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Modern und funktional statt Prunk und Protz: Exklusive Einblicke in die neue FeuerwacheWeniger Prunk, dafür mehr Funktionalität

ALSFELD (ls). Auch wenn es mittlerweile um die neue Feuerwehrwache in Alsfeld etwas ruhiger geworden ist, hört man es immer noch leise durch die Stadt flüstern: „Viel zu teuer“, „Prunkbau“, „protzig“ und einfach völlig übertrieben, schimpfen Kritiker. Doch wie sieht das Gebäude tatsächlich von innen aus? Oberhessen-live hat es sich bei einem exklusiven Rundgang noch vor der offiziellen Eröffnung angeschaut.

Ein hoher Raum mit weißen Wänden, ziemlich steril und in seinen Grundeigenschaften gehalten. Drin stehen ein paar Fitnessgeräte – nichts teures, nichts außergewöhnliches. „Das ist das einzige Zugeständnis, das wir uns machen“, sagt Daniel Schäfer, der neue Stadtbrandinspektor von Alsfeld, über den Fitnessraum in der knapp zehn Millionen Euro teuren neuen Feuerwehrwache.

Die Feuerwehr und die Befürworter des „Feuerwehrdoms“, wie Kritiker den Bau einst tauften, sahen sich schon von Beginn der Planungen an dem Druck ausgesetzt, sich zu rechtfertigen. Dabei sei eines klar: „Der alte Stützpunkt war von seiner Beschaffenheit einfach nichts mehr“, sagt Schäfer bei einer kleinen Tour durch den neuen Feuerwehrstandpunkt. Feuchtigkeit, Schimmelbefall, keine Räume für Fortbildungen, marode Wände und eingesunkene Bodenplatten  – die alte Wache sei wirklich nicht mehr zu retten gewesen.

Wände in Feuerwehrrot: Blick in die neue Alsfelder Feuerwehrwache. Fotos: ls

Daniel Schäfer, der neue Stadtbrandinspektor von Alsfeld.

Es geht durch einen langen Flur. Modern, reduziert und trotzdem mächtig, wirken die Gänge auf den ersten Blick. Die Wände: kahl und unverputzt. Das sei modern – aber auch praktisch, sagt Schäfer. So müsse man in Zukunft die Wände nicht nachstreichen.

Der moderne Flur führt in einen ebenso schlicht gehaltenen Raum. Die Jugendfeuerwehr soll sich hier treffen. Ein paar einfache Tische und Stühle stehen darin. Einziges Extra: Eine multifunktionales Whiteboard an der Wand. „Bevor es hier wieder zu Gerüchten kommt möchte ich dazu was sagen: Wir haben das Board ganz günstig aus zweiter Hand bekommen. Es hat nicht viel gekostet“, sagt Schäfer – und macht dabei den Eindruck, als sei er es Leid, sich ständig für den Neubau rechtfertigen zu müssen.

Auch er habe wie viele andere Alsfelder die wildesten Spekulationen über das Gebäude gehört. Von goldenen Wasserhähnen war da die Rede, von Kinoleinwänden und sündhaft teuren Regenwaldduschen.“ Teilweise fand ich es wirklich lustig, was die Leute da erzählt haben. Aber über andere Sachen habe ich mich wirklich geärgert. Mittlerweile versuche ich, nicht alles an mich herankommen zu lassen, was die Wache betrifft“, sagt Schäfer – und holt Luft, um etwas aus seiner Sicht klar zu stellen: „Es ist ein reiner Funktionsbau!

Jeder Zentimeter vollends ausgeschöpft

Ein ähnliches Bild wie der Raum der Jugendfeuerwehr bieten auch die Schulungsräume der neuen Wache. Sie wirken schlicht und zweckmäßig. Und gerade die Schulungsräume seien eine wichtige Neuerung, sagt Schäfer. In der vorherigen Wache mussten Seminare oder Schulungen demnach teilweise über Wochen hingezogen werden, da nur ein Raum zur Verfügung stand und zeitgleiche Seminare abwechselnd stattfinden mussten. „So haben wir auch wieder ein bisschen mehr Freizeit. Statt drei Wochenenden kann ein Seminar jetzt an einem Wochenende stattfinden“, sagt Schäfer.

Außerdem sollen die Räumlichkeiten auch der Stadt, dem Kreis und dem Feuerwehrverein zu anderen Gelegenheiten zur Verfügung gestellt werden.

Blick in einen der Schulungsräume.

Blick in einen der Schulungsräume.

Auch ein Blick in die Umkleidekabinen der Alsfelder Feuerwehr bringt kein Luxus zum Vorschein – von Regenwaldduschen keine Spur. Neue Spinde gibt es für jeden, damit die Feuerwehrkluft zum Reinspringen immer bereit stehen kann. „Wenn ein Notruf kommt, muss es eben schnell gehen“, sagt Schäfer. Gerade aus diesem Grund sei auch die neue Parkplatzsituation an der Wache eine deutliche Verbesserung. Direkt von den Umkleiden geht es in die Fahrzeughalle.

Die sei wohl einer der Gründe, warum die Leute das Gebäude für einen Prunkbau halten, vermutet Schäfer. Die große Halle des U-förmigen Baus wirken gewaltig. Insgesamt zwölf Feuerwehrfahrzeuge finden darin Platz. Dazu kommen zwei Werkstatt- und eine Waschhalle. „Ich glaube, besonders die zwei ‚Schenkel‘ des Gebäudes lassen es so extrem groß von außen wirken, dass die Leute denken, wir haben hier drin sonstwas.“

Das Verbindungsstück zwischen den Hallen, also dort, wo sich Foyer, Büroräumlichkeiten, Schulungsräume und Lagerräume befinden, sei eigentlich nicht größer als die alte Wache auch. „Es wirkt erst mal sehr groß, aber letztendlich merkt man, dass wirklich jeder Zentimeter vollends ausgeschöpft ist.“

Alleine die Fahrzeuge, die in den Fahrzeughallen stehen brauchen eine Menge Platz.

Ein Fitnessraum als einziges Zugeständnis

Neben seinem Ganztagsjob als Berufsfeuerwehrmann in Frankfurt verbringe er nochmal die gleiche Stundenanzahl bei der Freiwilligen Feuerwehr in Alsfeld, sagt Schäfer. „Und viele andere auch. Es ist wie eine Art Treffpunkt und dann ist ein Fitnessraum und der Aufenthaltsraum einfach ein kleiner Rückzugsort für uns. Alle die sich hier aufhalten, opfern ihre Freizeit dem Allgemeinwohl“, sagt er. Den Fitnessraum habe im übrigen der Feuerwehrverein – nicht die Stadt oder das Land – bezahlt.

Insgesamt über 80 aktive Feuerwehrleute, 95 Kinder der Jugendfeuerwehr und 49 Musiker der „show and brass band“ sollen in der neuen Wache ihr Zuhause finden. Wer sich selbst ein Bild der neuen Wache machen möchte, sollte sich den 27. August vormerken. Denn dann wird sie mit einem Tag der offenen Tür offiziell eingeweiht.

Weitere Eindrücke aus der neuen Wache

9 Gedanken zu “Weniger Prunk, dafür mehr Funktionalität

  1. Herr Becker sie scheinen ja überkorrekt zu sein,wenn sie wegen eines vergessenen M ihren Kommentar nochmal einstellen.

  2. Herr Becker, welches Kommentar meinen Sie? Bitte notieren Sie sich doch besser, wann Sie mit welchem Pseudonym agieren.

  3. Im übrigen habe ich nichts gegen Feuerwehrleute gesagt,sondern lediglich gesagt daß,das Geld für die neue Feuerwache sehr sinnvoll eingesetzt wurde. Nicht so wie die Milliarden die für Flüchtlinge,die zum großen Teil Kriminell sind und sich hier sowieso nicht anpassen wollen zum Fenster rausgeworfen werden . Wie man am Wochenende wieder festgestellt hat,sind unsere Politiker unfähig. Wie kann man einen G20 Gipfel in einer Großstadt abhalten,wo von vorne herein jeder weiß was da abgeht. Diese Polizisten tun mir leid die für die Unfähigkeit unserer Politiker den Kopf hinhalten müssen. Und das schlimmste ist das diese Frau wieder als Bundeskanzlerin gewählt wird. Da kann ich nur sagen armes Deutschland.

  4. Heinz Becker,sie wiederholen sich. Ihnen muss meine Meinung nicht passen, ihre passt mir ja auch nicht!

  5. ohne Fehler
    Da scheint wohl jemand mein Kommentar nicht zu passen!

    @Herr Schneider, wenn ihre einzige Begründung für eine neue Feuerwache mit einer fremdenfeindlichen Äußerung gegen die Flüchtlinge verbunden ist, dann behalten sie ihre Meinung für sich.

    Feuerwehr Mitglieder leisten Menschen die in NOT geraten sind Hilfe, unabhängig von Herkunft, Religion, politischer Zugehörigkeit und Ansehen der Person.

  6. Da scheint wohl jemand mein Komentar nicht zu passen!

    @Herr Schneider wenn ihre einzigste Begründung für eine neue Feuerwache mit einer fremdenfeindlichen Äusserung gegen die Flüchtlinge verbunden ist, dann behalten sie ihre Meinung für sich.

    Feuerwehr Mitglieder leisten Menschen die in NOT geraten sind Hilfe, unabhängig von Herkunft, Religion, politischer Zugehörigkeit und Ansehen der Person.

  7. Hallo ThomasR,
    besser kann man es nicht Beschreiben, bzw. zum Ausdruck bringen.
    Hans Zimmer

  8. Die Alsfelder sollen froh sein das sie eine moderne Feuerwache bekommen haben.Da ist das Geld tausendmal besser aufgehoben,als es für Flüchtlinge aus dem Fenster zu werfen.

  9. Ich empfinde es als eine Unverschämtheit, wie sich diejenigen, die ihre Freizeit zum Wohle der Allgemeinheit opfern und auch noch ihre Gesundheit und schlimmstenfalls ihr Leben aufs Spiel setzen, rechtfertigen müssen. Weder die alte noch die neue Feuerwache sind Luxuspaläste. Und für einen Fitnessraum muss man sich auch nicht entschuldigen, schließlich wird den Feuerwehrleuten im Einsatz auch körperlich einiges abverlangt, z.B. unter Atemschutz. Diejenigen, die hier die Klappe bis zum Anschlag aufreißen, haben vermutlich noch nie irgendetwas für die Allgemeinheit getan. An dieser Stelle vielen Dank an die Kameraden der Feuerwehr. Lasst euch von solchen Dummschwätzern nicht unterkriegen.

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