Krankenpflegeschüler und Gymnasiasten schauen bei Live-OP im Krankenhaus Eichhof zuEntfernung einer Gallenblase beobachtet
LAUTERBACH (ol). An einer audiovisuell übertragenen Live-Operation haben 66 Schüler der Krankenpflegeschule des Vogelsbergkreises in Alsfeld, des Beruflichen Gymnasiums Kinzig-Schule Schlüchtern und des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule Alsfeld teilgenommen.
Sie waren der Einladung des Chefarztes der Allgemein- und Viszeralchirurgie Dr. Rüdiger Hilfenhaus gefolgt, teilte die Eichhof Stiftung mit. Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann erläuterte den Schülern, dass diese Art des transparenten Einblicks in die moderne, leistungsstarke Medizin, auch das hochqualifizierte ärztliche und pflegerische Personal am Krankenhaus Eichhof in den Fokus rücke. „Wenn Sie sich für einen medizinischen, pflegerischen oder medizinisch-technischen Berufsweg entscheiden, oder diese außergewöhnliche Veranstaltung als Motivation für die bereits getroffene berufliche Wahl verstehen, dann haben wir mit unserem Engagement Erfolg“, so der Krankenhauschef. Er sehe den größten Vorteil dieser Form der OP-Beobachtung in der direkten Kommunikation mit dem Operateur.
„Wir betreiben einen hohen Aufwand mit den Live-OPs, haben wir doch einen der modernsten Operationssäle in Deutschland und die vorhandene audiovisuelle Technik ermöglicht es, dass Sie quasi mittendrin statt nur dabei sind“, ergänzte Dr. Hilfenhaus. Es lohne sich immer, wenn junge Menschen, die sich für einen medizinischen Beruf interessierten, einen Einblick in einen hoch spezialisierten Arbeitsbereich erhielten. Der Chefarzt nahm sich die Zeit, den Teilnehmern im Konferenzraum den Verlauf eines minimal-invasiven Eingriffs zu erklären und die anstehende Operation, die Entfernung einer Gallenblase, mittels Präsentationsgrafiken auf einer Großbildleinwand detailliert zu erklären. Ehe er im Operationssaal an die Arbeit ging, informierte der Chirurg das Auditorium über Diagnose, Indikation und operative Methode ebenso wie über die Vorgeschichte der Erkrankung.
Mit einem Headset ausgerüstet war der Chefarzt während der OP in der Lage, den Teilnehmern den Operationsverlauf auch akustisch zu vermitteln und Fragen zu beantworten. Die Moderation im Konferenzsaal hatte der Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. Norbert Sehn übernommen, der im Vorfeld der OP auch einen Einblick in die Arbeit der Anästhesisten gegeben hatte und den Narkosevorgang sowie die Intubation und die Gabe von notwendigen Medikamenten für eine Operation erläuterte. Ein Novum und besonderes Highlight der Veranstaltung war die Live-Übertragung des eigentlichen Intubationsvorgangs aus dem Operationssaal, den Chefarzt Dr. Sehn persönlich durchführte. Auch hatte er zu Beginn seiner Ausführungen einen kurzen Vortrag zur Anästhesie, der Notfallmedizin und der Bedeutung der Versorgung von Patienten im OP durch das Anästhesie-Team gegeben.
Dr. Norbert Sehn erläuterte zunächst die Vorbereitung des Patienten auf die OP sowie den eigentlichen Anästhesie-Vorgang ehe er in der Live-Übertragung den Intubationsvorgang demonstrierte.
Im Verlauf des eigentlichen Eingriffs sorgte er für die interaktive Kommunikation zwischen Zuschauern und dem OP-Team. Dank der unterschiedlich platzierten Kameras im OP-Saal konnten sich die Anwesenden einen optimalen Überblick verschaffen und dem Chirurgen direkt über die Schulter schauen. Im Anschluss an den Eingriff nahm sich Dr. Hilfenhaus noch die Zeit, persönlich weitere Fragen zu beantworten.
„Eine Live-OP zeigt unser Haus als hoch qualifizierte und kompetente Ausbildungsstätte. Die Maßnahme ist zweifelsohne bestens geeignet, bei jungen Menschen das Interesse für eine Tätigkeit im medizinischen oder pflegerischen Bereich zu wecken“, ist Pflegedirektorin Kathrin Kleine überzeugt. Gemeinsam mit der OP-Leiterin Andrea Jäger stellte sie das Berufsbild „Operationstechnischer Assistent“ (OTA) aber auch die Möglichkeiten vor, die ein Pflegeberuf biete. Die beiden Expertinnen standen den anwesenden Schülern ebenfalls Rede und Antwort.
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