Stellungnahme des Hausarztverbands Vogelsberg - Landtags- und Bundestagsabgeordneten eingeladen, um Praxisalltag zu begleiten„Die ambulante medizinische Versorgung ist gefährdet“
VOGELSBERG (ol). Die bewährte zeitnahe und wohnortnahe ambulante medizinische Versorgung ist nach Überzeugung des Hausärzteverbandes Hessen (HÄVH) massiv gefährdet. Mit Blick darauf hat der Bezirk Vogelsberg des HÄVH die Landtags- und Bundestagsabgeordneten der Region eingeladen, Ärztinnen und Ärzte im Praxisalltag zu begleiten.
In der Pressemitteilung des Hausarztverbands Vogelsberg heißt es, überbordende Bürokratie, drohende Regresse, die Einführung neuer Pflichtanwendungen der Telematikinfrastruktur, die mehr Zeit fressen als einsparen, umstrittene Pläne zur Reform von Notaufnahmen und Rettungsdiensten, lebensnotwendige Medikamente, die knapp sind, Ärzte- und Fachkräftemangel: „Die Liste der Punkte, die die wohnortnahe ambulante medizinische Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte gefährden, ist lang – und der Ernst der Lage ist vielen nicht bewusst“, sagt Susanne Sommer, Hausärztin aus Mücke und Vorsitzende des Bezirks Vogelsberg des HÄVH.
„Auch mit Blick auf die Landtagswahlen in Hessen im Oktober haben wir unsere Landtags- und Bundestagsabgeordneten eingeladen, uns im Praxisalltag zu begleiten und mit uns ins Gespräch zu kommen“, erklärt Jochen Müller, Hausarzt in Alsfeld und zweiter Vorsitzender des HÄVH-Bezirkes Vogelsberg. Zwei Abgeordnete haben laut Pressemitteilung das Angebot bereits genutzt, weitere Gespräche stehen noch bevor.
„Schnellstmöglich Medizinstudienplätze schaffen“
Einer der Kritikpunkte der Vogelsberger Ärzteschaft: Der seit langem absehbare Ärztemangel. So erreichen beispielsweise in den kommenden fünf Jahren 30 Prozent der Hausärzte in Hessen das Rentenalter, wie es in der Mitteilung heißt. „Angesichts einer alternden Gesellschaft und der damit einhergehenden höheren Gesamtmorbidität der Bevölkerung hätten die Ressourcen im Gesundheitssystem rechtzeitig erhöht werden müssen“, kritisieren Sommer und Müller.
Stattdessen sei die Zahl der Medizinstudienplätze von 16.000 im Jahr 1990 um etwa 30 Prozent auf aktuell 11.000 reduziert worden. Es gelte nun, schnellstmöglich neue Plätze zu schaffen, da die Ausbildung eines Arztes vom Beginn des Studiums bis zum Abschluss der Facharztausbildung mindestens elf Jahre dauere.
„Aktuell werden viele Ideen in den Universitäten und der Politik entwickelt, um für junge Medizinerinnen und Mediziner schon in der Aus- und Weiterbildung die Arbeit auf dem Land als Mediziner attraktiv zu machen. Solange wir den Beruf des Arztes aber weiter bürokratisieren, eine nicht funktionierende Digitalisierung per Zwang und angedrohten Strafzahlungen in den Praxen einführen oder unsere Arbeit permanent unter Budgetierung und Androhung von Regress stellen – jeder Arzt haftet mit seinem Privatvermögen für die von ihm verordneten Leistungen –, wird die Anzahl derer, die eine ärztliche Tätigkeit auf dem Land anstreben, begrenzt sein“, sagt Sommer. „Im ländlichen Bereich versorgen wir unsere Patienten bei geringer Facharztdichte, außerdem leisten wir eine erhebliche Anzahl an Hausbesuchen mit langen Anfahrtswegen“, so die Hausärztin.
„Obwohl wir seit vielen Jahren auf die Folgen des erwartbaren Ärztemangels hingewiesen haben, hat Politik dieses Problem ignoriert“, kritisiert Sommer weiter. Die geplanten „Gesundheitskioske“ lösten das Problem Ärztemangel keinesfalls, wie der Hausarztverband Vogelsberg mitteilt.
Kritik am Vorhaben der Bundesregierung
Scharfe Kritik üben die Vogelsberger Ärzte auch an dem Vorhaben der Bundesregierung, dass Krankenhäuser zukünftig leichte Fälle in den Notaufnahmen nicht an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, sondern ausschließlich an Notdienstpraxen weiterleiten dürfen. „Dies wird dazu führen, dass noch mehr Fälle als bisher im und am Krankenhaus versorgt werden – selbst, wenn es sich gar nicht um einen Notfall handelt – und die Notdienstpraxen werden massiv Personal aufbauen müssen“, so Sommer.
Aber eine Hausärztin oder ein Hausarzt, die oder der in einer Notdienstpraxis arbeite, könne nicht gleichzeitig Patientinnen und Patienten in der Praxis versorgen. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung habe bereits ausgerechnet, dass das nur funktionieren könne, wenn massenhaft Praxen dicht machen. „Hier werden unsinnige Doppelstrukturen aufgebaut“, so Sommer.
Im Kreis oder Landtag ist kein Facharbeiter , Handwerksmeister oder ein Hausarzt von Arbeiter ganz zu schweigen.Es sind alles Polit-Profis in der vierten
Generation die nur große Reden schwingen.Selbständigkeit kennen sie nur vom höhren und sagen, noch nicht einmal zuhören können sie denn sie würden vieleicht etwas Lernen.
Mal ehrlich, @Werner -Kalbfleisch!
Sie sind aus einer russischen Trollfabrik, oder? Alles wird kommentiert – kurz, platt, populistisch und mit jeder Menge Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern. Politiker sind „die da oben“, sind ‚alle doof‘. „Ausländer müssen raus“. EU und Amerika sind ‚die Bösen‘ und alles, was aus Russland kommt, ist ‚gut‘.
Irgendwie habe ich den Verdacht, dass Sie Ihre Fakes so lange veröffentlichen und einhämmern wollen, bis man müde ist, darauf zu reagieren. Das ist Ihre Masche, stimmt’s?! Also, Ihr Vernünftigen da draußen, die gern in einer Demokratie leben, hört nicht auf, euch den Werner -Kalbfleischs dieser Welt entgegen zu stellen!