw und auch Lkw (so um die 20) waren zu dem siebten Treffen älterer Fahrzeuge heuer gekommen. Aus dem gesamten Kreisgebiet, von Metzlos über Stockhausen, Reuters, Willofs, Schwalmtal waren Oldtimerfreunde mit ihren Vereinen oder auch als Einzelpersonnen angereist. Besonders imposant waren Fahrzeuge aus dem Ostblock, die durch ihre Wuchtigkeit bestachen, jedoch von der Form her unübertroffen waren.
Um wieder mehr Belebung in die Veranstaltung zu bringen, wollen die Wartenberger Traktorfreunde ab dem kommenden Jahr mehr Bewegung in die ganze Angelegenheit bringen, das heißt die Fahrzeuge sollen nicht nur ausgestellt und bestaunt werden, sondern sich auch in Aktion im Fahrbetrieb zeigen.

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Der alte sehenswerte Hanomag von Karl Kaiser aus Stockhausen.

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Mehr Autos, aber dafür weniger Schlepper, waren zum siebten Treffen der Interessengemeinschaft „Ahle Bulldogge us Angeschbach oh Lannehuse“ gekommen.

Der Wartenberger Interessengemeinschaft schwirrt da schon einiges im Kopf herum, aber ihre Ideen sollen nóch nicbht an die Öffentlichkeit kommen
Ein Anfang wurde dieses Jahr schon gemacht mit einem Geschicklichkeitsfahren, das Christian Kircher aus Landenhausen mit 29 sec. vor Johannes Hedtrich, Reinhard Krüger, Harald Wahl, Karl-Heinz Schultheis, Manfred Glitsch und Karl-Heinz Fölsing, ein Urgestein aus Reuters, immer mit brennender Zigarre unterwegs, gewann. Alle Preisträger kommen aus dem Raum Wartenberg/Lauterbach.

Ältester Teilnehmer war Karl Kaiser mit einem geschlossenen Hamomag aus Stockhausen in Blau, Baujahr 1949, den hat Kaiser erst vor kurzem in den Niederlanden gekauft, er hat noch einen ähnlichen Hanomag in Rot.
Anhand einiger neuester Maschinen aus der Landwirtschaft wurde der rasante technische Wandel sehr deutlich. Das Dreschen und Mähen verdeutlichte, dass anno dazumal viel Kraftaufwand bei der Arbeit auf dem Feld notwendig war. Viele ehemalige Landwirte erinnerten sich beim Rundgang, wie sie noch selbst mit den Veteranen bei der Ernte und Landwirtschaft gearbeitet haben und wie verschwitzt und verdreckt sie in früheren Jahrzehnten dann vom Feld nach Hause kamen. Heutige Mähdrescher, von denen auch ein großes Monstrum besichtigt werden konnte, bieten mit klimatisierten Kabinen ein erhebliches Maß an Bequemlichkeit, ein solches Gerät kostet bei der Anschaffung allerdings schon mal stolze 250.000 Euro.

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Wartenbergs neuer Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann und Vorgänger Manfred Dickel trafen sich am Rande des Angersbacher Oldtimertreffens zu einem Plausch.

Der 40 Mitglieder starke Wartenberger Oldtimerverein mit seinem Vorsitzenden Adreas Seipel will auf jeden Fall diese Bulldog- und Oldtimertreffen fortsetzen, müssen an diesem Tag aber alle im Verein und deren Famiklienangehörige mit Hand anlegen.
Der Traktorvirus, so wurde auch am Sonntag wieder deutlich, hat auch viele „Zivilisten“ inzwischen angesteckt, die sich eigene Fahrzeuge anschaffen, restaurieren und dann auch in der Öffentlichkeit zeigen. So sind etwa im Reuterser Oldtimer-Verein eine ganze Reihe von Akademikern verschiedenster Fachrichtungen, die sich bei der Herrichtung ihrer Schätzchen von „alten Hasen“ wie dem Reuterser Karl-Heinz Fölsing helfen lassen.

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Landwirtschaft wie annodazumal gab es auch zu sehen.

Der Oldtimer-Virus läßt sich, so erfuhren wir im Gespräch mit Betroffenen, kaum mehr bremsen, wenn er einmal ausgebrochen ist. Oft sind es Zufälle, dass ein Oldtimer-Freak wieder mal auf ein seltenes Unikat stößt und dann alles dran setzt, um es in seinen Besitz zu bekommen. Die ausgestellten Fahrzeuge zeigten auch die Vilefalt der Hersteller und Fahrzeugtypen vergangener Jahrzehnte, viele der Unternehmen sind schon lange nicht mehr am Markt.

Obwohl die Termine der Oldtimer-Ausstellungen nach den großen Sommerferien ziemlich eng beieinander liegen und manchmal an einem Wochenende im nahen Umkreis gleich mehrere Veranstaltungen stattfinden, wollen die Wartenberger an ihrem gewählten Zeitpunkt, dem ersten Sonntag im September, festhalten. Das Wetter spielte eigentlich auch mit, so dass das Oldtimer-Treffen und der direkt daneben gelegene Baumarkt, der an diesem Sonntag auch geöffnet hatte, jede Menge interessierter Besucher an sich zogen.

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