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Bürgerversammlung in HombergImpulse für Ehrenamt und neues mildtätiges Projekt

Homberg Ohm (ol). Bei einer Bürgerversammlung in Homberg kamen Vertreter der Stadtverwaltung, des Vogelsberkreises und der evangelischen Kirche zusammen, um über Chancen und Herausforderungen des Ehrenamts zu sprechen. Dabei wurde besonders auf die Bedeutung des Engagements in unruhigen Zeiten hingewiesen und ein neues Projekt „Teilbar“ vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit örtlichen Supermärkten und der Stadt eine alternative Unterstützung für Bedürftige bieten soll.

Am 10. Oktober fand laut einer Pressemitteilung der Stadt Homberg (Ohm) auf Einladung des Stadtverordnetenvorstehers in der Stadthalle Homberg eine Bürgerversammlung zu Chancen und Herausforderungen des Ehrenamtes statt. Um einige Impulse zum Thema zu geben, waren drei Redebeiträge eingeplant: aus Sicht der Stadtverwaltung, des Vogelsberkreises und der evangelische Kirche zum gerade entstehenden mildtätigen Projekt für Homberg.

Zunächst übernahm nach der Begrüßung Bürgermeisterin Simke Ried das Mikrophon.
Dass die Themenwahl durch den Ältestenrat auf das Thema des Ehrenamts fiel, sei gerade zu diesem Zeitpunkt richtig und wichtig, um die außergewöhnliche Stärke und Vielfalt des Engagements zu erhalten und zukunftsfähig aufzustellen. „Das Ehrenamt bietet gerade in unruhigen Zeiten einen sicheren Hafen, der für alle Menschen und Passionen offen ist. Außerdem ist das Ehrenamt ein Ort im Alltag, im Nahbereich, in dem wir selbstbestimmt und relativ frei gestalten können, wenn genügend Hände anpacken“, so die Bürgermeisterin.

Aber die Stadt sehe auch die Notwendigkeit, freiwillig Engagierte effektiv zu entlasten.
Dies unterstütze sie durch Vereinsförderung, aber auch durch die städtische Initiative zum Aufbau des „Ehrenamtlichen Netzwerkes Homberg“. Auf Nachfrage wurde erläutert, dass hierin unter anderem Terminabsprachen, das Teilen von Talenten und eine effektive Vernetzung stattfinden solle. Mithilfe des neuen Ehrenamtsbeauftragten des Vogelsbergkreises werde es hier auch Impulse zu gelingenden Erneuerungsprozessen und best practice geben: „In letzter Zeit neue Strukturen und Formate, zuletzt stark im Bereich Kultur wie etwa das Erzählfestival, entstanden, die auch wieder neue Interessengruppen erschließen. Gutes erhalten, Neues entwickeln und die Kraft des gemeinsamen Schaffens im Ehrenamt erfahrbar machen – das muss unser gemeinsames Ziel sein“, so Ried auch mit Verweis auf das mildtätige Projekt mit dem Arbeitstitel „Teilbar“, das Pfarrer Michael Koch nun umriss.

Mithilfe Freiwilliger in dem zu gründenden Verein zum Projekt, in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Supermarkt und mit der Stadt strebe man an, ein ergänzendes – ausdrücklich kein Konkurrenzangebot – zur Alsfelder Tafel für Bedürftige zu schaffen. Derzeit seien 60 der circa 360 bedürftigen Menschen in Homberg bei der Tafel gemeldet. Bringe man die Kosten für An- und Abfahrt in Anschlag, sei dies für Personen aus Homberg wenig attraktiv. Außerdem seien die Kapazitäten der Tafel ausgeschöpft und somit 300 Menschen ohne Unterstützungsangebot. Man wolle ein Projekt „von Hombergern für Homberger“ schaffen, so Koch.

Auf direktem Wege vernetzte sich „Teilbar“ auf der Veranstaltung mit dem Ehrenamtsbeauftragten des Vogelsbergkreises, Simon Päbler. Er stellte Aufgaben und Ziele sowie Förderstrukturen vor. Die Stabstelle Ehrenamt beheimatet drei Hauptbereiche: die klassische Ehrenamtsförderung, zudem das Bündnis für Familie und das WIR-Vielfaltszentrum. Die Vermeidung von Doppelstrukturen und die direkte Ansprechbarkeit der Mitarbeiter der Stabstelle seien ihm ein Herzensanliegen, so Päbler weiter. Gerne sei er in direktem Kontakt bei den Vereinen vor Ort, sei es zur Beratung oder einfach für ein offenes Ohr. Insgesamt gehe es um pragmatische, unkomplizierte und auch sprachlich leicht zugängliche Informationen und Lösungsansätze, um eine Entlastung und mehr Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement zu fördern.

Nachdem Bürgerinnen und Bürger im Plenum Fragen stellen und Anregungen anbringen konnten, nutzten viele noch die Gelegenheit, sich die aufgebauten Infotische von Homberger Vereinen und Vereinigungen anzuschauen, hieß es. Die Stadt hatte den Homberger Vereinen angeboten, einen solchen Tisch zu stellen und sich im Rahmen der Veranstaltung zu präsentieren.

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