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Industriegebiet in AlsfeldNordwest-Eröffnung wohl frühestens Ende 2024

ExklusivALSFELD (ls). Eigentlich sollten im neuen Industriegebiet in Alsfeld noch in diesem Jahr die Bagger rollen, doch passiert ist bisher nichts. Der Baustart verzögert sich auf das kommende Jahr, Nordwest rechnet aktuell mit einer Eröffnung frühestens Ende 2024.

Alsfeld bekommt ein neues Industriegebiet, das ist mittlerweile seit längerer Zeit klar und mit Nordwest Handel und DHL sind auch die beiden ersten Käufer bereits bekannt, deren Vorhaben und Pläne noch bis Anfang des Jahres vermehrt für Kritik sorgten.

Dabei wurde nicht nur Kritik von Umweltverbänden laut, sondern auch aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Anwohnern aus Alsfeld, Eudorf und Eifa. Mittlerweile ist es ruhiger geworden um das Industriegebiet – und das, obwohl dort eigentlich schon gebaut werden sollte. Ursprünglich anvisiert war nämlich ein möglicher Baustart noch in diesem Jahr – jedenfalls bei Nordwest Handel. Daraus wird allerdings nichts.

Keine grundlegenden Änderung an den Plänen

Durch die dritte und damit letzte Offenlegung des Bebauungsplans verschiebe sich der Baubeginn weiter nach hinten. „Von daher sind unsererseits konkrete Antworten aktuell nicht lieferbar. Grob kalkulieren wir, dass der Neubau eher Ende 2024 betriebsbereit ist“, erklärt Nordwest-Unternehmenssprecherin Astrid Sassen auf OL-Anfrage. Sobald der Bebauungsplan fertig ist, will das Unternehmen mit den Arbeiten starten. An den Plänen hat sich seither nichts grundsätzliches mehr geändert, lediglich letzte Finalisierungen und Feinabstimmungen habe es gegeben.

Nordwest war das erste Unternehmen, das einen Zuschlag für das Gebiet bekam. Das 130.000 Quadratmeter große Areal wurde im Mai 2020 verkauft. Darauf soll künftig das neue Zentrallager des Großhandelverbands gebaut werden. Im April konkretisierte das Unternehmen seine Pläne in einem ausführlichen Interview mit OL.

Wie Nordwest Klima und Umwelt schonen will

Auch bei DHL Express steht ein konkreter Zeitplan noch nicht fest. Wann es losgeht und mit welcher Investitionssumme das Unternehmen plant, könne erst genannt werden, „wenn  der Bebauungsplan und die Baugenehmigung final vorliegen“, erklärt DHL-Pressesprecher Thomas Kutsch auf Anfrage. Auf einer Gesamtfläche von 140.000 Quadratmetern soll künftig das neue Deutschland Hub von DHL Express entstehen, mit Hallen und Büroflächen von etwa 32.600 Quadratmetern.

Steigende Energiekosten bestätigen Wichtigkeit von CO2-neutralem Gebäude

DHL Express hatte sich im Sommer 2021 zeitgleich mit dem Versand-Riesen Amazon um eine Fläche im Industriegebiet beworben und nach der Sommerpause die Zustimmung vom Alsfelder Stadtparlament erhalten.

DHL Express kommt nach Alsfeld

Seither habe sich an dem Vorhaben von DHL Express nichts geädert, lediglich der genaue Zuschnitt des Grundstücks und die genauen Anforderungen an das Gebäude aus dem Bebauungsplan seien nun detaillierter bekannt. „Die steigenden Energiekosten haben uns darin bestätigt, dass der Hub in Alsfeld möglichst energieeffizient sein muss und wir ein CO2-neutrales Gebäude planen mit vielen innovativen Techniken (…), um die Umweltbelastung und den Energieverbrauch zu minimieren“, erklärt Kutsch.

Dass das Neubau-Vorhaben bei Teilen der Bürgerschaft für Kritik und Unsicherheit sorge, dafür habe man Verständnis. Deshalb habe Transparenz und Dialog eine hohe Priorität bei dem Unternehmen.

„Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Wir wollen unsere Treibhausgasemissionen bis 2050 netto auf null reduzieren, dazu gehören auch klimaneutrale Neubauten“, so der Sprecher.

Für den Standort in Alsfeld plane man deshalb unter anderem eine Photovoltaik-Anlage, die ohnehin Standard bei allen DHL Express Neubauten sei, smarte LED-Beleuchtung in Hallen und Büroflächen und die Nutzung von Wärmepumpen. Darüber hinaus würden weitere Maßnahmen wie Erdwärme geprüft, um den Deutschland Hub soweit wie möglich klimaneutral zu betreiben.

9 Gedanken zu “Nordwest-Eröffnung wohl frühestens Ende 2024

  1. Ich freue mich schon auf den zunehmenden Lkw Verkehr und die Lichtverschmutzung. Da wird die Nacht zum Tag! Landwirtschaftliche Flächen versiegeln, so ein unsinn!!

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  2. Alles braucht Alsfeld nur nicht diese Arbeitsplätze.Wo sollen die Arbeiter herkommen nicht von Alsfeld da gibt es keine sondern nur von auswärts.Mit einem haben die Stadtverortneten recht die kleinen Handelsbetriebe sterben sowieso.

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  3. Die Versiegelung von weiteren Flächen ist unverantwortlich den jetzigen und den nachfolgenden Gernerationen gegenüber.
    Wir erleben ein massenhaftes Artensterben und trotzdem soll weiter bersoegelt werden? Für was?
    Der Fachkräftemangel ist im Vogelsberg überall sichtbar.

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  4. Ich freue mich sehr auf den Baubeginn. Werde sicher des Öfteren mal mit dem Fahrrad ganz umweltbewusst vorbeischauen.

    Alsfeld braucht diese Arbeitsplätze dringend. Vielen Dank an die beiden Firmen 👌👌👌

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    1. Welche Arbeitsplätze? Ich glaube du hast da wirklich Illusionen, aber du darfst dich über den LKW-Verkehr freuen, da wird Radfahren zum Abenteuer.

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      1. Der Vogelsbergkreis hat per November 2022 eine Arbeitslosenquote von 4,3% oder 2.421 Personen.

        Hinzu werden 2023 zahlreiche geflüchtete Menschen kommen, die zurecht in den Arbeitsmarkt wollen.

        Ziemlich arrogant wenn es einem selbst wohl zu gut geht zu behaupten, Alsfeld brauche diese Arbeitsplätze nicht.

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    2. @ Alsfelderin
      Welch „Hype“
      ….. mit dem Fahrrad zur „Baustelle“ 👏
      Alles ignorierend welches globale/ lokale Wahrhaftigkeiten angeht !!!!
      „ Super Firmen „ ☹️😂werden sicherlich die Problematik im Vogelsberg beseitigen 🤔☹️
      Eins und eins zusammenzählen scheint nicht jedem gegeben 🤔😊 !

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    3. @ Alsfelderin:

      Das dachte ich mir auch. Diese Leute, denen es selbst gut geht, wollen wissen was wer braucht.

      Werner Kalbfleisch, der ewig nörgelnde Rentner. Und die „Auch eine Alsfelderin“, die vermutlich mit sicherem Job im schönen Eigenheim lebt.

      Es stimmt: Es ist verdammt arrogant von diesen Menschen wenn sie urteilen, dass gerade eher einfache Jobs, die auch Menschen mit geringerer Qualifikation eine Teilhabe ermöglichen, nicht benötigt würden. Die eigene Aussicht aus dem Eigenheim ist ja wichtiger…

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