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Leitplanke beschädigt, bei Bergungsversuch fuhr sich ein weiterer Lkw festÄrger über umgekippte Wechselbrücke in Alsfeld

ALSFELD (akr). Eine umgekippte Wechselbrücke eines Lkw beschädigte nicht nur eine Leitplanke, sondern sorgte auch für eine Straßensperrung – und zwar in unmittelbarer Nähe zur Alsfelder Feuerwehr. Für Bürgermeister Stephan Paule ist dieser Vorfall „wirklich unfassbar“.

„Es ist wirklich unfassbar! Gestern mitten in der Nacht wird erst illegal umgebrückt, dabei fällt die Brücke um und beschädigt die Leitplanke“, schreibt Bürgermeister Stephan Paule am Freitag verärgert in einem Facebook-Post. Das sogenannte Umbrücken ist an dieser Stelle nicht erlaubt, stellt also eine Ordnungswidrigkeit dar, wie Kevin Planz vom städtischen Ordnungsamt und stellvertretender Stadtbrandinspektor erklärt. Doch dabei blieb es nicht, denn ein weiterer Lkw-Fahrer wollte diese umgefallene Wechsel-Brücke mit seinem Lkw wieder gerade rücken. Besser hat er es damit aber nicht gemacht – im Gegenteil.

Mit seinem 20-Tonner fuhr der Fahrer nämlich auf die Wiese neben „Gasleitung, Laterne und Hydranten“, wie es in dem Post von Paule weiter heißt. Durch den tagelangen Regen war die Wiese jedoch aufgeweicht, sodass sich der Fahrer, der in der Nacht helfen wollte, mit seinem Gefährt festfuhr, wie auch die Polizei auf Nachfrage von Oberhessen-live bestätigt. Nicht nur die Leitplanke sei beschädigt worden, sondern auch die Grünfläche, denn der festgefahrene Lkw musste mithilfe eines Bergungsunternehmens runtergezogen werden, so die Polizei.

„Das städtische Ordnungsamt war sogar in der Nacht unterwegs“, sagt Paule sauer. Doch es könne eben auch nicht überall in Alsfeld gleichzeitig sein. „Mehr als kontrollieren geht nicht“, so Paule. Seiner Meinung nach hätte der Fahrer einfach gleich den Abschleppdienst rufen sollen. „Die Stadt wird dagegen vorgehen“, betont Planz. Die Kontrollen sollen nach diesem Vorfall nochmal „massiv“ verstärkt werden.

Diese ganze Aktion hätte übrigens auch schlimmer ausgehen können. „Es hätte auch eine Gasleitung oder Wasserleitung beschädigt werden können“, betont Paule. Durch die Straßensperrung hätte es zudem auch zu Verzögerungen beim Ausrücken der Feuerwehr kommen können.

Schon öfters minimale Verzögerungen

Dass die Lkw in der Ernst-Diegel-Straße umbrücken, die Straße dann blockieren und der Feuerwehr im Weg stehen, ist in der Vergangenheit nicht erst einmal vorgekommen – und das, obwohl es nicht erlaubt ist. Meistens kam es dadurch zu „minimalen Verzögerungen“, wie Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer erklärt. Doch es gab auch schon einen Fall, wo ein Feuerwehrmann zusätzlich noch bedroht worden sein soll – und zwar im September 2020.

Es war kurz vor Mitternacht, als die Leitstelle des Vogelsbergkreises die Feuerwehr der Stadt Alsfeld im September alarmierte, um mit dem Gerätewagen Atemschutz Richtung Schlitz zu einem Großbrand zur Unterstützung auszurücken – und wie fast in jeder Nacht wechselte auch hier ein Lkw seine Brücke. Als ein Feuerwehrmann sich auf dem Weg zur Wache befand, soll der Lkw-Fahrer ihm Schläge angedroht haben.

Alsfelder Feuerwehrmann offenbar bei Anfahrt zum Einsatz bedroht

„Auch das abrückende Einsatzfahrzeug konnte die Ernst-Diegel-Straße erst mit erheblichen Zeitverzug, trotz eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn passieren“, erklärte damals der stellvertretende Stadtbrandinspektor Carsten Schmidt.

An dem Freitagmorgen mussten die Alsfelder Brandschützer übrigens auch ausrücken. Ein Fahrzeugbrand an der Pfefferhöhe rief die Ehrenamtlichen auf den Plan. „Da die Absperrung durch die Polizei erst später kam, gab es bei diesem Einsatz keine Verzögerungen“, erklärt Daniel Schäfer.

2 Gedanken zu “Ärger über umgekippte Wechselbrücke in Alsfeld

  1. Unfassbar!?
    Tja Herr Paule, mehr LKW Verkehr in Alsfeld ist doch erwünscht-oder?
    Wir werden ja sehen was in, hoffentlich nicht kürze, durch unser Billiglohn-Logistigunternehmen, mit dem LKW Verkehr in Alsfeld passiert.
    Weniger wird der nicht und darüber aufregen hilft nicht.
    Konsequentes Durchfahrtsverbot und ebensolche Kontrollen, auch Nachts, und nicht nur einmal könnten helfen.
    Und jetzt bitte nicht die Diskusion aus den 80er mit einer Umgehungsstraße aufnehmen. Die haben wir schon lange und hört auf den Namen A5!

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  2. Nicht zu Glauben !!!!!!!
    Ich kann diese Empörung und Fassungslosigkeit der Ordnungsbehörden und es Bürgermeisters nicht mehr nachvollziehen. Diese Probleme sind schon Jahre lang bekannt und die Empörung wird wieder mal wenn sowas an die Oberfläche kommt aus der Schublade geholt.
    Zur Erinnerung Herr Bgm. 2017 haben Sie als oberster Leiter der Ordnungsbehörde in der öffentlichen Sitzung am 02.02.2017 der Standverordneten im Bericht aus dem Magistrat genau das Problem beschrieben. Man beachte nochmal wann das war 2017. Herr Bgm. 2017!!!!!! Alle guten Vorsätze in diesem Bericht haben sich in Luft aufgelöst und es ist sogar noch viel schlimmer geworden. Wie schon mehrmals in der OZ zu lesen war kämpfen die Anlieger der Straße Am Ringofen seit 2018 genau auch mit diesem Problem .Durch den Lärm des Schwerlastverkehrs hat man keine Nachtruhe mehr. Zwei Gefahrgut Unfälle spielten da doch auch eine Rolle?
    Also alles ist seit 2017 und 2018 bekannt. Herr Bürgermeister auch wenn sie sagen das war illegal lassen sie trotzdem zu dass“ Am Ringofen“ die Anwohner, durch nächtlichen Lärm durch ein und ausfahrende umbrücker in die Goldschmiedswiese, krank werden. Lärm macht krank das ist mittlerweile unstrittig.
    Man kann doch nicht glauben dass ansässige Logistiger mit ihrem Verkehr und das geplante Industriegebiet mit einem riesigen neuen Logistiger damit nichts zu tun hätten. Es wird ja immer schlimmer. So wirklichkeitsfremd kann doch keiner sein?

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