Bernhard Bender (AfA) griff bei seinen Grußworten beim Martinsgansessen des Romröder SPD-Ortsvereins Rente, Freihandelsabkommen und Arbeitnehmerrechte aufSPD: Rotkraut, Kartoffelklöße und Gänsekeule
ROMROD (ol). Das traditionelle Martinsgansessen des Romröder SPD-Ortsvereins hat am Samstagabend im Bürgerhaus stattgefunden. Bei Rotkraut, Kartoffelklößen und Gänsekeule konnte der Vorsitzende Jörg Gaudl zahlreiche Mitglieder, Freunde und Gäste der Sozialdemokraten begrüßen.
Zu Beginn sprach Bernhard Bender von der Vogelsberger Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) ein Grußwort. Er bot einen Querschnitt durch die aktuelle Arbeitnehmerpolitik und zeigte das Engagement der Arbeitsgemeinschaft auf.
„Wir bieten eine umfangreiche und facettenreiche Arbeit im Interesse der Arbeitnehmer“, so Bender. Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 engagiere sich die Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD für den Fortbestand der sozialen Marktwirtschaft und knüpfe dabei Kontakt mit Gewerkschaften. Aus der Sicht des AfA-Vorsitzenden ist die berufliche Bildung mindestens genau so wertvoll, wie die schulische oder universitäre Bildung. Er kritisierte, dass es derzeit in Deutschland rund drei Millionen prekäre Beschäftigungen wie Praktikantenstellen oder Zeitarbeit gibt.
Der Romröder SPD-Vorsitzende Jörg Gaudl bedankt sich bei dem Vogelsberger AfA-Vorsitzenden Bernhard Bender für das Grußwort.
„Langzeitarbeitslose über Fünfzig haben keine Chance, zurück in den Markt zu kommen“, griff Bender dazu auf. Aus seiner Sicht haben Facharbeiter zurzeit Angst, in eine prekäre Lage zu kommen. Ein besonderes Augenmerk richtete Bender auf die Situation des Rentensystems in Deutschland. „Das Rentenniveau zu fixieren ist richtig, aber nicht den Beitrag“, sagte Bender. Aus seiner Sicht könne es nicht sein, dass man wie eine Dogma an den Rentenbeiträgen festhalte. „Die Rente muss an die Arbeitsleistung gebunden sein“, so Bender.
Der Vogelsberger AfA-Vorsitzende griff in seinem Grußwort auch das Ergebnis der US-Wahl auf und zeigte sich besorgt. Aus seiner Sicht privilegiert sich das Land, das habe sich zuletzt auch bei den Verhandlungen um Freihandelsabkommen gezeigt. „Jeder muss seinen Teil beitragen, dass alles funktioniert“, so Bender. Er betonte, dass einzelne Interessen durch Kompromisse zusammengebracht werden. „Wir dürfen dem liberalen und freien Welthandel nicht die Arbeitnehmerrechte opfern“, so Bender. Aus seiner Sicht stellen Freihandelsabkommen mit privaten Schiedsgerichten die Demokratie in Frage. Er erinnerte dahingehend an die Bankenkrise: „Wir als Gemeinschaft haben die Banken gerettet und heute werden wieder Spekulationsgeschäfte betrieben, als wäre nichts gewesen.“
Rotkraut, Kartoffelklöße und Gänsekeulen gab es vom Buffet.
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