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Polizei stellt Verkehrsunfallstatistik für den Schwalm-Eder-Kreis vor – Viele GrafikenZuviel Tempo und Rausch: Ursache schwerer Unfälle

HOMBERG/EFZE (aep). „Leichter Rückgang der Gesamtanzahl von Verkehrsunfällen – leichter Anstieg der Personenschäden, jedoch tendenzieller Rückgang – Vergleichsweise geringer Anteil von sogenannten Rauschunfällen“. Das sind drei Schlagworte, mit denen die Polizeidirektion Schwalm-Eder die Verkehrsunfallstatistik vorstellt. Demnach hätten sich vor allem erzieherische Maßnahmen bei jungen Fahrern tatsächlich bewährt – doch gab es wieder, wie schon im  Vorjahr, zehn Tote auf Schwälmer Straßen zu beklagen.

Wie in jedem Jahr begleiten zahlreiche Statistiken die Zusammenfassung des Unfallgeschehens im Schwalm-Eder-Kreis, aus denen unter anderem hervorgeht, dass die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Jahr 2012 (3.448) mit 3.392 leicht geringer ausfällt – wobei die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden nicht signifikant kleiner ist. 129 schwer verletzte Menschen registrierte die Polizei im Verlauf des Jahres – das sind sogar drei mehr als noch im Vorjahr. Doch der Überblick zeigt: Die Tendenz ist seit 2003 deutlich fallend: Da waren es 193, zwischendurch auch mal 173 (2006) oder 171 (2009).

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Insgesamt Tendenz zum Poisitiven: die Zahl der Schwerverletzten und Toten im Zehn-Jahres-Vergleich.

In die gleiche positive Richtung weist ein zweiter Wert: Als ein Indikator für die Sicherheit im Straßenverkehr gilt die Anzahl der getöteten und verletzten Menschen pro 1.000 Unfälle. Die Langzeitstudie zeigt, dass im Schwalm-Eder-Kreis tendenziell ein Rückgang der Zahlen festzustellen ist (siehe Statistiken).

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Die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle stieg im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr (93) auf 102 leicht an – jedoch sei dies der drittniedrigste Wert seit Beginn der statistischen Auswertung im Schwalm-Eder-Kreis im Jahr 1974. Als eine Ursache dieser niedrigen Werte sieht die Polizei eine Intensivierung Bekämpfung dieses Delikts seit 2010 an. Das geschehe im Schwalm-Eder-Kreis unter anderem durch die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von folgenlosen Rauschfahrten (AG TEMPO). So seien 2013 durch die Polizei 257 Rauschfahrten unterbunden worden, davon allein 118 Drogenfahrten. Man sei sich jedoch auch darüber klar, so die polizeiliche Stellungnahme, dass „weiterhin in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden“ müsse. So werde zum einen Mischkonsum nicht immer erkannt – und folglich auch nicht untersucht – und gestalte sich zum anderen die Feststellung von Drogen- im Vergleich zu Alkoholkonsum mit dessen bekannten, unmittelbaren Ausfallerscheinungen schwierig.

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Zu hohes Tempo, Alkohol- und Drogeneinfluss: Das ist laut Polizei nach wie vor die Hauptursache bei Unfällen mit Schwerverletzten, und die Verteilung der Ursachen bei Unfällen mit leicht verletzten, schwer verletzten und getöteten Menschen sei auch insgesamt nach wie vor unverändert. Während bei Unfällen mit Leichtverletzen noch die Ursache des ungenügenden Sicherheitsabstandes eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt, reduzieren sich die Ursachen bei zunehmender Schwere der Unfallfolgen auf nicht angepasste Geschwindigkeit, Alkohol- und Drogeneinfluss sowie Vorfahrtsverletzung.

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Zwar sei die Gruppe der 18- bis 24-jährigen Autofahrer mit 565 Unfällen nach wie vor die risikoreichste auf der Straße, doch bestätige sich der bundesweit festgestellte, positive Effekt des im 2006 eingeführten Modells „begleitetes Fahren ab 17 Jahren“ auch im Schwalm-Eder-Kreis. Durchschnittlich wurden in den vergangenen sieben Jahren etwa 65 Prozent der Fahrerlaubnisse für Autos im Rahmen des begleiteten Fahrens erteilt.

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