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Portraitaktion „Wir sind Alsfeld" - Heute mit: Jens Müller - Inhaber „Sanitätshaus Frohn“Ein Mann der weiß, wo der Frosch die Locken hat

SONDERTHEMA|ALSFELD (bk). Er ist mit seinen 33 Jahren ein noch recht junger Unternehmer, aber vielleicht einer der erfahrensten: Denn Jens Müller weiß, als Inhaber vom Sanitätshaus Frohn genau, dass es im Leben wichtig ist, selbst etwas zu erreichen. Diese Erkenntnis verdankt er nicht zuletzt auch seinem Vater, der ihm einen weisen Ratschlag mit auf den Weg in die Selbstständigkeit gab.

In Alsfeld gibt es viele Geschäfte. Ein Fakt, den man so stehen lassen könnte, wenn nicht viele der Unternehmen eins gemeinsam hätten: Bekannte Gesichter – auch „Chefs“ genannt. Die meisten teilnehmenden Unternehmen von Erlebnis.Alsfeld haben diesen gewissen Charme eben genau wegen ihrer Persönlichkeiten die Ihnen innewohnen. Selbst wenn man den Namen nicht kennt, so grüßt man sie doch auf der Straße, wenn man ihnen begegnet – einfach, weil sie sind, wie sie sind.

Erlebnis.Alsfeld wagt in Zusammenarbeit mit Oberhessen-live und merciPhotography einen Blick hinter die Unternehmensfassaden und holt den Menschen zurück in den Vordergrund. Denn ohne den Gründer oder Besitzer des jeweiligen Unternehmens gebe es dieses vermutlich gar nicht. Sie machen das Einkaufen in Alsfeld zu etwas Besonderem. Sei es durch ihre freundliche, charmante Art, oder durch ihr kompetentes Fachwissen – „Wir sind Alsfeld“ zeigt die Unternehmer, wie man sie normalerweise nicht zu sehen bekommt und wirft einen Blick zurück in die manchmal kuriose Vergangenheit der Unternehmer.

Heute: Jens Müller, Inhaber von „Sanitätshaus Frohn“

Alsfeld ist mittlerweile ein Stück Heimat für den in Gießen geborenen Inhaber vom Sanitätshaus Frohn geworden. Jens Müller mag das kleine Städtchen, was doch etwas fern ab dem ganzen Trubel einer Großstadt auch viele ruhigere Momente bietet. „Ich fühle mich hier Pudelwohl“, sagt Müller und ist sichtlich begeistert von dem Flair der kleinen Stadt. Denn auch privat hat er sich hier vor zwei Jahren sein Heim gebaut und beteuert: „Ich will länger hierbleiben.“

Dabei ist Jens Müller erst 1999 nach Alsfeld gekommen und absolvierte von 2002 bis 2006 seine Ausbildung zum Orthopädiemechaniker. Damals war das Geschäft noch in der Oberen Fulder Gasse in Alsfeld und sollte dort auch noch ein Weilchen bleiben. Über drei Stockwerke verteilt konnte man sich hier fachmännisch beraten lassen. Erst mit der Übernahme durch Jens Müller, am 1. Mai 2012, kam der Umzug zum heutigen Standort. Gründe dafür gab es genug: Unter anderem die neuen Auflagen für die behindertengerechten Toiletten und die Barrierefreiheit für die Kunden. Denn die ist am aktuellen Standort gegeben und auch die Parkplätze bieten ungehinderten Zugang in die Geschäftsräume. „Außerdem haben wir uns mit dem Umzug vergrößert und ich habe noch einen Lagerraum unten mit dabei“, denn dazu dient der frühere Getränkemarkt, im unteren Teil des Gebäudes.

Eine neue Herausforderung für Angestellte und Chef

2016 eröffnete Müller sogar eine weitere Filiale in Neukirchen und noch für dieses Jahr ist am Standort Alsfeld eine Erweiterung des Verkaufsraums um 250 Quadratmeter geplant. Dort soll dann zukünftig eine Ausstellungsfläche für Rollstühle und Pflegebetten entstehen. „Mir macht mein Job unheimlich Spaß“, dabei ist für Müller das besondere an seinem Job den Leuten zu helfen. Zu versuchen für jedes Problem irgendwie eine Lösung zu finden – darin sieht er seine Berufung und ist froh sich selbstständig gemacht zu haben. „Ich kann mich in meiner Kreativität voll entfalten“, sagt er und man sieht ihm förmlich an, wie glücklich er mit seiner Situation ist.

Das hat auch seinen Grund, denn er liebt es Mitarbeiter zu führen und Leuten die Möglichkeit zu geben „einen guten Job zu haben“. In diesem Jahr bildet das Sanitätshaus Frohn auch zum ersten Mal aus. „Das haben wir vorher nicht gemacht. Das mag ich, definitiv“, freut der Inhaber sich bereits auf die neue Herausforderung. Auch wenn es immer wieder heißt, dass man als Selbstständiger alle Freiheiten habe und kommen und gehen könne, wann man wolle, für ihn ist es selbstverständlich oftmals als erster im Unternehmen zu sein und gleichfalls der Letzte zu sein, der abends geht. „Eben frei nach dem Sprichwort selbst und ständig“, sagt Müller.

Lieber zwei Schritte nach vorne, als einen zurück

Natürlich gibt es auch für ihn Momente, in denen er am liebsten alles hinschmeißen will. Sei es in den Zeiten, in denen die Arbeit oder die Verantwortung, die man bei 18 Mitarbeitern hat, mal zu viel wird oder der Druck dem Allen nachzukommen. Auch im Leben eines Selbstständigen gibt es mal nicht so schöne Dinge. Worunter für den Inhaber des Sanitätshauses auch unternehmerische Entscheidungen fallen, die man aber treffen muss. „Den Job, wo es nur schöne Seiten gibt, den habe ich auch noch nicht gefunden“, scherzt er. Von daher gibt es auch diese Momente – Zu viel Arbeit, zu viel Bürokratie. „Es ist einfach rund um die Uhr Rabatz.“

Dabei ist für ihn eins besonders wichtig: „Ich bin kein Peitschenschwinger.“ Er ist kein Chef, der im Anzug ins Unternehmen spaziert und nach Hackordnung agiert. Hingegen versucht er auf einer Ebene mit seinen Mitarbeitern zu sein und ihnen viel zu ermöglichen. Zum Beispiel ist er niemand, der bei Pausen auf die Stechuhr guckt. „So etwas habe ich übrigens auch gar nicht“, fügt er gleich an. Er versucht mit seinen Mitarbeitern auf einer Wellenlänge zu sein und ein freundschaftliches Arbeitsklima zu gewährleisten. Natürlich wissen seine Angestellten auch, dass er, wenn es mal hart kommt, auch mal lauter wird. „Da kann ich auch schon mal sagen, wo der Frosch die Locken hat.“ Und das System funktioniere gut. Mit seinen 33 Jahren hatte er sich als junger Chef anfangs auch erst den Respekt verdienen müssen.

Wichtig ist für ihn jedoch das, was sein Vater ihm im Jahr 2012 mit auf den Weg gegeben hat: „Er meinte ich solle einen Teufel tun und bloß nicht in seine Fußstapfen treten, sondern meine eigenen Hinterlassen und da halte ich mich auch dran“, meint der 33-jährige für den es immer wichtig ist, einen Schritt nach vorne zu gehen und nicht zurück. Ein Unternehmen kleiner zu machen, sprich, von der Arbeitskraft, von den Mitarbeitern her wäre für ihn ein Rückschritt. Ein Fehler. „Dann wäre ich für mich, innerlich, gescheitert.“ Für Jens Müller gibt es nur eine Richtung und das ist nach vorne.

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2 Gedanken zu “Ein Mann der weiß, wo der Frosch die Locken hat

  1. Das ist der skurilste Kommentar, den ich je auf Oberhessen live gelesen habe!!! Die Redaktion hat zweifellos Humor. Zum Lobe des wagemutigen Sanitätshaus-Unternehmers und smarten Geschäftsmanns, der weiß, wo der Frosch den Mops/Most holt oder der Bartel die Locken hat, steuere ich folgende gesangliche Darbietung mit dem Titel: „Immer lustig, immer froh, wie der Mops im Paletot“ bei. Wer den Text genau verfolgt, wird darin den tieferen Sinn erkennen: https://www.youtube.com/watch?v=c_6ZGCRKX70
    Mehr davon! Absolut gute Satire!

  2. Hhm, wusste gar nicht, dass es pudelwohl auch als Hauptwort gibt. „Lebe glücklich, lebe froh / wie der Mops im Haferstroh“, schrieb man früher seinen Mitschüler*innen ins Poesiealbum. Sehr beliebt war auch der Spruch: „Gibst du dem Mops Sardellenbutter / frisst er sie nicht, doch bellen tut er.“ Da ist es nicht weit zum Pudelwohl in einem Alsfelder Sanitätshaus. „Der is abber auch für jaanix fies!“ sagt der Rheinländer und meint damit, dass sich da einer vor gar nichts ekelt. Und das dürfte eine wichtige Voraussetzung sein, um am Ende seiner Ausbildung zu wissen, wo der Frosch die Locken hat. Solches Fachwissen sorgt vornehmlich in Sanitätshäusern – gute Umsätze vorausgesetzt – für gesteigertes Pudelwohl. Dieses entsteht wohl in besonders starkem Maße aufgrund eines gewissen Déjà-vu-Erlebnisses. Denn auch der Pudel hat bekanntlich Locken. Und ist oft froh, wenn er diese nicht nur bei sich selber suchen muss, sondern sie auch dort findet, wo der unbedarfte Laie sie normalerweise nie suchen würde. Zum Beispiel bei Fröschen. Aber so abwegig ist das gar nicht. Jedenfalls nicht in Alsfeld. Denn dort kann man ja auch unvermutet auf einen Froschkönig treffen. Eine durchaus gelungene Geschichte, die Mut und vor allem Sinn macht. Ich bin begeistert.

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