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Portraitaktion „Wir sind Alsfeld" - Heute mit: Cornelia Pabst-Vitt, Jürgen Vitt und Daniel Vitt - Inhaber von „Modetreff Pabst“Bei ihnen spielt der Kunde die Hauptrolle

SONDERTHEMA|ALSFELD (akr). Wer in Alsfeld Mode für die ganze Familie sucht, der ist bei Modetreff Pabst an der richtigen Adresse. Hier findet man auf zwei Etagen Damen-, Herren-, und Kindermode – und das seit 35 Jahren, immer am selben Standort in der Löbergasse. Im Geschäft ist es auch durchaus wahrscheinlich, dass man gleich drei Menschen mit den Namen Vitt antrifft. Es ist nämlich ein Familienunternehmen, in dem Mutter, Vater und Sohn das perfekte Team bilden.

In Alsfeld gibt es viele Geschäfte. Ein Fakt, den man so stehen lassen könnte, wenn nicht viele der Unternehmen eins gemeinsam hätten: Bekannte Gesichter – auch „Chefs“ genannt. Die meisten teilnehmenden Unternehmen von Erlebnis.Alsfeld haben diesen gewissen Charme eben genau wegen ihrer Persönlichkeiten die Ihnen innewohnen. Selbst wenn man den Namen nicht kennt, so grüßt man sie doch auf der Straße, wenn man ihnen begegnet – einfach, weil sie sind, wie sie sind.

Erlebnis.Alsfeld wagt in Zusammenarbeit mit Oberhessen-live einen Blick hinter die Unternehmensfassaden und holt den Menschen zurück in den Vordergrund. Denn ohne den Gründer oder Besitzer des jeweiligen Unternehmens gebe es dieses vermutlich gar nicht. Sie machen das Einkaufen in Alsfeld zu etwas Besonderem. Sei es durch ihre freundliche, charmante Art, oder durch ihr kompetentes Fachwissen – „Wir sind Alsfeld“ zeigt die Unternehmer, wie man sie normalerweise nicht zu sehen bekommt und wirft einen Blick zurück in die manchmal kuriose Vergangenheit der Unternehmer.

Heute: Familie Pabst-Vitt als Inhaber von „Modetreff Pabst“

Seit der Gründung des Modetreffs vor 35 Jahren ist Cornelia Pabst-Vitt fester Bestandteil des Unternehmens. Ihr Vater, Arthur Pabst, der vorher Geschäftsführer des Bücking war, machte sich nach dessen Schließung selbständig und eröffnete 1983 in der Löbergasse das Familienunternehmen. Seine Frau Hiltrud Pabst stieg ebenfalls mit ins Unternehmen ein „Nach der Schließung blieb nur die Wahl zwischen Alsfeld verlassen oder sich selbstständig machen. Mein Vater wollte die Familie und Alsfeld aber nicht verlassen, deswegen entschied er sich im Alter von 54 Jahren für Letzteres“, erklärt Pabst-Vitt. Im gleichen Jahr hat sie ihre Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen und stieg sofort in das Unternehmen ihres Vater ein. Anfangs arbeitete sie eher im Büro, dann aber auch in allen anderen Bereichen. „Ich habe an der LDT Nagold – Akademie für Modemanagement in vielen Lehrgängen das Wissen rund um Textilien nachgeholt“, erklärt Pabst-Vitt.

Arbeiten mit Ehemann und Sohn

1990 stieß auch ihr Ehemann Jürgen Vitt zum Familienbetrieb dazu. Seit 30 Jahren ist sie mit dem gelernten Textil-Einzelhandelskaufmann verheiratet, mit dem sie 2009 das Geschäft ihres Vaters übernahm. Mit an Bord ist auch ihr gemeinsamer Sohn Daniel. Der 29-Jährige hat nach dem Fachabitur an der LTD Nagold – Akademie für Modemanagement seinen Betriebsfachwirt gemacht und dann in einem Modegeschäft in Bayern zwei Jahre als Assistenz der Geschäftsführung gearbeitet. Diese Rolle übernimmt er jetzt seit vier Jahren in dem Familienunternehmen.

„Schon als kleines Kind war er immer mit im Laden, hat sich unter den Rundständern versteckt oder mit seinem Opa die Ware abgeholt“, lacht Pabst-Vitt. Viele Stammkunden kennen ihn seit klein auf. „Ein Mal stand eine Dame an der Kasse und zeigte mit dem Finger auf Daniel und sagte: ‚Das bist doch du, du hast doch damals, weil du ungeduldig warst, die Kiste mit den Strümpfen umgeworfen'“, erinnert sich die Inhaberin. „Das sind einfach tolle und auch lustige Momente“, lacht sie.

Gemeinsam mit dem Ehemann und dem Sohn arbeiten? Das können sich wahrscheinlich viele Menschen nicht vorstellen, heißt es doch oftmals man solle Privat- und Berufsleben trennen. Doch Cornelia Pabst-Vitt kann es sich gar nicht mehr anders vorstellen: „Wir ziehen alle an einem Strang, sind einfach ein eingespieltes Team“. Natürlich gibt es auch manchmal Meinungsverschiedenheiten. „Daniel und ich sind zum Beispiel beide sehr impulsiv. Da gehen die Meinungen manchmal auseinander, aber wenn es drauf an kommt, dann sind wir uns immer einig. Wir ergänzen uns sehr gut“, sagt sie sichtlich stolz.

Der Kunde spielt die Hauptrolle

Doch neben der Arbeit mit ihren Liebsten schätzt sie vor allem die Arbeit mit dem Menschen, mit den Kunden. Der Service und eine kompetente Beratung, stehen für sie – beziehungsweise für alle drei – an erster Stelle: „Es ist das A und O“. Es ist wichtig, die Kunden individuell zu beraten. Viele Stammkunden kommen seit Jahren in das Geschäft. „Selbst die Kunden untereinander kennen sich. Das ganze Persönliche ist einfach toll. Das ist auch das, was eine Kleinstadt wie Alsfeld ausmacht“, strahlt Pabst-Vitt. Und genau das sei eben ihrer Meinung nach das, was der Internethandel nicht bieten kann.

„Man muss die Vorteile des stationären Handels kennen und nutzen, dann braucht man vor dem Internet keine Angst zu haben“, sagt sie selbstbewusst. Dass der Kunde König ist, diesem Motto folgt sie nicht nur bei der Beratung, sondern auch beim Einkauf der Ware. „Auch beim Einkauf spiele nicht ich die Hauptrolle, sondern der Kunde. Dabei ist es nicht wichtig, dass mir alles gefällt, sondern ich muss mich fragen, was gefällt dem Kunden“, erklärt Pabst-Vitt. Wenn die Kunden dann mit einem Lächeln das Geschäft verlassen, das sind die Momente, die die Familie selbst glücklich machen.

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