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Nach Durchsuchung Ende MärzAnklage gegen 49-jährigen Schwabenröder wegen Drogen und Waffen

ExklusivEXKLUSIV | SCHWABENROD/GIEßEN (jal). Die Staatsanwaltschaft Gießen hat gegen einen 49-jährigen Mann aus Schwabenrod Anklage erhoben. Bei einer Durchsuchung Ende März fanden Ermittler verschiedene Drogen und Waffen, von denen einige angeblich unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oberhessen-live auf Anfrage mitteilte, wurde die Anklage gegen den Mann Mitte August beim Landgericht Gießen erhoben. Staatsanwalt Thomas Hauburger nach werden dem Mann „in der Zeit von 2017 bis Ende März 2019 zahlreiche Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und gegen das Kriegswaffenkontroll- bzw. Waffengesetz zur Last gelegt.“ Beispielsweise soll der Angeklagte im Jahr 2018 insgesamt 40 Kilogramm Amphetamin und 2 Kilogramm Kokain besessen haben.

Ermittler hatten den Schwabenröder Hof, auf dem der Mann Anwohnern nach zusammen mit seinem Vater lebt, Ende März durchsucht, nachdem der nun Angeklagte in München nach einem Körperverletzungsdelikt festgenommen worden war und Beamte bei ihm Drogen gefunden hatten. Der Mann soll seine Freundin beleidigt und bedroht haben. An der Durchsuchung im Vogelsbergkreis waren auch Kräfte des hessischen Landeskriminalamts beteiligt.

Bei ihrer Arbeit stellten die Ermittler unter anderem Utensilien sicher, die für den Verkauf von Drogen gebraucht werden. Zudem fanden die Polizisten über 100 Ecstasy-Tabletten und mehrere Hundert Gramm Cannabis sowie eine „Vielzahl von Schuss- und Stichwaffen“, darunter Pistolen, Revolver, Gewehre, Bajonette, Faustmesser und Munition“. Auch mehr als 50 Kilogramm Pyrotechnik stellten die Beamten sicher, von der es kurz nach der Durchsuchung von den Behörden hieß, dass sie illegal seien.

Razzia führte zu „Domino-Effekt“

Die Razzia in Schwabenrod brachte der Polizei zudem über einen Zwischenschritt Erkenntnisse, aufgrund derer sie Ende Juli zeitgleich im Raum Alsfeld und Gießen insgesamt sechs weitere Örtlichkeiten durchsuchte, darunter auch ein Hotel in Alsfeld. Dabei fanden die Polizisten Amphetamin und Cannabis sowie mehr als 200 Paar Schuhe und andere Kleidungsstücke, von denen die Beamten ausgingen, dass sie gefälscht sind und verkauft werden sollten. Die Staatsanwaltschaft sprach damals von einem „Domino-Effekt“, der durch die Durchsuchung in Schwabenrod ausgelöst worden sei. Ermittelt wird in diesem Komplex gegen einen 38-Jährigen und vier mutmaßliche Komplizen.

Der nun Angeklagte Schwabenröder hat Staatsanwalt Hauburger zufolge gestanden. Ihm drohen fünf bis fünfzehn Jahre Haft. Termine für die Hauptverhandlung sind noch nicht angesetzt.

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