Hombergs Friedrichstraße: ab 2017 möglicherweise nur Einkaufszentrum – alle PlänePlan: Mehr Platz für Einkauf belebt die Innenstadt
HOMBERG/OHM (aep). Es drehte sich um den Kindergarten in der Friedrichstraße – aber eigentlich mehr um die Entwicklung der Innenstadt bei der jüngsten Sitzung der Homberger Stadtverordneten am Montag. Zwei Themen, die zusammengehören: Wieviel Geld sollte die Stadt noch in die Kita investieren, und wie stark lässt sich das Gelände drum herum zur Unterstützung der Innenstadt ausbauen? Bürgermeister Belá Dören präsentierte neue Pläne für das Gelände zwischen Marburger und Friedrichstraße: mit und ab 2017 wahrscheinlich ohne Kindergarten.
Für das Gelände der ehemaligen Schule zu Füßen der Homberger Innenstadt präsentierten verschiedene Architekten und potenzielle Investoren im vergangenen Jahr eine Reihe von Plänen. Doch was Bürgermeister Dören am Montag dem Stadtparlament als Konzept zur Beratung vorlegte, geht darüber hinaus – als Versuch, die siechende Innenstadt nebenan mit einem neuen, kleinen Einkaufszentrum wieder zu beleben. Ein Lebensmitteldiscounter, eine Drogerei und mehrere kleinere Geschäfte nebst Wohnhäusern sollen auf einem größeren Gelände entstehen als zuletzt noch diskutiert worden war. Und zwar kommt zunächst noch der Platz der heutigen Rettungsdienststelle hinzu – Dören: „Die wird umgesiedelt und bekommt eine schönere Unterkunft“ – und später könnte auch noch das Gelände des heutigen Kindergartens für die neuen Pläne genutzt werden.
So könnte es in Bälde aussehen: das ehemalige Schulgelände als Einkaufszentrum mit mehreren Läden von je 700 Quadratmetern und einem Discounter mit 1000 Quadratmetern Fläche im Erdgeschoss. Davor Parkplätze. Unten rechts: der Kindergarten.
Der Kindergarten Friedrichstraße: Um den ging es im anderen Teil der Diskussion. Nämlich darum, wieviel Geld die Stadt noch in die längst fälligen Brandschutzmaßnahmen steckt, wie Dören erklärte. Der Kindergarten steht ebenso wie das Pendant in Büßfeld als Investitionsmaßnahme oben in einer Prioritätenliste: „Wir investieren in Infrastruktur, die 20 Jahre lang liegengeblieben ist.“ Verbesserte Brandschutzmaßnahmen seien ein Teil der baurechtlichen Genehmigung gewesen, und ohne werde es keine weitere Zulassung geben. Die Frage sei nur: wieviel Geld solle es sein angesichts einer demografischen Entwicklung, die den Fortbestand über das Jahr 2016 hinaus sehr fraglich mache. Jene 300.000 Euro, die bereits bestehende Pläne kosteten, seien zu viel: „Wir haben eine Lösung für 50.000 Euro“, meinte Dören. Notwendig seien jetzt zwei Fluchttreppen, rauchdichte Türen und ein Notausstieg mit Panikverschluss.
Der gleiche Plan wie oben – nur mit dem ersten Geschoss: Da werden die Wohnungen sichtbar, die auf dem Gelände ebenfalls Platz finden sollen.
Das wollte Norbert Reinhardt seitens der CDU doch genauer wissen. Denn eine Schließung des Kindergartens in der Friedrichstraße bedeute doch auch einen Ausbau der Einrichtung in der Hochstraße – der ebenfalls mit Kosten verbunden sei. Bürgermeister Dören möge doch einmal die Alternativen darstellen, die es wohl gebe, denn: „Ziel ist doch, dass der Kindergarten (Friedrichstraße) in zwei bis drei Jahren aufgelöst werden soll.“ Dr. Claus Gunkel (SPD) wies darauf hin, dass es aktuell um „eine relativ kurze Absicherung“ gehe. Ein Ausbau in der Hochstraße würde derzeit zu lange dauern. Auch Hanns-Michael Diening (FDP) sprach sich für die kleinere, schneller umsetzbare Brandschutzlösung aus: „Wir korrigieren jetzt die Fehler der Vergangenheit.“
So könnte es ab 2017 an der Friedrichstraße aussehen: Der Kindergarten ist weg, an seiner Stelle sind ein weiteres Geschäft mit Wohnungen drüber entstanden.
Aber ohne den Kindergarten in der Friedrichstraße böten sich weitere Möglichkeiten, das Gelände attraktiv auszubauen – und auch mit einem Wegesystem an die Frankfurter Straße anzubinden. Er wolle die Schließung ja gar nicht forcieren, erläutert Dören gegenüber Oberhessen-live, aber die Entwicklung der Kinderzahlen lege diesen Schritt für die Zeit ab 2016 nahe. Mit der Möglichkeit, dann ab 2017 weitere Geschäfte nahe der Innenstadt zu platzieren – und so den Magneten für die Belebung zu schaffen.
Das Thema bleibt in der Diskussion: Die Fraktionen verwiesen die Pläne aus dem Rathaus zur weiteren Beratung in den Bauausschuss.
Die Übersicht: das Gelände am Kindergarten in der Friedrichstraße liegt nahe dran, unterhalb der Frankfurter Straße – dem Homberger Stadtzentrum. Bild: Google-Earth
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