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Zum Jahreswechsel: Wir blicken auf das Jahr zurück - das ausnahmsweise einmal im Februar beginntDas bewegte die Vogelsberger im Jahr 2016

Zwölf neue Monate, 52 neue Wochen, 365 neue Tage und 8760 neue Stunden warten darauf gelebt zu werden. Zeit für eine Rückschau in das fast Vergangene – zumindest in die letzten neun Monate, denn für uns Neuen bei Oberhessen-Live war es dann doch nicht ganz ein Jahr. Viel haben wir in der Zeit erlebt: Kommunalwahlen, schreckliche Unglücke, die Schließung der Geburtenstation, aber auch erfreuliche Neueröffnungen. Wir blicken zurück, auf das, was 2016 war.

Seit fast einem Jahr sind wir nun für Oberhessen-Live unterwegs – meistens ganz nah am Geschehen.

Was bewegte die Menschen?

Wirklich bewegend waren für die Menschen schreckliche Unglücksfälle. Allen voran der plötzliche Tod eines Menschen im Alsfelder Schwimmbad und die Naturkatastrophe in Sichenhausen, die gleich an drei Tagen hintereinander Teile des Dorfes mit einer Schlammlawine überzog. Hinzu kam das Rentnerehepaar, das den Flammen im eigenen Fachwerkhaus in Eifa zum Opfer fiel. Für Aufsehen weit über die Kreisgrenzen hinweg sorgte der Großbrand in Herbstein, dessen Wolke aus über 100 Kilometern Entfernung gesehen wurde. Darüber hinaus brannte das Sportheim des VfL Lauterbach.

Die Schließung der Geburtenstation des Alsfelder Kreiskrankenhauses war nicht nur in der Politik ein hochemotionales Thema. Über Wochen wurde die Schließung in den Sozialen Netzwerken und auf der Straße diskutiert. Egal wohin man kam, es gab kein anderes Thema mehr.

Drei große Gerichtsfälle erhitzten die Gemüter. Die wohl außergewöhnlichste Tat spielte sich in Grebenhain ab, als eine Frau im Garten vergraben wurde, um weiterhin ihre Rente zu kassieren. Hinzu kamen zwei weitere Fälle von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen. Zum einen in einem Kindergarten und zum anderen wurde die eigene Tochter vergewaltigt.

Was bewegte die Menschen noch? Große Empörung gab es über einen kleinen Facebook-Post, bei dem der Verfasser wohl nicht dachte, dass er so große Wellen schlagen wird. Ein Gerücht verbreitete sich im Sozialen Netzwerk: Die Eisdiele am Alsfelder Marktplatz soll eine Gruppe Menschen mit Behinderung diskriminiert und ausgeschlossen haben. Alles nur ein Gerücht wie sich herausstellte, trotzdem zog es schnell seine Kreise und empörte die Menschen.

Was gab es in der Politik?

Eine wahre Mammutaufgabe erwartete uns gleich zu Beginn mit der Live-Berichterstattung über die Kommunalwahl am 6. März. Dank reichlich externer Unterstützung und viel Enthusiasmus gelang unserer kleinen Redaktion sogleich ein Achtungserfolg und wir berichteten aus der Kreisverwaltung, aus dem Alsfelder Rathaus und von einigen Bürgermeisterwahlen direkt vor Ort und teilten unsere Informationen in Echtzeit mit den Lesern. Darüber hinaus berichteten wir in den Wochen darauf über die veränderten Mehrheiten und beispielsweise die neue Große Koalition auf Kreisebene oder die emotionale Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters in Homberg/Ohm.

Politisch hätte es in den folgenden Monaten aufgrund klarer Mehrheiten ein ruhiger Herbst werden können. Doch weit gefehlt: Die Ankündigung der Belegärzte im Alsfelder Krankenhaus die Geburtshilfe nicht mehr fortführen zu wollen, schlug auf politischer Ebene mächtige Wellen mit nicht enden wollenden hochemotionalen Debatten. Generell ist das Thema Gesundheitsversorgung im Vogelsbergkreis schon lange Zeit eines der zentralen Themen und wird es auch weiterhin bleiben. Landärztemangel, Gesundheitsinfrastruktur und die Zukunft des Alsfelder Kreiskrankenhauses werden auch in Zukunft heiß diskutiert.

Über fast die kompletten neuen Monate wurde ein anderes existenzielles Infrastrukturprojekt für die Region in der Berichterstattung begleitet: der Breitbandausbau, den nun doch die Telekom übernehmen wird. Nicht minder emotional wie die Diskussionen über das Ende der Geburtshilfe aber auf die Gemeinde Wartenberg und die Stadt Lauterbach begrenzt, keimten zum Ende des Jahres Debatten über den Bau der Ortsumgehung Lauterbach/Wartenberg B 254 auf. Ein weiterer ständiger Begleiter in der politischen Berichterstattung war und ist das Thema Windkraftausbau. Jedoch wird das Thema immer direkt vor Ort, dort wo gerade neue Windkraftanlagen entstehen sollen von den Betroffenen Bürgern heftig diskutiert. Wenige Ortschaften weiter keimt es erst auf, wenn dort neue Anlagen entstehen sollen.

Ein Blick auf Alsfeld: Was ging und was kam dazu?

2016 war aber auch ein Jahr der Umbrüche. Einige Geschäfte haben sich verabschiedet und neue sind dazugekommen: An vielen Stellen wird derzeit gebaut oder bereits eröffnet.

Mit einem weinenden Auge blicken wir besonders auf die Schließung zweier Kultkneipen in Alsfeld zurück: der Irish Pub und auch das Brünnchen. Etwa in der Mitte des Jahres wurden die Nachrichten bekannt: Beide Kneipen begleiten die Alsfelder nicht in das neue Jahr. Auch im Alsfelder Strumpfsalon schließen die Türen Ende Februar 2017. Nur wenig später die nächste Schocknachricht: Die Haushaltswarenabteilung des AEZ schließt – und das schon sehr bald.

Mit einem lachenden Auge aber blicken wir auf die Ereignisse, die uns in das neue Jahr begleiten – und davon gab es 2016 wirklich eine Menge. Ein neues Jagdzentrum mitten in Alsfeld eröffnete ganz still und heimlich und schlug ein wie eine Bombe – ein absoluter Erfolg und offenbar genau das, was Alsfeld braucht. In das Gebäude des ehemaligen Toom Baummarktes zog ein Neuer: der Stabilo Baumarkt. Und im gefühlt schon ewig leer stehenden ehemaligen Aldi, eröffnete die Drogeriekette Müller erst vor Kurzem.

Auch das ehemalige Seehotel am Antrifttaler Stausee wurde verkauft. Das neue Seehotel Michaela wird im nächsten Jahr eröffnen und sich durch einige Veränderungen schnell als Alleinstellungsmerkmal offenbaren. Seebühne, neue Gastronomie und vieles mehr. Noch ein weiteres Gebäude wurde verkauft, die Alsfelder Post. Dort wird im kommenden Jahr nicht nur ein Heim für kreative Unternehmen entstehen, sondern auch ein modernes Café mit einzigartigem Konzept. Im Übrigen: Oberhessen-Live wird dort auch sein neues Zuhause finden. Eine weitere Nachricht ging durch die Decke: das altehrwürdige Alsfelder Unternehmen Schotty’s Möbelkiste, das bereits seit 20 Jahren existiert, zieht in das ehemalige Halligalli.

Die Projekte Villa Raab und Casino Carré sind inmitten der Bauarbeiten. So wird aus der Villa Raab ein Hotel mit Restaurant samt Eventlocation und im Casino Carré entsteht nicht nur das Fitnessstudio Clever Fit, sondern auch die Drogeriekette DM, Mister Lady Jeans, K+K Schuhe und Charles Vögele Mode. Auch wenn sich oft beschwert wird, in 2016 hat sich einiges getan, auf das man sich im nächsten Jahr freuen kann. Mit einem weinenden Auge blicken wir zurück, aber mit einem lachenden Auge blicken wir in die Zukunft – gespannt, was 2017 alles bringen wird.

Ein aufregendes erstes Jahr liegt hinter uns – viele spannende, erfreuliche, bewegende und erschütternde Geschichten. Viel hat sich verändert, einiges ist beim Alten geblieben und manches kam neu dazu – auch bei uns in der Redaktion. Trotzdem gaben wir unser Bestes und werden es auch im nächsten Jahr geben – und Sie sind hoffentlich mit dabei. Alles in allem, war 2016 ein gutes, ereignisreiches Jahr: auf das Nächste.

Von Christian Dickel und Luisa Stock

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