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KOMMENTAR zur Informationspolitik des Alsfelder BürgermeistersPaules Corona-Kommunikation ist vorbildlich

MeinungALSFELD (jal). Der Alsfelder Rathauschef versteht, wie gute PR funktioniert. Das nützt ihm jetzt. Paule informiert die Bewohner der Stadt regelmäßig über das Virus, nutzt dabei innovative Technologien – und bleibt erfrischend sachlich, wenn er mit Unfug aus der Ecke der Pandemie-Leugner konfrontiert wird.

In einer Demokratie muss es Streit und verschiedene Meinungen geben, sonst taugt sie nichts. Doch vor allem in Krisenzeiten ist Streit nur des Streits wegen kontraproduktiv. Deswegen war es ein erfreuliches Signal, als alle Fraktionen des Alsfelder Stadtparlaments ihre Unterschrift kürzlich unter einen gemeinsamen Antrag setzen, um ausdrücklich dem Magistrat und der Verwaltung für ihre Arbeit in der Corona-Krise zu danken. Die entsprechenden Stellen hätten eine „pro-aktive“ Kommunikation betrieben und die Alsfelder Bürgerinnen und Bürger gut informiert.

Damit hatten die Alsfelder Stadtverordneten Recht. Die Alsfelder Informationspolitik in der Krise ist vorbildlich. Und das liegt hauptsächlich an Bürgermeister Stephan Paule.

Paule versteht, wie gute Kommunikation funktioniert. Auf Anfragen der Presse antwortet er oftmals prompt und immer persönlich, auch zu Zeiten, zu denen selbst ein Bürgermeister eigentlich schon Feierabend hat. Er ist zweifelsohne ein Politiker, der sich sehr gerne in der Zeitung sieht. Damit er auch oft was zu schauen hat, versendet die Stadt reichlich Pressemitteilungen. Doch genau das zahlt sich nun aus.

Dabei verlässt Paule sich nicht allein auf altbekannte Wege, sondern wagt auch den Schritt ins Unbekannte. Über das tägliche Corona-Geschehen informiert er per Videobotschaft. Das ist auch im Jahr 2020 für viele Lokalpolitiker noch Neuland. Und auch die Bürgersprechstunde hält er wie am Dienstag digital ab. Live gestreamt, auf Facebook und Youtube, für jeden erreichbar. Paule saß ganz selbstverständlich auf seinem Stuhl in einem kleinen TV-Studio, checkte am Handy Mails, Whatsapp-Nachrichten und sonstige Kanäle, auf denen sich die Zuschauer mit Fragen an ihn wenden konnten. So geht Bürgernähe 2.0.

Paule bei seiner digitalen Bürgersprechstunde. Screenshot: OL

Die meisten Fragen, die Paule erreichten, waren nachvollziehbar und unaufgeregt. Es gab eigentlich nur einen Moment, in dem der Bürgermeister mit Sichtweisen aus der Ecke der Corona-Leugner konfrontiert wurde. Es war erfrischend, wie sachlich Paule dabei blieb – der Fragestellerin aber dennoch entschieden widersprach. Die Frau hatte gefragt, warum man mit einem Mundschutz einkaufen müsse, wo diese doch nachweislich schädlich seien. Paule gab zu, es gebe die Frage, wie wirksam die Masken im positiven Sinn seien, eine mögliche Schädlichkeit sei anders als von der Dame behauptet jedoch nicht bewiesen worden.

„Ein großes Lob an den Bürgermeister Stephan Paule, der so transparent die Fragen beantwortet. Es dürften andere Bürgermeister auch so handhaben“, kommentierte ein Zuschauer. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Offenlegung: Die Videos, in denen Bürgermeister Paule über das Coronavirus informiert, sowie die Online-Bürgersprechstunden, werden technisch von der Medienagentur Vobitz realisiert, zu der auch Oberhessen-live gehört. Die Redaktion von OL hat sich unabhängig davon zu diesem Kommentar entschlossen – und stellt fest: „Paule könnte die Videos auch nur selbst mit den Handy aufnehmen. Der Inhalt ist wichtiger als die Verpackung.“

5 Gedanken zu “Paules Corona-Kommunikation ist vorbildlich

  1. DAS Virus! – nicht DER Virus…

    Naja, solange man nicht selbst familiär betroffen ist, kann ich mir eine unverständnisvolle Haltung schon vorstellen. Allerdings fehlen mir ein wenig SOLIDARITÄT, TOLERANZ, RESPEKT, GEDULD, HOFFNUNG, ACHTSAMKEIT, DEMUT, VERTRAUEN, FACHKOMPETENZ … um nur einige wenige (angebliche) Werte unserer Gesellschaft aufzuführen, welche gerade jetzt gefragt sind. Ein Zeichen einer sehr bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklung. BACK TO THE ROOTS! Handle so, dass die Maxime deines Wollens allgemeines Gesetz werden kann!

    Ein treffender Bericht von Herrn Auel!

  2. Bei aller (durchaus auch berechtigten) Lobhudelei vermisse ich doch in dieser Zeit ein klares Votum des Bürgermeisters für einen angemessenen Obulus der VERmieter zu den Kosten des amtlich verfügten Lockdown. Die meisten Geschäftsinhaber sind Mieter bzw. Pächter und müssen nicht nur versuchen, bei weg brechenden Einnahme das Angebot für ihre Kunden aufrecht und die Stadt touristisch attraktiv und bewohnbar zu halten, sie sollen auch ihren Vermietern die stabilen Renditen garantieren, indem sie weiter überhöhte Mieten zahlen, die ihnen bestenfalls mal den einen oder anderen Monat gestundet werden. Dies ist – die Hessenschau hat es heute wieder explizit festgestellt – eine Riesen-Ungerechtigkeit!

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  3. „Unfug aus der Ecke der Pandemie Leugner“… Passt irgendwie nicht, wenn man zuvor schreibt, eine Demokratie muss das aushalten können, oder?
    Wie definiert sich eine ‚Pandemie? Ich sehe die Definition auch nicht als erfüllt an. Wir haben weder höhere Todeszahlen, noch Infektionszahlen, als bei anderen, Artverwandten, in den Jahren zuvor. Zudem wissen wir ohne Obduktionen nicht, ob und wer tats. an dem Virus verstarb. Wenn ich den Artikel lese, wird doch die Pandemie als solche angezweifelt und nicht der Virus selbst. Was hat das also mit ‚leugnen‘ zu tun? Zweifel werden mit Leugnung gleichgesetzt. Eine tolle Demokratie ist das. Und zur Wirksamkeit der Masken: die Stoffmasken, die sich die Menschen durch den Export der ffp Masken, selbst herstellen, mögen die Infektions Mechanismen erschweren, ein wirksamer Schutz sind sie definitiv nicht. Dass diese Masken auch einen negativen Effekt haben, sollte nicht bestritten werden, denn es ist immer zu berücksichtigen, wer diese wie lange tragen muss. Selbstverständlich kann es zu einer Sauerstoff Unterversorgung kommen und Bakterien sammeln sich vermehrt an. Wie gesagt, alles eine Frage des Zeitraumes und der individuellen Situation, der Person, hinter der Maske. Ob Pauls „Navigation“ als positiv oder negativ zu betrachten ist, liegt im Auge des ggf kritischen Betrachters.

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  4. Ein kritischer Beobachter?
    Mir kommt da gerade ein ganz anderer Verdacht und das nicht zum ersten Mal.

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  5. So kritisch ich die Politik in der Regel auch sehe – ich stimme dem Autor hier vollkommen zu. Der Alsfelder Bürgermeister navigiert besser durch die Krise, als mancher Staatspolitiker.

    Der Vogelsberg ist in Sachen Corona insgesamt ein Vorbild für Deutschland. Die USA, Schweden, Russland und Co. können sich da mehrere ganze, sehr große Scheiben abschneiden.

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