Altweibersommer endet mit Lesung zum Thema Rot und vielen roten Dingen im Hohhaus-MuseumDie Besucher sahen Rot
LAUTERBACH (ol). Die Besucherinnen der letzten Veranstaltung des Altweibersommers sahen Rot, aber nicht im negativen Sinne: Traudi Schlitt durchsuchte zum Abschluss der Veranstaltungsreihe, ganz in Rot natürlich, ihre Texte nach der „irren Farbe“ und setzte sich mit den Gästen einmal ganz genau mit allem was Rot ist auseinander.
Schon das Foyer im ehrwürdigen Hohhausmuseum gab am Donnerstagabend den (Farb-) Ton an: Ganz in Rot hatten die Veranstalterinnen des Lauterbacher Altweibersommers, Susi Czerwinka, Steffi Dörr, Christiane Pflug, Claudia Götz-Walk, Iris Kirschbaum und Cornelia Steiner, den Raum getaucht, und für jeden Gast gab es zur Ankunft etwas Süßes in Rot. Rotwein und viele schöne, meist rote Dinge aus dem Ahrtalshop standen bereit, es gab kleine Dips, hergestellt mit roten Gewürzen, dazu viele Accessoire, Kleidung und Tücher in rot – selbst Bücher, die Assoziationen zum Thema zuließen, hatten die Expertinnen ausgewählt.
Das eigentliche Rot des Abends jedoch spielte sich laut einer Pressemitteilung des Altweibersommers im Keller ab, den viele der Besucherinnen zum ersten Mal sahen, und in dem Bernhard Lauda und das Holzbläserensemble der Alexander-von-Humboldt-Schule in Kooperation mit der Musikkulturschule bereits mit schöner Musik auf sie und die Kolumnistin Traudi Schlitt wartete, die sich – selbstredend – für diesen Abend nicht nur ganz in Rot präsentierte, sondern auch ihre Texte nach der „irren Farbe“ durchsucht hatte.
Natürlich war sie fündig geworden und präsentierte den etwa dreißig Gästen sowohl die etwas verruchten Seiten der vielseitigen Farbe als auch die alltäglichen: Das Rot der Reizwäsche kam hier genauso zur Sprache wie das Rot der Feuerwehrautos. Sie setzte das Orangerot des Wiedehopfs (im letzten Jahr Vogel des Jahres) in Szene und die acht verschiedenen Rottöne ihrer Nagellacke, die sich auf der Spiegelschrankseite ihres Mannes ausdehnen. Das rote Mobile „Glamourös“ eines bekannten schwedischen Möbelhauses fehlte in ihren Betrachtungen genauso wenig wie das Rot ihrer vor Jahren in der Hauptstadt erstandenen Stiefel.
Eine vielschichtige Farbe
Mit „Sieglindes rote Handschuhe“ präsentierte sie eine Geschichte aus ihrem mit der Goldschmiedin Victoria Wittek erschienenen „Handschuhbuch“ und mit der eigens für den Abend geschriebenen Kolumne „Rot, rot, rot“ deckte sie viele weiteren Facetten dieser vielschichtigen Farbe ab – vom Rot der Papstschuhe bis hin zum Besuch aus Rothenburg, den alle anwesenden Frauen natürlich kannten.
Bei einem Schluck Rotwein oder Traubensaft konnten all die roten Eindrücke noch vertieft werden und sicher haben sie zu vielen weiteren Gedanken und Unterhaltungen geführt. Der Altweibersommer sei damit zwar zu Ende, doch die schönen roten Dinge gäbe es in den Läden der mitwirkenden Frauen nach wie vor: Schönes aus dem Ahrtal im Reisebüro Philippi, Gewürze und Handgefilztes bei Zinnoberrot, Tücher und Kleidung bei Frau Kirschbaum und schöne Bücher in der Buchhandlung „Das Buch“.
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