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Freien Wähler Sellnrod präsenteren WahlprogrammIn Sellnrod gibt es noch viel zu tun

SELLNROD (ol). In knapp einem Monat ist es so weit, dann wird im Rahmen der Kommunalwahl auch der Ortsbeirat in Sellnrod neu gewählt. Die Freien Wähler aus Sellnrod präsentieren nun ihr Wahlprogramm für die kommende Legislaturperiode.

„Wir haben viele wichtige Themen aufgegriffen und die umsetzbaren Wünsche in unser Wahlprogramm aufgenommen. Ausdrücklich möchten wir darauf hinweisen, dass dies Ideen sind. Für die genaue Umsetzung, müssen dann Vorschläge erarbeitet werden und Ihr liebe Sellnröder, seid gefordert, Eure Vorstellungen mit einzubringen“, heißt es zu Beginn der Pressemitteilung. Bei einigen Projekten sei auch Eigenleistung, Frauen- und Man-Power sicherlich eine gute Option: Gemeinsames anpacken fördere nämlich auch die Gemeinschaft.

Eines der Hauptthemen ist dabei der Friedhof. Dieser brauche eine ansprechende Gestaltung, insbesondere die Einbindung der Rasengräber und Urnengräber in das Gesamtbild. Da dieser auch ein wesentlicher Treffpunkt der älteren Generation für das Gedenken, als auch die Kommunikation ist, wären weitere Sitzmöglichkeiten wie Bänke mit Blick auf das Dorf wünschenswert. Dort kann man dann in Stille Verweilen.

Da in der Regel die Gruppen bei einer Beerdigung recht groß werden können, sollten diese auch an einer Predigt und Gedenkrede teilhaben können. Dazu wäre es erstrebenswert, eine fest installierte Lautsprecheranlage an der Trauerhalle zu haben. Der Hallenvorbau sei sehr luftig und es ziehe meist, hier wäre die Erweiterung auf eine weitere Glastrennungswand wünschenswert, parallel wie auf der anderen Seite.

Unterhalb des Friedhofs sollte die Zufahrtsmöglichkeit erweitert werden. Ein gut befestigter Weg existiere bereits, sodass eventuell hier „nur“ eine Teerdecke (Straßenbelag) aufgebracht werden müsste. Dann könnte auch dieser Weg sicher mit einem Rollator, dem Fahrrad oder einem  Kinderwagen genutzt werden. Die Gehwege auf dem Friedhof seien teilweise durch Wurzelwuchs hochgedrückt und müssten dringend ausgebessert werden. „Menschen mit Gehbehinderung werden durch die Aufbrüche gefährdet. Die Friedhof-Umrandung, hier besonders die Mauer, bedarf einer Überprüfung und Instandhaltung“, so die Freien Wähler.

Fuß- und Radwegausbau

Priorität habe der Verbindungs-Radweg von Sellnrod nach Höckersdorf. Dieser Ausbau, der dringend nötig sei, stand im Haushalt und wurde laut Pressemitteilung „verschoben“. Ein weiteres Anliegen sei der Radweg R7 (Verbindung vom Groß-Eichner Weg, der Streitbach entlang bis zur Brücke am Sportplatz), der sich in einem desolaten Zustand befindet. Dort müsse die Befestigung weitergeführt werden, sodass der Radfahrer und Spaziergänger gefahrenlos die Strecke nutzen können.

Baugebiet Sellnrod

„Ein Neubaugebiet wurde ausgewiesen und Grundstücke angekauft. Kontrovers diskutieren wir dieses Thema auch in unserer Gruppe, denn bei einer Teilausweisung als Mischgebiet, hätten auch Handel und Gewerbe die Möglichkeit sich dort anzusiedeln“, schreiben die Freien Wähler. Das bringe Vor- und Nachteile mit sich, die sehr abhängig von der Gewerbeart sei. Positiv seien beispielsweise mögliche Arbeitsplätze innerorts, negativ hingegen die starke Verkehrsbelastung der Anwohner, die je nach Gewerbeart variieren könne. „Hier ist dringend auch Ihre Meinung gefragt“, appellieren sie.

Attraktives Dorf

Ein Wander-Spazier-Wegenetz zu erstellen ist ebenfalls ein Anliegen der Freien Wähler. Diese Touren dann auch entsprechenden zu kennzeichnen und ferner mit Ruhebänken auszustatten, stehe ebenfalls auf der To-Do-Liste. Die „Digitale Dorflinde“, unterstützt von dem Land Hessen, sei erstrebenswert. Doch was ist die digitale Dorflinde? Es ist ein vom Land gefördertes Programm für freies Internet im öffentlichen Raum. Ideal um mal kurz seine E-Mails zu checken, oder sich über die Umgebung zu informieren. Ein idealer Platz ist in der Regel immer da, wo sich Menschen treffen, also DGH, Kirchplatz oder Bushaltestelle. „Hier wäre zum Beispiel die Bushaltestelle ein guter Platz, da hier unsere Jugendlichen zur Schule fahren, als auch meist Reisetätigkeiten (Bus-Abholung) der Vereine stattfinden.“

Innerörtliche Verbesserungen

Der Platz rund um die Kirche und des Gemeindehauses könnte durchaus als Dorfplatz bezeichnet werden, insbesondere geprägt durch die schönen Weihnachtsmärkte. Hier seien zum Aufhübschen des Platzes Ideen und Mitgestaltung gefragt

Verkehrsberuhigung

„Zwar haben wir im Ortszentrum zwei Schikanen zur Verkehrsberuhigung (Doppelkurve leider bautechnisch bedingt – schlecht einsehbar) als auch eine Verengung an der Feuerwehr, jedoch werden diese Stellen recht zügig angefahren und danach stark beschleunigt ausgefahren“, schreiben die Freien Wähler. Eine 30er-Zone rund um Kirche, Kindergarten und Bushaltestelle und Feuerwehrausfahrt wäre ein Teilschutz der älteren und jüngeren Mitbürger.

Ein Fußgänger-Übergang in der Friedrich-Ebertstraße 47-52 sollte unbedingt angegangen werden, besonders wenn das neue Baugebiet erschlossen wird. Es sei dort für Kinder und Senioren sehr schwer die Straße zu überqueren, besonders da es sich dort um den Hauptweg zum Sportplatz und DGH handelt, wo die Fahrzeuge viel zu schnell unterwegs seien.

Grillhütte mit Strom zu versorgen

Bereits mehrmals seien die Generatoren trotz einiger Maßnahmen gestohlen worden, auch das Hantieren mit Brennbaren Flüssigkeiten sei nicht gerade vorteilhaft. „Wir sehen durchaus die Schwierigkeit die Grillhütte mit regulärem Strom zu versorgen, aber vielleicht kann man auch einen Fördertopf anzapfen. Die Grillhütte hat für uns im Dorf immer einen hohen Stellenwert, denn viele Vereine als auch Privatleute nutzen diese. Durch ihre schöne Lage, am alten Sportplatz ist sie eine tolle Alternative zum DGH“.

Traditions-Backhäuser

Backhäuser sind ein Kulturgut der Dörfer, diese gilt es zu erhalten und gegebenenfalls zu erweitern. Durch beispielsweise naheliegenden Zukauf von Gebäuden könne die Nutzungsfläche erweitert werden. Damit werde nicht nur das Vereinsleben gestärkt, sondern auch das Dorfleben und die Gemeinschaft. Dies sollte nicht nur ein Fokus der Vereine, sondern auch der Glaubensgemeinschaften sein.

Verwaltungsanliegen

„Natürlich darf und sollte man Verwaltungsangelegenheiten mal kritisieren können, hier geht es meist um verbesserte Personalpolitik. Die Menschen tun, was sie können, aber dazu muss auch mehr Personal oder die Infrastruktur angepasst werden“, so die Freien Wähler. Hier nennen sie ein paar Punkte, die verbessert werden könnten. Die Aspekte im Wortlaut:

  • Bessere Spielplatzpflege und Überprüfung des Zustandes des Platzes.
  • Schneeräumen – es werden nicht alle Zufahrtsstraßen geräumt
  • Hydranten müssen instand gesetzt werden. Die Defekten werden zwar durch die Feuerwehr gemeldet, aber die Reparaturen nicht schnell genug umgesetzt.
  • Der Wasserdruck an einigen Hydranten-Punkten ist zu gering beziehungsweise an einigen Plätzen fehlt ein Hydrant gänzlich. Dieses Thema geht unter Umständen in das Thema Wasserverluste und marode Leitungen mit ein, denn ein gesteigerter Wasserdruck könnte dann auch zu mehr Wasserrohr- und Dichtungsdefekte sorgen.
  • Digital erweiterte Möglichkeiten für Mitbürger in Bezug auf Verwaltungsangelegenheiten.
  • Lehrgänge für ältere Mitbürger „Umgang“ mit digitalen Medien

Parkbügel am DGH Parkplatz 

Der Parkplatz sollte laut Freien Wählern einhergehen mit der Anmietung des Dorfgemeinschaftshauses oder der Nutzung des Sportvereins. Er sei kein Dauerstellplatz, für Anhänger und Arbeitsmaschinen. Eine Zugangsregelung, sprich Parkbügel und dessen Verwaltung sollte vom Hausmeister des DGH, des Sportvereins und der Feuerwehr möglich sein.

„Es gibt viel zu tun. Gerne nehmen wir Ihre Ideen und Sorgen auf. Da wir fast alle auch in Vereinen tätig sind, haben wir auch jederzeit ein offenes Ohr für Ihre Bedürfnisse und Anregungen – daher sind Themen aus Euren Bereichen gerne willkommen, nehmt Kontakt mit uns auf“, betonen sie.

3 Gedanken zu “In Sellnrod gibt es noch viel zu tun

  1. @ Breidenbächer und Bernhard

    Es geht doch nichts über Bodenständigkeit und Bodenhaftung! Selten war eine Weight-watcher-Gruppe so rasenschonend unterwegs!

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  2. Ein Hoch auf den Bearbeiter dieses Bildes! Ich bin gespannt, ob das Wahlprogramm ähnlich kreativ sein wird…

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