Magistrat beschließt über Energiesparmaßnahmen - Hallenbad soll geöffnet werdenKeine Eisbahn auf dem Alsfelder Weihnachtsmarkt
ALSFELD (ol). Angesichts steigender Energiepreise und aufgrund einem Empfehlungspapier des Hessischen Städtetags hat der Magistrat der Stadt Alsfeld in seiner jüngsten Sitzung Entscheidungen zu Energieeinsparungen im kommenden Herbst und Winter getroffen. So wird es in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt keine Eisbahn geben und auch die Weihnachtsbeleuchtung soll reduziert werden. Es gibt aber noch weitere Energiesparmaßnahmen.
„Im Wesentlichen wird Alsfeld den Empfehlungen des Städtetages folgen. In Details, die das Empfehlungspapier nur grob beschreibt, sind Anpassungen an die Verhältnisse vor Ort geplant“, teilt die Stadt Alsfeld in ihrer Pressemitteilung mit.
Entgegen der ursprünglichen Planungen wird es im Winter keine Eisbahn auf dem Alsfelder Marktplatz geben. „Die Stromkosten hierfür wären im aktuellen Umfeld nicht leistbar und es ist auch ein richtiges Signal, sich an dieser Stelle etwas einzuschränken,“ erläuterte Bürgermeister Stephan Paule die Entscheidung des Gremiums.
Alternativplanungen zum Beispiel mit einer Kunststoffbahn wurden laut Pressemitteilung geprüft und sind leider bisher nicht umsetzbar. Auch auf dem Weihnachtsmarkt und in der Innenstadt soll der Stromverbrauch durch Weihnachtsbeleuchtung reduziert werden. „Hier weiß sich der Magistrat auch mit AlsAktiv e. V., der Vertretung der Geschäftsinhaber abstimmen.“
Hallenbad soll im November Betrieb aufnehmen
Das Hallenbad soll nicht geschlossen bleiben, sondern nach Ende der Sanierungsarbeiten im November seinen Betrieb wieder aufnehmen. Langfristig gesicherte Energiepreise für das Erlenbad, die Nutzung durch Familien, Sportvereine und Schulsport sowie die Investitionen in hocheffiziente Schwimmbadtechnik haben den Magistrat an dieser Stelle überzeugt, dem Geschäftsführer und dem Aufsichtsrat die Durchführung einer Hallenbadsaison zu empfehlen.
Da für die Flüchtlingsunterbringung eine neue Lösung gefunden wurde, soll die Turnhalle Eifa ab dem Herbst wieder dem Sport- und Vereinsbetrieb zur Verfügung stehen. Investitionen in eine moderne Heiztechnik haben in den vergangenen Jahren bereits stattgefunden. Mit den nutzenden Vereinen werden Absprachen hinsichtlich eines möglichst energiesparenden Hallenbetriebs getroffen werden. Analog gilt das auch für die Dorfgemeinschaftshäuser und deren Nutzer.
Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen, wie sie der Städtetag empfiehlt, werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der städtischen Klimaschutzmanagerin bereits durchgeführt und sollen weiter durchgeführt werden, schreibt die Stadt. Ebenso werde die Verwaltung selbst in allen Bereichen zum Energiesparen beitragen die vom Städtetag vorgeschlagenen Schritte (Verzicht auf private Heizlüfter im Winter, klare und transparente Regeln zum Arbeiten von zuhause, Schließzeit der Verwaltung in der Zeit „zwischen den Jahren“; Ausschalten nicht benutzter Elektrogeräte) würden in Alsfeld schon praktiziert.
„Mittelfristige“ Maßnahmen werden bereits umgesetzt
Die vom Städtetag als „mittelfristig“ vorgeschlagenen Maßnahmen habe die Stadt Alsfeld aufgrund der Einrichtung eines städtischen Klimaschutzmanagements schon seit Jahren konsequent umgesetzt. So wurde die gesamte Straßenbeleuchtung in der Kernstadt und den 16 Stadtteilen über das Konjunkturprogramm von Bund und Land komplett auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt.
Das städtische Klimaschutzmanagement hat durch die Erstellung von Energiebericht und Aktionsplan 2018-2021 wesentliche Schritte zur energetischen Sanierung der städtischen Gebäude umgesetzt; unter anderem durch Errichtung von PV-Anlagen mit einer Leistung von 225 kWp seit 2018 und durch Umstellung der Innenbeleuchtung der Gebäude auf LED.
Weitere Maßnahmen der Stadtverwaltung zur Energieeinsparung sind laut Pressemitteilung die Absenkung der Raumtemperatur in Räumen, in denen sich nicht durchgehend Mitarbeiter aufhalten (z. B, KfZ-Halle und Werkstätten), kürzere Intervallzeiten bei Bewegungsmeldern und die Verkürzung der Schaltzeiten bei Heizstrahlern und Beleuchtung. Auf dem Gelände der Kläranlage haben die Stadtwerke Alsfeld durch Nutzung von Abwärme, selbst erzeugtem Gas und Kraftwärmekopplung ebenfalls schon vorausschauend seit Jahren einen großen Beitrag zur Effizienz bei Energieverbrauch geleistet.
„Sicher ist, dass Unternehmen, Bürger und Verwaltung durch die derzeitige Entwicklung vor enorme, teils existenzbedrohende Probleme gestellt werden. Es ist daher richtig, dass gerade die städtischen Einrichtungen sorgsam mit Energie umgehen, nicht zuletzt, weil es die Steuergelder von Bürgern und Unternehmen sind, die zielgenau in deren Sinne eingesetzt werden müssen,“ sagte Bürgermeister Paule abschließend.
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