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Veranstaltung im Antiquariat Buchbasalt am kommenden Samstag ab 17.30 Uhr„Verbotene Bücher – Versuch einer Inventur“

ALSFELD (ol). Schon mal darüber nachgedacht, dass man ein Buch im Bücherregal haben könnte, dessen Besitz und Verbreitung in Deutschland gesetzlich verboten ist? Heutzutage ist das kein Problem mehr – während der Zeit des Nationalsozialismus allerdings schon. Damals wurden einige Bücher verboten und genau diesen Werken widmet sich das Antiquaiat Buchbasalt in der Alsfelder Untergasse am kommenden Samstag.

Buchzensur, heute kaum noch vorstellbar, schließlich ist in der heutigen Gesellschaft die Freiheit der Kunst sowie die freie Meinungsäußerung verfassungsrechtlich geschützt. Generell gilt nach Artikel 5.1 des Grundgesetzes: „Eine Zensur findet nicht statt“. Das war nicht immer so. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden einige Werke verboten – und genau um diese Werke soll es am kommenden Samstag im Antiquariat Buchbasalt gehen.

In der Pressemitteilung geht hervor, dass Werke vorgestellt werden, die 1933 bis 1945 unter dem NS-Regime verboten waren. Als ‚undeutsch’ bezeichnete Bücher wurden in dieser Zeit öffentlich verbrannt und ihre Autoren verfolgt – nicht wenige wurden ermordet oder wählten den Suizid, ein Großteil ging ins Exil. An diese Schriftsteller zu erinnern und einige ihrer Gedanken zu Gehör zu bringen, ist Anlass und Ziel der ‚Inventur’, einer Bestandsaufnahme im Antiquariat Buchbasalt.

Viele der damals verbotenen Werke füllen heute die Regale des kleinen Buchladens. Kein Wunder, denn sie stammen von Autoren, die jeder kennt: Kafka, Tucholski, die Manns, Brecht, Feuchtwanger, Kästner. Doch es gibt auch unbekannte, vergessene Schriftsteller darunter. Diese sollen in der 90 minütigen Veranstaltung besonders in den Blick genommen werden.

Los geht es am Samstag, den 14. Oktober ab 17.30 Uhr im Buchbasalt in der Alsfelder Untergasse unter dem Titel: „Verbotene Bücher – Versuch einer Inventur“.

3 Gedanken zu “„Verbotene Bücher – Versuch einer Inventur“

  1. Die größte Zensur in der deutschen Geschichte fand nicht in der Zeit des Nationalsozialismus statt sondern nach 1945.
    In der Zeit des Nationalsozialismus waren laut Wikipedia 5885 Titel verboten.
    Allein der Zensur der Alliierten vielen unmittelbar nach Kriegsende 34645 Titel zum Opfer.
    Auch heute finden in der BRD noch Bücherverbrennungen statt. d.H. Bücher werden Verboten, Eingezogen und in der Müllverbrennung vernichtet.

    Ich freue mich schon auf die „Daumen runter“ von allen die das nicht wahrhaben wollen.

  2. Für Zensur von Literatur, Zeitschriften und Filmen ist die Zeit des Nationalsozialismus ein prominentes Beispiel, nur gab es in der noch jüngeren deutschen Geschichte auch das Beispiel der DDR, wo Bücher von Kafka, Frisch, Grass, Orwell, um nur einige zu nennen weder erworben noch gelesen werden durften. Weiterhin sind mittlerweile über 100 Autoren bekannt, welche nicht verlegt wurden, die Filme, welche unter Zensur litten sind zahlreich. Und das heute eine Zensur kaum vorstellbar wäre, wie es oben heisst, ist relativ unpräzise. Man denke an das neue Netzwerkdurchsetzungsgesetz, an die Aktionen in Bundeswehrkasernen, – universitäten (Helmut Schmidt), an die gegen Pirincci und manipulierte Bestsellerlisten in jüngster Zeit.

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