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Zehn Jahre Märchenhaus in Alsfeld: Feierstunde mit Rückblick – Bilder geben EinblickeFaszination Märchen für Tausende Besucher

ALSFELD (aep). „Ein Ort des Zusammenkommens, von Gemütlichkeit getragen!“ Mit solchen Worten umschrieb Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule am Samstag eine Einrichtung in  der Stadt, die abseits der Marktplatzkulisse eher unauffällig wirkt – aber doch schon Tausende Menschen berührt hat: das Märchenhaus. Es ist zehn Jahre her, dass dieses Haus seine Pforten  öffnete – das war Anlass für eine Feierstunde mit Machern, Gründern und Freunden.

Vor den tiefen Türduchlässen und „Demutsbalken“ in den niedrigen Decken musste man sich verbeugen, nachdem Darsteller der Marktspielgruppe die Teilnehmer des Festaktes vor dem Haus mit einer flotten und eigenwilligen Version des Märchens von Rotkäppchen und dem bösen Wolf eingestimmt hatte. Aber dafür war es danach im Märchenzimmer umso gemütlicher, wo in den zehn Jahren bereits mehrere Erzählerinnen viele Male Grimm’sche Märchen für Besucher jeden Alters wiedergegeben haben.

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Beifall für das kurze Märchenstück auf der Straße.

Dank an Initiatoren Jörg Köhler und Michael Hölscher

Vor gut zwei Dutzend Gästen erinnerte Bürgermeister Paule an die Anfänge des Märchenhauses, ehe er namens der Stadt Präsente verteilte. So sei die Einrichtung des alten Fachwerkgebäudes an der Ecke Samuel-Spier-Gasse/Sackgasse mit zwei Namens fest verbunden, die sich engagiert für die Verwirklichung des Projekts einsetzten: der damalige Verkehrsvereinsvorsitzende Jörg Köhler und Michael Hölscher vom städtischen Bauamt. Bei der Stadt hatte man seinerzeit bereits länger überlegt, was aus dem ehemaligen Wohnhaus werden könnte, das zum Wohnen wahrlich nicht mehr attraktiv  war – und in den siebziger Jahren auch fast dem Abbruch im Zuge der Stadtsanierung zum Opfer gefallen wäre.

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Ein Präsent für den Initiator Jörg Köhler, der sich seinerzeit von der Idee nicht abbringen ließ.

 

 

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Blumen vom Bürgermeister gab es auch für die aktuellen „Märchenfeen“ Silvia Völker (l.) und Erika Hamacher.

Da brachte der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Jörg Köhler, der auch die Entwicklung von Marktspiel und historischem Markt forciert hatte, die entscheidende Vision auf, das mittelalterliche Ambiente der Altstadt mit Märchen aufzuwerten. Er brachte auch gleich eine besondere Attraktion mit, die das Alsfelder Märchenhaus in weitem Umkreis einzigartig macht: eine Ausstellung historischer Puppenhäuser.

Attraktion: eine Ausstellung historischer Puppenhäuser

Die stellte seinerzeit das ihm bekannte Ehepaar Beate Rudolph-Reith und Karl-Friedrich Reith aus Herbstein zur Verfügung. Die Ausstellung nimmt heute mit mehr als 20 Häusern aus der Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert das gesamte obere Stockwerk in Anspruch: liebevoll aufgestellt, beleuchtet und durch Glasscheiben geschützt. Im Laufe der Jahre wuchs auch die Ausstattung der weiteren Räume im Fachwerkhaus mit Bildern, Puppen und mehreren Szenen aus bekannten Märchen. Da steht Rotkäppchen am Bett der vermeintlichen Oma, laden Hexen die Fantasie in ihre Geschichten, und unzählige Puppen geben verkrusteten Erinnerungen an Märchenstunden neue Anstöße.

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Dank auch an das Ehepaar Gudrun und Willi Grünberg, das das Märchenhaus mit einrichten half.

Das Konzept fand Freunde über die Jahre, erklärte Bürgermeister Paule in seinem Rückblick. 2010 zum Beispiel registrierte das Märchenhaus 2760 Besucher – und 2014 bereits 4886. „Diese Entwicklung zeigt, dass die idee sich als richtig herausgestellt hat.“ Mit Präsenten dankte er im Beisein des Ersten Stadtrats Jürgen Udo Pfeiffer, des Stadtverordnetenvorstehers Heinz Heilbronn und einer Reihe weiterer politischer Vertreter Gründern und Aktiven des Märchenhauses: so dem Ehepaar Reidt für die Bereitstellung der Puppenhäuser. Oder auch dem Ehepaar Gudrun und Willi Grünberg: Sie war die erste Märchenerzählerin des Hauses, während er sich um die Einrichtung kümmerte – beide steuerten gesammelte Märchen-Utensilien bei.

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Eine Reihe politischer Vertreter verfolgte den kleinen Festakt im Märchenzimmer.

Nicht zuletzt dankte Paule auch den aktuellen „Märchenfeen“ Erika Hamacher und Silvia Völker, dass sie das Haus mit ihren Erzählungen für die großen und kleinen Besucher mit Leben füllen. Denn im Kern des Ganzen stecke eben das lebendig erzählte Märchen, das, obgleich vielen Besuchern aus Kindheitstagen längst bekannt, immer noch Fasziniation ausübt. „Es ist das Teilen eines gemeinsamen kulturellen Erbes, das dieses Märchenzimmer ausmacht.“ So sagte das Stephan Paule. Die erste Märchenerzählerin Gudrun Grünberg fand einen kürzeren Satz: „Märchen sind Seelennahrung!“

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Zwei Männer ein Gedanke: Jörg Köhler und Karl Friedrich Reith im Obergeschoss inmitten der Ausstellung von Puppenhäusern.

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Das Märchenzimmer war mit Besuchern gut gefüllt.

Weitere Einblicke in das Alsfelder Märchenhaus:

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Beate Rudolph Reith führt dem Stadtverordnetenvorsteher Heinz Heilbronn und Bürgermeister Paule verschiedene Puppenhäuser vor.

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Liebevoll eingerichtet: Der kleine Louis bewundert ein altes Puppenhaus.

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