Gesellschaft10

Fake-Aufrufe zur Einquartierung in Briefkästen verteiltA49: Nein, die Polizei sucht keine Privatunterkünfte für den Autobahneinsatz

KIRTORF (jal). In Kirtorfer Briefkästen sind Formulare aufgetaucht, die auf den ersten Blick täuschend echt aussehen. Darin heißt es, die Polizei suche Privathaushalte, um Polizisten für den A49-Einsatz unterzubringen und so das Corona-Risiko von der Polizei auf die Bevölkerung “umzuschichten”. Doch die Schreiben sind eine Fälschung.

Eines muss man den Machern der Flugblätter lassen: Man muss schon zweimal hinsehen, um zu erkennen, dass nicht wirklich die Polizei der Absender dahinter ist. Das Wappen der hessischen Ordnungshüter prangt groß rechts oben in der Ecke des Schriftstücks. Auch die Schriftart, die Formatierung und die gesamte Aufmachung erinnern an ein Dokument, welches durchaus von der hessischen Polizei stammen könnte. Und damit ist nicht nur gemeint, dass sich die Adresse des Polizeipräsidiums Mittelhessen, welches den Einsatz zur A49 koordiniert, auf dem Schreiben wiederfindet. 

Die Macher der Fake-Schreiben geben sich nämlich darüber hinaus Mühe, die Sprache der Polizeibeamten nachzuahmen. So heißt es zum Beispiel an einer Stelle: “Aktivisten werden aus den Bäumen gerettet, aus den Gefahrenzonen entfernt.” Auch die Polizei spricht von Rettungsaktionen, wenn sie zum Beispiel Gegner der A49, die sich freiwillig und kontrolliert in diese Situation begeben haben, gegen deren Willen von Autobahnbrücken holt, von denen sie sich abgeseilt haben. “Unser höchstes Ziel ist dabei Sicherheit für alle, die in den Einsatz involviert sind”, steht da weiter. Auch dieser Satz könnte zweifelsfrei so von der Polizei irgendwo zu lesen sein. 

Doch dann kommen die Stellen, in denen die Macher der Schreiben Fehler machen, unglaubwürdig werden. “Wir als Polizei tun unser Möglichstes, im Namen der Mehrheit und des Rechtsstaats durchzusetzen, was durchzusetzen ist”, steht da gleich hinter dem Wunsch, Polizeibeamte von einer Sammelunterkunft auf Privathaushalte zu verteilen, um das Corona-Risiko auf die Bevölkerung umzulagern und so den Polizeieinsatz zu schützen. “Gemeinsam kommen wir sicher zum Lückenschluss” steht schließlich über dem Bereich des Formulars, in dem Interessierte angeben sollen, wenn sie Polizeibeamte bei sich aufnehmen wollen. Die letzte Frage lautet: “Verpflegung inklusive oder Selbstversorgung?” 

Es ist jedoch ziemlich unglaubwürdig, dass die Polizei sich inhaltlich damit beschäftigt und Stellung bezieht, ob der Bau der A49 eine Mehrheitsentscheidung ist und damit “durchgesetzt” werden muss – oder sich mit dem Bau gemein macht, und der Bevölkerung sagt, dass man den Bau zusammen “sicher” erreichen könne. 

Polizei stellt klar: Schreiben sind eine Fälschung

“Unterkunft für Einsatzkräfte anbieten, Infektionsgeschehen von der Polizei auf die Bevölkerung umschichten und den Großeinsatz ‚Lückenschluss A49‘ weiterhin durchführbar machen”, heißt es zusammengefasst auf der ersten Seite des Formulars. Aber würde die Polizei tatsächlich so denken? Würde sie die Sicherheit ihrer eigenen Beamten in Sachen Corona gegen mögliche Infektionen in Privathaushalten aufwiegen? 

Den Beamten sind die Aufrufe bereits bekannt, berichtet eine Sprecherin am Telefon. Und von der Aufmachung her ähneln sie schon “einem polizeilichen Schreiben”. Doch die Beamtin stellt auch klar: Die Schriftstücke sind Fake. “Die Polizei sucht weder Unterkünfte, noch verteilt sie solche Flyer an die Bürgerinnen und Bürger.” Bislang sei ihr nicht bekannt, dass sich jemand aufgrund des gefälschten Aufrufs bei der Behörde gemeldet habe, um Kollegen aufzunehmen, sagte die Sprecherin schließlich noch. 

OL ist jetzt bei Telegram – So kriegen Sie News direkt aufs Handy!

10 Gedanken zu “A49: Nein, die Polizei sucht keine Privatunterkünfte für den Autobahneinsatz

  1. Eine Unverschämtheit, mehr muss man nicht sagen.

    Mich würde jetzt mal interessieren wie viele leider auf den Leim gegangen sind oder sogar eine Rückantwort geschickt haben. Hat keinen falls was mit Dummheit zu tun. Behaupte mal das jeder mal bei irgendetwas auf den Leim gegangen ist.

    Aber besser ist über den Zettel schmunzeln und ab in den Müll damit.

    6
    1
  2. Danke für die Berichterstattung, aber: muss man wirklich so detailliert die Fehler in solchen Betrugsschreiben aufzeigen, nur damit Kriminelle es beim nächsten Mal besser machen und erfolgreich Menschen betrügen können?

    35
    7
  3. Guten Abend erst Mal an alle in Hessen die noch klar denken können..

    Zum ersten,
    Frag ich mich wie weit wir, uns als normal Bürger und Steuerzahler das noch gefallen lassen müssen was diese Assoziationen noch alles veranstalten.

    Findet den der das Schreiben aufgesetzt hat.

    Zu dem 300m Stahlseil…
    Da wird ein Tunnel aus Gerüst gebaut, vom THW, und ein Zaun mit Natodraht oben drauf.

    Da stellt sich mir die Frage, wäre es nicht einfacher, günstiger gewesen das Stahlseil in Stücke zu schneiden?
    Als die Einsatzkräfte um ihr Wochenende zu bringen.

    Geht doch einfach dahin ,wo her ihr gekommen seid, und lasst uns unsern Frieden.

    Ps. Woher können sich Leute ,die nix arbeiten, 300m+ Stahlseil kaufen.

    66
    13
    1. Warum sollen die Leute nach Maulbach und Homberg zurück gehen?
      Hört einfach auf unsere Heimat mit Autobahnen zu zerstören, dann gehen alle wieder nach Hause,

      5
      5
  4. Eine Kritik an der Missachtung des Corona-Risikos kann man kaum intelligenter und mit mit mehr Sinn für Humor formulieren.-

    9
    42
  5. Die Dreistigkeit der radikalen Gegner der A49 machen einen Fassungslos.
    Da werden Schreiben in die Welt gesetzt die den Anschein erwecken hier schreibt die Polizei.
    Sowohl die gesetzgebende (durch wahlen legitimierte Mehrheit) als auch die rechtssprechende Gewalt haben das Projekt A49 als sinnvoll bzw nach Recht und Gesetz zu genehmigen angesehen.
    Das nun die 3. Gewalt im Staate – durch eine „Fake-News“ Kampagne angeriffen wird macht einen sprachlos. Wir leben in einem Staat der andere Meinung respektiert und durch Demonstrationsrecht etc. viel genehmigen (muss), aber hier das geht zu weit!

    Dazu noch die Ankündigungen von (weiteren) Gewalttaten am Freitag in der Pressekonferenz. Hier muss der Staat zeitnah (sofort) hart und konsequent durchgreifen.

    Auf der Plattform Twitter werden zudem „Dannenröder Wald“ mit Aktionen der ANTIFA in Leipzig und Berlin verglichen. Es geht um den sogenannten „RIOT AWARD“ der für Angriffe gegenüber der Polizei Punkte vergibt. Die A49 Gegner haben sich wiederholt hiermit gerühmt „Punkte aufgeholt“ zu haben.

    Uns Anwohnern steht wohl – dank der blauäugigen Bürger-Initiative – ein heißer Herbst / Winter bevor, der die Radikalen aus Berlin Hamburg Leipzig etc. aufnimmt und verpflegt…

    67
    9
  6. Die Strategie der Gegnern ist schon seit langem klar. Mit geplanten und aufeinander abgestimmten Aktionen jeden Tag für eine Schlagzeile sorgen.

    Zu mehr reicht es auch nicht. Hinter den Sprüchen steckt nichts. Das gilt für alle Organisationen einschließlich Greenpeace usw.

    Die Leute fordern eine Energie- und Verkehrswende, begreifen aber nicht, dass wir uns mitten in der größten Energie- und Verkehrswende seit der Einführung des Automobils befinden.

    Auf der anderen Seite gibt es von diesen Organisationen keinen eigenen, tragbaren und überzeugenden Entwurf für eine Verkehrswende.

    „Güter gehören auf die Bahn“, ein alter Spruch, gern vor den Wahlen zu hören. Außer Wählerstimmen bringt er nicht, weil aus logistischer Sicht nicht umsetzbar.

    58
    10
    1. @Tim

      Tim, den Unfug den Sie hier regelmäßig verbreiten kann doch kein halbwegs intelligenter Mensch ernst nehmen. Ihr Stil wirkt häufig anmaßend und arrogant. Sie wollen den Eindruck erwecken allwissend zu sein, haben von den meisten Dingen in Wirklichkeit keine Ahnung.

      4
      4
    2. Aber unser Land zuzubetonieren und noch mehr LKWs hierher zu holen ist umzusetzen.
      Natuerlich können die Gter auf die Schiene gebracht werden.
      So war es doch auch bis 1950, man muss nur dazu bereit sein, aber Leute wie du wollen eben noch mehr Gestank und Abgase in unsere Heimat bringen, weil sie zu faul fuer ein Umdenken sind.

      3
      5
    3. @Tim

      Herr Tim, woher wissen Sie denn, wer der Verfasser der Fake-Nachrichten ist?
      Stellen Sie etwa nur Vermutungen an? Zu mehr reicht es bei Ihnen wohl nicht?
      Was können Sie eigentlich noch außer andere Menschen zu verunglimpfen und überheblich zu dozieren? Sind Sie jetzt auch noch Logistikfachmann? Ein Schamgefühl ist Ihnen wohl völlig fremd!

      4
      5

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren