Was wurde aus dem Inventar und der Dekoration des Filou? – Freunde zeigen FotosDie Klofiguren sind nun vereint auf einer Tür
ALSFELD. Wir erinnern uns: Der Ostermontag war für viele Menschen in der Region ein schwarzer Tag: der Tag, an dem das Filou ausverkauft wurde – als das Inventar sich in alle Winde zerstreute. Das ist jetzt sechs Wochen her, und Oberhessen-live fragte: Wo sind die Utensilien alle geblieben? Schickt Bilder von Barhockern, Tischen, Wandbildern, Kerzenleuchtern und und und. Es hätte gerne mehr Resonanz kommen können. Aber was Freunde des Filou einschickten, weckt doch schöne/bittersüße Erinnerungen.
Die Idee kam dem Autoren dieser Zeilen, als er seiner eigene Filou-Beute eine neue Heimstatt besorgte: Das Foto der energisch blickenden, jungen Dame gegenüber dem Tresen – Königin Wilhelmina der Niederlanden, wie inzwischen zu erfahren war – hat jetzt im Treppenflur stets die Eingangstür im Blick. Der springende, nackte Mann über der Bühne ist bei Stephan Hanisch gelandet – das ist hinlänglich bekannt. Und wo ist er Rest?
Da hilft die Facebook-Seite der aus dem „Wohnzimmer“ vertriebenen Filou-Freunde ein Stück weiter. Teils von sich aus, teils auf Bitten, tauchten dort in den vergangenen Tagen Fotos auf, wo verschiedene Teile gelandet sind.
Und siehe da, welch Freude: Roland Römer hat mit einer Bühnenlaterne und einer Fasshälfte sein Wohnzimmer dekoriert, nennt es nun sein „Wohnzimmer-Wohnzimmer“… Diese Laterne hat schonmal einen schönen Platz ergattert.
Dennis Burgschweiger schickte zwei Fotos an die Redaktion und dazu folgenden Text:
„Meine Freundin Johanna und ich beheimaten seit besagtem Tag eine Laterne und den Kleiderständer. Die Laterne steht im Wohnzimmer und bekommt noch einen Steinsockel. Der Kleiderständer hat seinen Platz im Flur bekommen und wird nun die Jacken unserer Gäste tragen. Liebe Grüße, Johanna und Dennis“ Danke Dennis! Da ist also der Kleiderständer gelandet, an dem Generationen von Besuchern im Winter nach Konzerten verzweifelt unter Bergen von Jacken die eigene gesucht haben.
Erinnerungsstücke der eigenwilligen Art hat sich Larissa Wahl gesichert: die Symbolfiguren an den Eingangstüren der Filou-Toiletten. Offensichtlich frisch aufpoliert hat sie für die Teile in ihrer Fürther WG eine neue Aufgabe gefunden: als Klofiguren am Eingang zum Bad – aber diesmal vereint auf einem Stück Türholz.
Lebhaft schildert Milena Dietrich in einer E-Mail den Verblieb ihrer Stücke aus dem Filou in ihrer WG in Mannheim, wo sie diese Filou-Erinnerungen offensichtlich dekorativ in ihren Alltag eingebaut hat:
„Bis auf einen der wunderbaren Knarze-Stühle sind die Erinnerungsstücke alle mit in die WG nach Mannheim gewandert.
‚Bitte die Schuhe nicht an den Wänden abputzen…‘ wartet noch auf eine endgültige Heimat, macht es sich aber erstmal an meiner Wand gemütlich. Der Theken-Kerzenständer bekommt alles mit, was an abendlichen Treffen auf Balkon und Küche so vor sich geht, und meinen Flaschenöffner habe ich immer dabei…
Und wer sich fragt was aus den Spielen geworden ist: das (sensationellerweise jetzt vollständige) Jenga, Poker, Backgammon usw verkleben mit ihrem jahrzehntelangen Filou-Sud auch weiterhin viele Hände und laden hoffentlich bald mal wieder ein paar Alsfelder zum Filou-Revival ein…“ Mehr muss man dazu wohl nicht sagen – aber ihre Bilder zeigen mehr.
Und ein Erinnerungsstück geradezu historischer Art ist gerade Jenni Herde in Frischborn in die Hände gefallen: eine Filou-Speisekarte – noch mit DM-Preisen, als mindestens 13 Jahre alt. Wer genau hinschaut, erkennt: Es gab das Jever mal für 1,50 Euro.
Von Axel Pries
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Die Geschichte in Geschichten bei Oberhessen-live
Antje Klee lässt die Fans des Filou grüßen. Sie war heute in der Redaktion von Oberhessen-live und erzählte, dass sie ihr Lokal vermisst: die Besucher, die Mitarbeiter, die Kontakte, die Stimmung – schlicht die Aufgabe, die sie über 20 Jahre lang ausfüllte. Dabei bestätigte sie, was als Gerücht umher geht: In die Räumlichkeiten des Lokals zieht demnächst eine Pizzeria ein. Aber die habe mit der Kündigung nichts zu tun.
Auf der Website des Filou wird übrigens die ganze Geschichte von der drohenden Kündigung über die Appell-Aktion bis zum Ausverkauf in Links zu Artikeln bei Oberhessen-live wieder gegeben.
Und wer noch Bilder von Filou-Inventar hat: schicken! Es gibt gerne noch Nachschlag.
Kontakt: redaktion@oberhessen-live.de
Axel, ich hab mal grob durchgerechnet…die Speisekarte müsste eher 16 – 17 Jahre alt sein… Herjeh, so alt schon :-P