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Schüler pflanzen mit Stadt Lauterbach und HessenForst 800 Bäume am HainigAvH-Wald für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Verbundenheit

LAUTERBACH (ol). Das Projekt „AvH-Wald“ ging in die nächste Runde. Mit einer Baumpflanzaktion setzte die Klasse E1A vor wenigen Tagen das Werk ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler fort und pflanzten 800 Bäume für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Verbundenheit.

Was im Frühling mit einer großen Waldaktion auf der Fläche am Hainig begann, das setzten nun die Schülerinnen und Schüler der Klasse E1A der Alexander-von-Humboldt-Schule fort: Vor wenigen Tagen machten sie sich in der Dezemberkälte am frühen Morgen gemeinsam mit den Lehrerinnen Rieke Althage und Jennifer Lomp auf den Weg in den Lauterbacher Stadtwald, wo sie schon von Förster Stefan Weißgerber, Forstwirtschaftsmeister Benjamin Pfetzing von Hessenforst und Lisa Zinn vom Stadtbauamt erwartet wurden.

3 Förster Stefan Weißgerber (links) und Forstwirtschaftsmeister Benjamin Pfetzing. Ale Fotos: Schlitt

Mit dabei war auch Philipp Grundmann, der den Förderverein der AvH vertrat. Dieser fördert das Projekt „AvH-Wald“, das aus einer Idee der Schülerschaft entsprang, anschließend alle schulischen Gremien durchlaufen hat und von diesen unterstützt wird.

„Da wir auch ‚bewegte Schule‘ sind und es sich hier um ein Klimaprojekt handelt, war es für uns selbstverständlich, uns zu Fuß auf den Weg von der Stadt in den Wald zu machen“, sagt Jennifer Lomp, die für das Waldprojekt an dem Gymnasium verantwortlich ist, und betont: „Nachhaltigkeit, und zwar gelebte Nachhaltigkeit, passt gut zu unserem Schulprogramm.“ Auch andere Aspekte im Schulleben unterstreichen diesen Ansatz: Bauernhoftage, die Aktion ‚Sauberhafter Schulweg‘, die Kooperation mit der Organisation ‚Blue Awareness‘ und die regelmäßigen Gewässeranalysen der Biologie-Leistungskurse sind weitere Bestandteile des schulischen Nachhaltigkeitskonzepts.

Förderverein schließt sich Aktion an

Aus diesem Grund schloss sich auch der Förderverein der Aktion an: Er spendete die Spaten im Wert von über tausend Euro. Schon im Frühjahr war eine andere Klasse der AvH hier aktiv gewesen, hatte die Fläche unter Anleitung des Försters vorbereitet und von Fressschutzresten befreit. Nun standen achthundert junge Pflanzen, fünfzehn Spaten und an die zwanzig Schülerinnen und Schüler bereit, hier Neues entstehen zu lassen.

Lisa Zinn begrüßte auch im Namen des Bürgermeisters und des Ersten Stadtrates die jungen Menschen an ihrem Einsatzort und freute sich darüber, dass die Stadt Lauterbach gemeinsam mit der Schule ein nachhaltiges und über Generationen wirkendes Projekt umsetzt. „Vielleicht werdet ihr noch lange nach eurer Schulzeit gerne an diesen Ort zurückkommen, euren ‚AvH-Wald‘, und an diesen Tag und eure Zeit als Schülerinnen und Schüler zurückdenken“, sagte Zinn.

Lisa Zinn vom Stadtbauamt vertrat die Stadt Lauterbach.

Je zweihundert Esskastanien, Baumhaseln, Schwarznusspflanzen und Robinien packte Förster Weißgerber aus. Finanziert hat diese Mischung die Stadt Lauterbach, die dem AvH-Waldstück auch einen gewissen Experimentiercharakter zugesteht: „Diese Baumarten sind nicht die Klassiker im hessischen Mischwald“, erklärte der Förster, „aber sie sind in trockeneren und heißeren Sommern widerstandsfähiger als beispielsweise Buche oder Fichte. Wir wollen mit dieser Pflanzung die Vielfalt fördern und ausprobieren, wie sich diese Baumarten im heimischen Wald entwickeln.“ Er freute sich, dass die Schülerinnen und Schüler einmal aus dem „Internet-Dschungel in den richtigen Wald“ gekommen sind, um hier aktiv zu werden.

Waldstück bleibt weiter im Fokus der Schule

Dass ausgerechnet die Klasse E1A der Alexander-von-Humboldt-Schule sich auf den Weg in den Wald machte, kommt nicht von ungefähr: Ihre Klassenlehrerin Rieke Althage ist auch ausgebildete Assessorin im Forstdienst und konnte somit das Thema Wald, Forst und Nachhaltigkeit in ihrer Klasse sehr gut vorbereiten. Die Schülerinnen und Schüler finden die Aktion wichtig und gut: Sie freuen sich, gemeinsam etwas für die Natur und den Klimaschutz zu tun, und einige von ihnen waren auch schon an anderen Pflanzaktionen beteiligt, wie sie sagten.

Nachdem die ersten wichtigen Informationen ausgetauscht waren, zeigte Benjamin Pfetzing, wie genau die Hohlspaten anzusetzen sind, damit ein passender Erdpfropfen aus dem Boden gelöst werden kann und ein gutes Pflanzloch entsteht, das hinterher wieder verschlossen werden kann. Auch über den Pflanzverband, die Anordnung der jungen Pflanzen, wurden die frischgebackenen Baumpflanzer mit den nigelnagelneuen Spaten unterrichtet. Und schon konnte es losgehen.

4 Forstwirtschaftsmeister Benjamin Pfetzing erklärte den Schülerinnen und Schüler, wie’s geht.

Bis zum Ende der sechsten Stunde hatte die Klasse E1A trotz der schlechten Bodenverhältnisse einen beachtlichen Teil der achthundert Setzlinge versenkt. Eine schöne Bilanz, findet auch Schulleiterin Gitta Holloch. Für sie und die Schulgemeinde ist klar: Das neu bepflanzte Waldstück wird auch weiterhin im Fokus der Schule bleiben.

Holloch lobte in diesem Zusammenhang die Kooperation mit HessenForst und der Stadt Lauterbach. Und schon jetzt steht fest: Weitere Klassen werden die Schutz- und Pflegemaßnahmen begleiten und weiter pflanzen, damit der AvH-Wald wächst und gedeiht und ein Zeichen setzt für eine starke gemeinsame Aktion der Schule.

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