Jugenddezernent begrüßt Sozialraumorientierung und Kooperation von Landkreis und freien TrägernDr. Mischak informierte sich über Lebensräume
VOGELSBERGKREIS (ol). Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak hat sich am Standort Lauterbach der „Vogelsberger Lebensräume“ darüber informiert, wie psychisch kranken Menschen auf nachhaltige und wertschätzende Weise geholfen wird.
Der Vorstandsvorsitzende der Eichhhof-Stiftung stellte dem Vizelandrat die Siftung mit seinen über 800 Mitarbeitern vor. Zur Stiftung zählen das Eichhof-Krankenhaus Lauterbach, die Apotheke, die Sozialstation, das Seniorenzentrum Schlitzerland, das Betreute Wohnen, das Palliativteam Waldhessen und die Vogelsberger Lebensräume mit Standorten in Lauterbach und Alsfeld. Das berichtete die Pressestelle Vogelsbergkreis.
In Lauterbach planen die Vogelsberger Lebensräume im kommenden Jahr den Neubau einer Jugendhilfeeinrichtung, die – so das dem Jugenddezernenten erläuterte Konzept – die vom Kreistag des Vogelsbergkreises verabschiedete Konzeption „Sozialräumlich orientierte Jugendhilfe im Vogelsbergkreis“ lebendig werden lassen soll, sagte der Leiter der Vogelsberger Lebensräume, Harry Bernardis. Es werde ein Angebot entstehen, das ambulante, teilstationäre und stationäre „Hilfen unter einem Dach“ (HueD) vereinigen wird und Teil des sozialen Miteinanders werden soll.
Jugenddezernent Dr. Mischak habe erneut die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreisjugendamt und den freien Trägern in „unserer beispielhaft gut vernetzten Region“ hervorgehoben. Hierzu zähle auch die jahrzehntelange hervorragende Arbeit der Lebensräume, die sich neben ihren Angeboten in der Jugendhilfe im Rahmen der Eingliederungshilfe auf unterschiedliche Weise – mit Wohnheimen, Betreutem Wohnen oder teilstationären und ambulanten Angeboten – einfühlsam Bürgern mit psychischen Erkrankungen in ihrem Alltag konkret annehme.
Beim Gelingen dieser „Geduld und Menschenliebe erfordernden großen Aufgabe“ spiele der Lebenszusammenhang, also die Frage „Was gibt es außerhalb der Einrichtung ringsherum sonst noch?“ eine große Rolle. Es gelte, klar darauf zu schauen, die Betroffenen in ihrer Autonomie zu stärken und die Bedingungen ringsum nutzbar zu machen. So verstehe er den Begriff der „Sozialraumorientierung“, der kürzlich anlässlich eines viel beachteten Vortrags von Professor Dr. Wolfgang Hinte in Lauterbach von über 160 Vogelsberger Fachleuten beleuchtet worden war.
Die „Vogelsberger Lebensräume“ haben sich gegenüber dem Vogelsbergkreis verpflichtet, Menschen aller Altersgruppen mit einer psychischen Erkrankung beziehungsweise einer seelischen Behinderung, Menschen in Lebenskrisen und Angehörigen ein individuelles, auf die Person zugeschnittenes Angebot zu machen, erläuterte Harry Bernardis.
Hierbei sei es den Vogelsberger Lebensräumen ein besonderes Anliegen, sehr genau zu verstehen, auf welchem Weg die Betroffenen begleitet werden wollen. Gerade die individuellen Wünsche, Ziele, Träume, Anliegen, Ängste und Sorgen finden dabei Berücksichtigung. Der Mensch werde immer als Teil eines Gemeinwesens gesehen, welches bei der Lösung Berücksichtigung findet. Darüber hinaus sei es oft möglich, dass Jung und Alt sich gegenseitig unterstützen.
„Das übergeordnete Ziel hierbei ist immer, Ausgrenzung zu verhindern, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und die Handlungsspielräume der Betroffenen wieder zu erweitern“, sagte Bernardis.
Über die eigenen Institutionsgrenzen hinaus hätten sich die Vogelsberger Lebensräume verpflichtet, mit den anderen Trägern psychiatrischer Einrichtungen und der Jugendhilfe des Vogelsbergkreises eng und verbindlich zusammen zu arbeiten. So könnten gegebene soziale und professionelle Ressourcen im Sinne der Betroffenen optimal genutzt werden. Diesen vernetzten Ansatz habe Dr. Mischak nachdrücklich begrüßt.
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