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Feierliche Grundsteinlegung für neuen Feuerwehrstützpunkt in Alsfeld mit 50 GästenEine Zeitkapsel erinnert an den Anfang des Projekts

ALSFELD (aep). Da ruht sie nun in ihrem Verlies aus Beton und wartet darauf, vielleicht in 50, vielleicht auch erst in 150 Jahren wieder Tageslicht zu sehen: die kupferne Zeitkapsel, die Bürgermeister Stephan Paule am heutigen Dienstagvormittag in einen Pfeiler des Rohbaus für den neuen Alsfelder Feuerwehrstützpunkt legte. Beifall brandete auf: Es war Grundsteinlegung für das Millionen-Projekt, und da wollten zahlreiche Vertreter von umliegenden Feuerwehren, Politik und Verwaltung sowie aus dem beteiligten Baugewerbe bei sein.

Bis die gut 50 Teilnehmer der Zeremonie auf dem Beton der Baustelle versammelt waren, sei „ein Kraft“ vorangegangen, „der einigen Diskussionsbedarf hatte“. Mit diesen Worten erinnerte der Bürgermeister an die lange Debatte über Kosten und Nutzen des Projekts – es geht um aktuell 10,3 Millionen Euro, die verbaut werden. Die Frage sei gewesen. „Kann sich die Stadt an dieser Investition verschlucken?“

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Gedanken zu einem „Kraftakt, der einigen Diskussionsbedarf hatte“: Bürgermeister Paule bei seiner Ansprache. Im Hintergrund Vertreter des Stadtparlaments und Magistrats.

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„Damit Sie sicher leben können“: Stadtbrandinspektor Michael Eilts bei seiner Ansprache neben dem Bürgermeister. Im Hintergrund Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland.

Es sei aber eine richtige Entscheidung gewesen, das Gebäude für den Feuerwehrstützpunkt neu zu errichten, denn es habe sich herausgestellt, dass der alte Standort nicht ohne weiteres hätte saniert werden können – schon, weil es unter den Fahrzeughallen große Löcher gebe. „Die jetzige Unterbringung ist desolat!“ Auch biete der neue Standort Vorteile für die Feuerwehr – und Synergie-Möglichkeiten, etwa indem dort die städtische Fahrzeug-Wartung gleich mit untergebracht werden kann. Anerkennung zollte Paule dem Land, das sich zwar mit weniger Förderung als gedacht, aber immer noch mit 800.000 Euro beteilige, und dem Vogelsbergkreis, der 200.000 Euro direkt beisteuert und weitere Zuwendung durch den Ankauf eines Blocks für die Atemschutz-Ausbildung sowie die Kosten-Übernahme einer Fahrzeughalle. Darin wird ein Fahrzeug des ABC-Katastrophenschutzzuges stehen.

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Der eine hält, der andere klopft: Bauamtsleiter Diehl und Bürgermeister Paule mauern die Zeitkapsel ein.

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Unter den gut 50 Teilnehmern an der Zeremonie waren auch zahlreiche Feuerwehrleute Alsfelder Wehren.

Von „einem ganz besonderen Projekt“ sprach der Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland in einer kurzen Ansprache. Der neue Feuerwehrstützpunkt habe durch seine Ausbildungsmöglichkeiten Bedeutung auch für den Vogelsbergkreis. Es sei „eine ganz tolle Geschichte für alle, die hier Dienst tun  und sich ausbilden lassen.“ In eine ähnliche Richtung ging auch Alsfelds Stadtbrandinspektor Michael Eilts, als er die Feuerwehr mit einem kleinen Unternehmen verglich, in dem es sinnvoll sei, den Mitarbeitern „ein gutes Arbeitsumfeld“ zu bieten, wie es der neue Stützpunkt es bieten werde. Das gelte besonders für ehrenamtliche Mitarbeiter und erst recht, wenn die Tätigkeit bei Tag und Nacht aufrecht erhalten werden soll, „damit Sie sicher leben können!“

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Letzter Blick und letztes Foto, dann verschwindet die Zeitkapsel für Jahrzehnte in dem Sockel.

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Zusammen mit dem Alsfelder Bauamtsleiter Tobias Diehl legte Bürgermeister Paule dann die Zeitkapsel, in der sich unter anderem Zeitungen befinden, in eine Säule, die der Baufachmann sofort mit geübter Kelle zumauerte – auf dass sie an das Ereignis erinnern werde. Die Einweihung des Gebäudes soll bei optimalem Baufortschritt im Herbst 2016 sein.

3 Gedanken zu “Eine Zeitkapsel erinnert an den Anfang des Projekts

  1. Guten Abend,
    diese Themen wurden über Jahre diskutiert. Es wurde dazu alles offen gelegt und sogar eine Bürgerversammlung einberufen. Sanierung wurde ebenso wie Neubau beleuchtet und bewertet. Es gab einen Arbeitskreis aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr. 3 Jahre Beratung bis zum Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung! BGS und vier weitere Standorte standen zur Wahl. Alle Standorte wurden auf Grundlage der Hilfsfristvorgaben des Landes Hessen sowie aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet und eine Entscheidung getroffen.
    @ All: Das Bauamt leistet hier einen guten Job. Ich habe vollstes Vertrauen zu den Kolleginnen und Kollegen. Die Stadt Alsfeld und auch die Feuerwehr informieren Sie gerne über Details.

    Danke für die netten Worte an die Feuerwehr!

  2. Warum keine Sanierung des Bestandes? Weil Denkmäler durch Neubau und nicht Sanierung entstehen! Wir haben wirklich eine sehr gute und aktive Wehr in Alsfeld nur leider kein wirtschaftlich und kreativ denkendes Bauamt wie es scheint.

  3. 10.3 Millionen Euro ist eine harte Nummer für die Stadt.
    Warum hat man das alte BGS Gelände nicht genutzt.
    Kfz Hallen on Mass. Eigene Tankstelle. Lagerhallen.
    Der Bauhof hätte auch noch hineingepaßt. Schnelle Zufahrt zur Autobahn etc.
    Nun ist es rum. Egal wie, unsere Feuerwehr hats verdient. Die
    Sind nämlich richtig gut.
    Bleibt für die Zukunft noch Luft für feuerwehrtechnische Neuanschaffungen?
    Hoffentlich bleibt der 8 Millionen Klotz der Stadt nicht im Hals stecken.

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