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Große Freude beim Fahrgastverband Pro Bahn & Bus in LauterbachHolzwerk Pfeifer: Gleisanschluss in Betrieb

LAUTERBACH (ol). „Auf diesen Tag haben wir mit Spannung gebangt, gewartet und uns nun umso mehr gefreut“, so Stefan Sitzmann vom Fahrgastverband Pro Bahn & Bus in Lauterbach. Am vergangenen Freitag startete kurz vor sieben Uhr der erste mit Rundholz beladene Güterzug von Fulda direkt zum Holzwerk nach Wallenrod.

Notwendige Zugkreuzungen in Maberzell, Bad Salzschlirf und am Lauterbacher Nordbahnhof waren nötig, bis dieser dann gegen 8.17 Uhr in Wallenrod ankam um dann genau um 8.30 Uhr den neu gebauten Gleisanschluss befuhr, heiß es in der Pressemeldung des Fahrgastverband Pro Bahn & Bus. Nach etwa zweijähriger aktiver Bauphase wurde der zirka 1,7 Kilometer lange Gleisanschluss vom Betriebsbahnhof Wallenrod zum Holzwerk Pfeifer nunmehr eröffnet.

Als das Werk im Jahr 2008 errichtet wurde, war der noch fehlende Gleisanschluss immer wieder Thema, zu dem sich auch der Fahrgastverband Pro Bahn & Bus mehrfach öffentlich geäußert und die schnellstmögliche Errichtung gefordert hat. Für den Gleisanschluss werden die Gesamtinvestitionen mit etwa 16 Millionen Euro veranschlagt.

Alle Fotos: Stefan Sitzmann, Pro Bahn & Bus e.V

Für die Produktion des Pfeifer-Werks in Lauterbach-Wallenrod werden Holzmengen von bis zu 165 LKW-Ladungen pro Tag benötigt. Mit der Inbetriebnahme des Gleisanschlusses sollen täglich etwa 50 LKW-Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden.

Vier- bis fünf Rundholz-Vollzüge sollen künftig pro Woche in Fulda geteilt werden und von dort das Werk in Lauterbach-Wallenrod bedienen. Für die Eisenbahnlogistik ist die Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) zuständig.

Holzwerk Pfeifer: Erster Bauzug über die Gleise gerollt

Pro Bahn & Bus hofft, dass aufgrund des verstärkten Güterverkehrsaufkommens auch die Gleisinfrastruktur im benachbarten Lauterbacher Nordbahnhof weiter ertüchtigt wird, um hier eine flexiblere Bereitstellung zu ermöglichen. „Ein geplanter Rückbau von nun benötigter Kreuzungsinfrastruktur im Bahnhof Großenlüder vor etwa zehn Jahren, konnte der Fahrgastverband durch vehementem Protest erfolgreich verhindern“, heißt es weiter.

Nachdem in den 1990er Jahren bundesweit massiv Gleisanschlüsse stillgelegt und rückgebaut wurde, hofft Pro Bahn & Bus hinsichtlich einer notwendigen Verkehrswende, dass diesem positivem Beispiel noch viele andere folgen werden, heißt es weiter.

„Es braucht dringend mehr Güter auf die Schiene, insbesondere in der Region. Wenn  Industriegebiete erweitertet werden, so wie zum Beispiel in Alsfeld-Altenburg, dann könne nicht einseitig auf den LKW gesetzt werden, wenn dort sogar ein momentan stillgelegter Schienenstrang liegt,“ so der abschließende Appell von Stefan Sitzmann.

Hier das aktuelle Video des ersten Zuges

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