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Schüler der Förderstufe nehmen aktiv an Praxistagen zu verschiedenen Themen teilPraxistage der Jahrgänge 5 und 6 an der GHS waren ein voller Erfolg

ALSFELD (ol). Die Praxistage an der GHS waren ein voller Erfolg. Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 hatten die Möglichkeit, praktische Fähigkeiten in den Bereichen Benehmen, Handwerk, Haushalt und Soziales zu erlernen. Die Praxistage wurden mit Begeisterung angenommen und die Schülerinnen und Schüler konnten wertvolle Erfahrungen sammeln.

Nach längerer (Corona)- Pause fanden dieses Schuljahr laut einer Pressemitteilung der Gerhart-Hauptmann-Schule wieder die Praxistage der Förderstufe zu unterschiedlichen Schwerpunkten statt.

Die Klasse 5a beschäftigte sich mit dem Themenbereich Knigge („Benimm ist in“). An zwei aufeinanderfolgenden Tagen befasste man sich mit den Schwerpunkten „Gutes Benehmen im Alltag und am Tisch“, hieß es.

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten gemeinsam, was gutes Benehmen ist und sollten dies anschließend in einem Praxistest in der Stadt mithilfe unterschiedlicher Aufgaben in die Tat umsetzen. Eine Befragung der Schülerinnen und Schüler von Passanten in der Stadt gab ebenfalls Aufschluss darüber, was die Menschen über die Jugend und ihr Benehmen heutzutage denken, hieß es weiter.

Im Anschluss erprobten sie mit Lehrerin Vanessa Stock in verschiedenen Rollen unterschiedliche Verhaltensweisen und mussten diese kritisch hinterfragen und reflektieren.

Am zweiten Praxistag beschäftigte sich die Lerngruppe intensiv mit dem Verhalten bei Tisch und im Restaurant. Der sich anschließende Praxistest im Restaurant war für viele Schülerinnen und Schüler das abschließende Highlight zum Thema Knigge, so die Schulleitung.

Der Themenschwerpunkt „Handwerk“ wurde mit der Klasse 6b und Lehrer Markus Wand in die Tat umgesetzt.  Die Gruppe lernte am ersten Tag neben den verschiedenen Holzarten auch unterschiedliche Maschinen kennen, die sie teilweise selbst ausprobieren durften. So konnten die Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in unterschiedliche Berufe mit dem Schwerpunkt Holz erlangen.

Am zweiten Praxistag stellte sich der Betrieb „Metallbau und Anlagenbau Giese“ vor, der einige Produkte aus Metall vorstellte. Bei dem anschließenden Werkstattbesuch wurden den Schülerinnen und Schüler verschiedene Arbeitsschritte, wie zum Beispiel Schweißen, Schleifen und Schmieden vorgestellt.

Für die Klasse 5b, Lehrerin Theresa Hildenbrand und zahlreiche weitere Helferinnen drehten sich die Praxistage rund ums Thema Haushalt. Am Donnerstag türmten sich Wäscheberge auf den Klassenzimmertischen, denn die Lernenden hatten von zu Hause einige Kleidungsstücke mitgebracht. T-Shirts, Hosen, Handtücher und auch Socken lagen in kunterbunten Farben vor der Lerngruppe, welche nun die Aufgabe erhielt, diese zu sortierten. Doch wie geht man hierbei vor? Es starteten einige Diskussionen in der Klasse, doch man einigte sich zunächst darauf nach Kleidungsstücken die Wäschekörbe zu bepacken. Der ein oder andere merkte jedoch schnell, dass dies so nicht stimmen kann, schließlich wäscht Mama das irgendwie anders. Die Stapel wurden wieder zusammengeschüttet und man entschied sich nun dazu nach Farben zu sortieren. So weit so gut, wäre da nicht das Fallbeispiel gewesen, welches die 5b zum Überdenken anregte. Dieses stellte die Lernenden vor ein neues Problem, denn die Person aus dem Beispiel holte nach dem Waschen einen viel zu kleinen Pullover aus der Wäschetrommel heraus. Doch auch dieses Problem wurde im Nu gelöst und mit Hilfe der Waschanleitungen in den Kleidungsstücken konnte die Wäsche in 30°, 40° und 60° eingeteilt werden. Für die Wäsche ging es nun in die Waschmaschine. In der Zwischenzeit konnten die Lernenden an verschiedenen Stationen das Bügeln und Zusammenlegen erproben. Im Anschluss an das Aufhängen der Wäsche folgten einige geschickte Kniffe, um ein Bett zu beziehen, hieß es.

Voller Tatendrang startete die Klasse 5b am Freitag den zweiten Teil der Praxistage. Im Kunstraum erwarteten die Lernenden viele bunte Knöpfe, Filz, Nadeln und Fäden. Die ersten Blicke der Kinder verrieten, dass man bereits ahnte, um was sich der Tag drehen würde. Nähen stand nun also auf dem Plan. Damit die Lernenden am Ende des Tages etwas in den Händen halten konnten, durften sie eine Leinentasche gestalten. Bevor sie die Nadeln und Fäden zückten, zeichneten sie sich ihre Planungen vor. Anschließend schnitt man den Filz in die gewünschte Form und nähte diesen mithilfe des Heftstiches an der Tasche fest. Für einige war es knifflig mit dem Faden nicht gleich die ganze Tasche zusammenzunähen, doch die Kinder unterstützen sich gegenseitig und halfen sich schließlich auch beim Annähen der Knöpfe, hieß es. Im Laufe des Vormittags entstanden viele schöne individuell gestaltete Leinentaschen.

Am Ende der Praxistage gehören nun Aussagen wie: „Mama kannst du mir einmal den Knopf annähen?“ oder „Könnte mir mal jemand beim Beziehen der Betten helfen?“ der Vergangenheit an, so die Schulleitung.

Mit dem neuen Themenschwerpunkt „Soziales“ setzte sich die Klasse 6a mit den Lehrkräften Sahin Kaplan und Katrin Rose auseinander. Die Lerngruppe erlebte während des Besuchs der Alsfelder Tafel und des Haus Stephanus berührende und zugleich lehrreiche Erkenntnisse, hieß es.

An ihrem ersten Tag erfuhr die Lerngruppe, wie Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, dennoch in einem einwandfreien Zustand sein können und für Bedürftige einen immensen Wert hätten. Diese Erkenntnis sensibilisierte die Kinder dafür, dass Ressourcen oft ungenutzt bleiben, obwohl sie anderen immense Hilfe bieten könnten. Besonders beeindruckend sei für die Schüler die direkte Hilfe vor Ort gewesen. Sie packten tatkräftig mit an, unterstützen bei der Verteilung der Lebensmittel und erfuhren so, wie wertvoll freiwilliges Engagement ist, hieß es.

Diese Exkursion öffnete den Schülerinnen und Schülern die Augen für die Welt ehrenamtlicher Arbeit und die Realität vieler Menschen, die finanziell benachteiligt sind.

Ein zusätzliches Highlight war die großzügige Spende von Tischtennisschlägern für die Klasse. Diese werden nun in den Pausen mit Begeisterung genutzt, so die Schulleitung.

Den zweiten Praxistag verbrachte die Klasse 6a im Haus Stephanus, an dem die Schülerinnen und Schüler sich mithilfe verschiedener Stationen spielerisch mit der Einrichtung auseinandersetzen sollten. Es wurde „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt, gemeinsam Salzkuchen gebacken, Verbände untereinander angelegt und zur Freude aller ein Rollstuhlführerschein gemacht.

„Es war eine unglaubliche Erfahrung. Wir haben so viel gelernt und konnten auch selbst mit anpacken. Es war schön zu sehen, wie man anderen Menschen wirklich helfen kann“, sagte eine Schülerin abschließend begeistert über den Praxistag „Soziales“.

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