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Vor dem Fahren und während dem FahrenTipps für sicheres Autofahren im Winter

ALSFELD (akr). Gefrorene Scheiben, kalte Eiskratz-Finger, glatte Straßen: Am Wochenende soll es im Vogelsberg wieder schneien und kalt werden. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt muss man verstärkt mit Glatteis und Schnee rechnen, für viele Autofahrer bedeutet das Stress. Wir haben bei Fahrschullehrer Armin Griese nach einigen Tipps für ein sicheres Autofahren im Winter gefragt.

Momentan ist es temperaturmäßig ein auf und ab. Mal herrschen Plusgrade, mal bewegen sich die Temperaturen im Minusbereich. Gerade bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind die Straßen oftmals sehr glatt. Was muss ich beim Fahren auf glatten Straßen beachten? Was gibt es generell für Tipps für das Autofahren im Winter? Armin Griese, seit rund 30 Jahren Fahrschullehrer und seit 2004 selbstständiger Fahrschullehrer in Alsfeld, hat einige Tipps parat.

Tipps für das Autofahren im Winter

Das Auto muss wintertauglich sein. Sprich: Angemessene Winterreifen mit ausreichend Profil, Frostschutzmittel im Wischwasser, ein Eiskratzer im Auto. Auch der Reifenluftdruck sollte des Öfteren überprüft werden, da sich durch die Kälte die Luft zusammenzieht. Zudem ist es auch ratsam, eine warme Decke im Auto zu haben, denn sollte man mal eine Panne haben, kann es doch ziemlich kalt werden. Auch ausreichend viel Benzin sollte im Tank sein, falls man in einen größeren Stau oder stockenden Verkehr gerät.

Ganz wichtig ist freie Sicht: Schnee und Eis sollten immer von allen Scheiben, Spiegeln, Scheinwerfern und Leuchten befreit werden, damit man eine gute Rundumsicht hat – ein Guckloch allein reicht da nicht. Auch vom Dach sollte der Schnee weggefegt werden, damit der Wind ihn beim Fahren nicht wegweht und womöglich den nachfolgenden Verkehr beeinträchtigt.

Den Motor laufen lassen während man das Auto vom Schnee oder Eis befreit? Das bringt nicht viel, denn im Stand und Leerlauf braucht der Motor deutlich länger, um warm zu laufen. Das verbraucht nicht nur eine Menge Benzin, sondern schadet auch der Umwelt.

Glatteis und Schnee führen immer wieder zu Verkehrsbehinderungen, deswegen sollte man längere Fahrzeiten einplanen, damit man nicht in Zeitdruck gerät und zu schnell unterwegs ist, weil man beispielsweise zu einem wichtigen Termin muss.

Je weniger Feuchtigkeit im Auto ist, desto geringer ist die Chance, dass die Scheiben von innen beschlagen oder sogar gefrieren. Deshalb lohnt es sich auch im Winter die Klimaanlage ab und zu anzumachen, da diese ein Lufttrockner ist und die Feuchtigkeit aus dem Auto zieht. Auch durch das Abklopfen der Schuhe vor dem Einsteigen wird verhindert, dass Feuchtigkeit in das Auto gelangt. Auch alte Zeitungen unter der Fußmatte, eine Socke gefüllt mit Katzenstreu oder Streusalz hilft gegen die Feuchtigkeit.

Angepasste Geschwindigkeit und ruckartige Lenkbewegungen vermeiden sind im Winter Pflicht. Plötzliches Gas geben oder wegnehmen kann zum Rutschen des Autos führen. Deswegen sollte man behutsam mit dem Gaspedal umgehen. Kommt das Fahrzeug trotzdem ins Schleudern, sollte man auskuppeln, bremsen und sanft gegenlenken. Durch das Auskuppeln wird verhindert, dass das Auto aus geht, wenn man aus der Angst heraus zu hart bremst. Hilft das alles nichts, sollte man eine Vollbremsung machen.

Bei niedriger Geschwindigkeit sollte man gelegentlich bei freier Strecke Bremsproben machen. Dadurch bekommt man ein Gefühl, ob die Straße glatt ist und wie sich der Bremsweg verhält. Bei glatter Straße ist dieser nämlich etwa fünf Mal länger, als auf einer trockenen Fahrbahn. Weil der Bremsweg viel länger ist, sollte auch der Sicherheitsabstand zum Vordermann viel größer sein.

Auf glatten Straßen lässt es sich besser fahren, wenn man einen hohen Gang einlegt, da die Reifen so einen besseren Grip, eine bessere Bodenhaftung, haben. Bei Glätte sollte man auch im zweiten Gang anfahren, wenn man merkt, dass im ersten die Reifen durchdrehen.

Wichtig ist auch, das Umfeld im Blick zu haben. Überall in Gegenden wo Feuchtigkeit herrscht, ist das Risiko höher, dass die Straßen gefroren sind, beispielsweise in der Nähe von Seen oder in Wäldern. Auch Straßen, die wenig bis gar kein Sonnenlicht abbekommen, zählen dazu.

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