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Frühlingsfest im Haus Stephanus mit Skulpturen-Kunsthighlight, Gottesdienst und Konzert „Steffi“ steht für Lebensmut und Teilhabe

ALSFELD (ol). Im Haus Stephanus in Alsfeld wurde das Kunstprojekt „Steffi – Skulptur der Lebensfreude“ mit einem Frühlingsfest feierlich abgeschlossen. Über 100 Gäste erlebten eine Veranstaltung, die Generationen und Lebensgeschichten verbindend zusammenbrachte und künstlerische Teilhabe im Alter zelebrierte.

Wenn aus Gips, Farbe und Fantasie ein Zeichen echter Verbundenheit entsteht, dann ist mehr geschaffen worden als nur ein Kunstwerk. Im Haus Stephanus wurde mit „Steffi – Skulptur der Lebensfreude“ nicht nur der Frühling gefeiert, sondern auch ein Projekt vollendet, das Menschen zusammenbrachte – über Generationen, Berufe und Lebensgeschichten hinweg, so heißt es in der Pressemitteilung des Haus Stephanus.

Über 100 Gäste kamen zum Frühlingsfest, das den Abschluss eines sechsmonatigen Kunstprojekts markierte – entstanden im Rahmen des „Generationen-Gesundheitsnetzwerks: Gemeinschaftliche Bewältigungsstrategien gegen Einsamkeit im Alter“. Das Vorhaben wird vom Land Hessen im Rahmen des Förderprogramms „Pflegeheim – Mitten im Leben“ unterstützt.

Ein Zitat, das trägt

Minh Luis, Projektkoordinatorin, eröffnete den Nachmittag mit einem Satz von Henry Ford: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“ Worte, die nicht nur das Projekt beschreiben, sondern auch die Haltung des Hauses widerspiegeln: Beteiligung schafft Verbindung – sichtbar, fühlbar, lebendig.

Ein Gottesdienst mit Mut zur Veränderung

Pfarrerin Anke Göltenboth von der Evangelischen Kirche nahm in ihrer Predigt das Bild von Abraham auf – dem biblischen Spätstarter, der sich aufmachte, als andere längst sesshaft waren. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses hätten mit „Steffi“ Neuland betreten: „Erst fremd, dann vertraut, schließlich Teil Ihrer Lebenswelt.“ Ihre Botschaft: Es ist nie zu spät, sich zu öffnen. Jeder Mensch kann zum Segen werden – durch Zuhören, Mitfühlen und Miteinander.

Kunst mit Herz und Haltung

Im Mittelpunkt: „Steffi“ – überlebensgroß, bunt, selbstbewusst. Eine Skulptur im Stil der Nanas von Niki de Saint Phalle, doch mit eigener Botschaft: Lebensfreude im Alter sichtbar machen, Würde verkörpern, Teilhabe feiern.

Minh Luis betont: „Steffi ist kein perfektes Kunstwerk – sondern ein kollektiver Ausdruck für Beteiligung und Verbundenheit.“ Eine Haltung, die auch in der Gestaltung sichtbar wird: florale Muster stehen für Entwicklung, goldene Linien für Erfahrung, Punkte für Lebensimpulse. Und dann die Handabdrücke – echte Spuren der Mitwirkenden.
Manuel Jöckel Einrichtungsleitung des Hauses Stephanus betont: „Steffi steht für das, was möglich ist, wenn Menschen sich begegnen – offen, kreativ, gemeinsam.“

Ein Kreativteam mit Seele

Entstanden ist das Kunstwerk in Kooperation mit dem Kulturverein Landenhausen. Gerlinde Kielburger, künstlerische Leitung des Projekts, erklärt: „Jede Linie trägt Bedeutung, jede Farbe erzählt eine Geschichte.“ Gemeinsam mit Thomas Kielburger, Heidi Höll, Christel Steinert und Ingrid Schwiddessen begleitete sie die Gruppenarbeit – mit Feingefühl, Geduld und Begeisterung.

Ein Chor, der Herzen öffnet

Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt der „Sonntagssinger“ aus Holzburg unter der Leitung von Manfred Gonder. Der Chor mit über 30 Sänger:innen aus 20 Orten füllte den Saal mit Liedern wie „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ und „Hessenland, du bist mein Heimatland“. Als zum Schluss „Ade zur guten Nacht“ erklang, lag ein Hauch von Rührung in der Luft.

Ein Fest für alle Sinne

Ein eigens produziertes Video ließ die Entstehung von „Steffi“ Revue passieren: Entwürfe, Gipsmodelle, Gespräche, Lachen – all das verschmolz zu einem lebendigen Rückblick. Beim anschließenden Grillfest genossen die Gäste Hähnchen, Bratwurst, Salate – und eine frische Erdbeerbowle, die rasch zum Lieblingsgetränk avancierte. Eine Bewohnerin strahlte: „Das war nicht nur ein schöner Nachmittag – das war ein Stück Zuhause.“

Ein Symbol bleibt

„Steffi“ bleibt. Die Skulptur wird künftig im Eingangsbereich des Hauses stehen – als Botschafterin für das, was moderne Pflege leisten kann: Teilhabe, Sichtbarkeit, Selbstwirksamkeit. Minh Luis fasste es zum Abschluss so zusammen: „Die schönsten Erinnerungen sammelt man immer gemeinsam.“ Und genau das hat dieses Projekt geschafft: eine bleibende Erinnerung – mitten im Leben.

Minh Luis/GFDE-Haus Stephanus

Fotos: Minh Luis/GFDE-Haus Stephanus

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