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Alsfelder Kneipen und Bars erweitern Livemusik-AngebotProjekt Live-Musik: Leben statt Leblosigkeit

ALSFELD (ls). Seit der Schließung des Irish Pubs und des Brünnchens im letzten Jahr ist es um die Alsfelder Kneipenwelt ziemlich ruhig geworden – zumindest was die Musik angeht. Vereinzelte Liveauftritte und allgemein wenig Bewegung im Nachtleben der Alsfelder Innenstadt. Die vorherrschende Meinung: „Dagegen muss etwas getan werden“ – also traf man sich am Sonntagabend, um eine gemeinsame Idee zu besprechen.

Fast wie ausgestorben wirkt die Alsfelder Innenstadt oftmals an den Wochenenden. In einigen Lokalen und Kneipen brennt Licht – mal ist mehr los, mal weniger. Livemusik? Mangelware. Durchaus ein Grund für die Leblosigkeit der Innenstadt. In anderen Städten sei das anders, wie der Vorsitzende des Verkehrsvereins Hartmut Koch erzählte: „In Treysa gibt es eine ganz andere Kneipenkultur. Da ist jedes Wochenende was los und die Leute gehen raus in die Kneipen, hören Musik und feiern zusammen. Selbst viele Alsfelder fahren dafür extra nach Treysa und das, obwohl sie die Kneipen direkt vor der Nase haben.“

Keine Livemusik keine Gäste

Woran das liegt? Darauf habe er selbst keine Antwort, aber eine gute Idee, die er zusammen mit Michael Schön, dem Betreiber des Alsfelder „Laternchens“ und dem Team des „Kännchens“ jetzt durchsetzen will. Regelmäßige Livemusikabende in Alsfelder Kneipen seien dabei das Ziel. „Die fehlende Livemusik ist ein großes Problem, an dem nicht nur für die Bürger gearbeitet werden muss, sondern auch für unsere Touristen“, so Koch.

Mit dem Wegfall der Livemusik Veranstaltungen in den geschlossenen Lokalen „Irish Pub“ und „Zum Brünnchen“ sei es sehr still um die Livemusik in Alsfelder Lokalen geworden. Lediglich Dominik Rühl von der Clubbar „Plan B“ präsentiere derzeit regelmäßig regionale und überregionale Künstler – um die restliche Kneipenlandschaft sei außer an städtischen Terminen wie Zauberhafte Nacht, Stadtfest oder Kneipenfestival Ruhe eingekehrt.

Neues Projekt für mehr Livemusik geht in Probephase

Schon seit einem Dreivierteljahr feilt Hartmut Koch, der bereits in Kassel mehrere „Open-Stage-Events“ organisiert hat, zusammen mit den Lokalbesitzern an seiner Idee. Vorgesehen sind künftig regelmäßige Livekonzerte jeweils am zweiten Donnerstag im Monat im „Kännchen“ und am letzten Donnerstag des Monats im „Laternchen“ – und schon in dieser Woche geht es im „Laternchen“ mit der Probephase des Projekts los.

Warum ausgerechnet donnerstags? Weil man da bereits das Wochenende mit einem guten Konzert einläuten könne. Außerdem korreliere der Donnerstag nicht mit anderen städtischen Feierlichkeiten. Betreiber Michael Schön lädt dabei zu seiner persönlichen Antwort auf Fasching ein: Rockfasching mit Livekonzert von Tony Hudspeth, der in Alsfeld schon lange kein Unbekannter mehr ist. Rockmusik ist garantiert. Der Eintritt ist übrigens an beiden Abenden frei.

In die zweite Testphase geht das Projekt am 9. März im „Kännchen“, wo die Sängerin Melanie Schwalm einige Songs präsentieren wird. Schwalm ist jedoch nicht nur als Künstlerin im Projekt dabei, sondern auch als Mitinitiatorin. „Der Hartmut Koch rief mich an und erzählte dabei von seiner Idee. Ich fand das sehr gut, weil ich selbst auch finde, es sollte mehr Livemusik in Alsfelder Kneipen geben“, so die 19-Jährige. Auch andere Musiker der Region können sich bei Interesse gerne bei dem Team des „Kännchens“ oder bei Michael Schön vom „Laternchen“ melden. „Für junge Musiker, die erste Live-Erfahrungen sammeln möchten, steht im Kännchen eine Gesangsanlage und ein Klavier zur Verfügung. Einfach Eure Instrumente mitbringen reicht völlig aus“, so Jürgen Klement vom Team des „Kännchens“.

Mehr Live-Musik für mehr Leben in der Innenstadt

Ob das Konzept wirklich aufgeht, wird sich mit der Zeit zeigen – doch eins ist sicher: Ohne Besucher wird auch diese Idee nicht viel mehr Leben in die Alsfelder Innenstadt zaubern, darüber sind sich alle Beteiligten sicher. „Es ist ja schon so, dass man immer mal wieder etwas ausprobiert. Manches wird gut angenommen, wie das Kneipenfestival, anderes wird eher schlecht aufgenommen“, so Schön. Und weiter: „Livemusik hat sich hier im Laternchen bisher immer gelohnt. Wenn aber die Leute nicht in die örtlichen Kneipen zu irgendwelchen Veranstaltungen kommen, dann darf man sich auch nicht beschweren, wenn es immer stiller in Alsfeld wird.“

Schon seit dem letzten Kneipenfestival wurde bei vielen Alsfeldern der Wunsch nach einem zweiten Kneipenfestivaltermin im Jahr laut. Dazu wird es allerdings laut Koch im Moment nicht kommen. Es gäbe momentan kein einheitliches Meinungsbild der Barbesitzer. Gerade aus diesem Grund versuche man es über diesen Weg.

Erst einmal wolle man klein anfangen und verschiedene Sachen testen. Wie sagt man so schön: Aller Anfang ist schwer. Bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt von den Alsfeldern angenommen wird, ehe die Kneipenlandschaft vollends in einen 100-jährigen Dornröschenschlaf verfällt.

10 Gedanken zu “Projekt Live-Musik: Leben statt Leblosigkeit

  1. Tja weiser Oliver, 2. Live-Event am Donnerstag und beide Veranstaltungen waren erfolgreich. Zugegeben, gestern lief es anfangs etwas zäh an aber nach ein paar Liedern war das Laternchen sehr gut besucht. Dabei darf man nicht vergessen, dass im Güterbahnhof und im Schwalbennest zwei Grossveranstaltungen stattgefunden haben. Werde mich mit den Betreibern vom Kännchen beraten, ob wir für Dich eine ALSphilharmonie bauen, damit Deine sensibelen Ohren befriedigt werden. Kleiner Tipp, geh mit Danny und Helmut mal aus. Im Laternchen bekommt Ihr das erste Getränk aufs Haus. Alsfeld lebt!!! NICHT OFT ABER IMMER ÖFTER :-)

  2. Diese Donnerstage sind jetzt schon zu Scheitern verurteilt!
    Was ein sinnloses Unterfangen!
    Und vor allen Dingen, sind diese Locations ja auch so gut für Livemusik ausgerichtet!

  3. Ich muss meinem Vorredner Michael uneingeschränkt recht geben!
    Die Totengräber heißen „Danny, Helmut usw. Sehen wir uns das Angebot von diversen Lokalen an, haben wir schon einiges zu bieten. „Plan-B“, „und jetzt „Laternchen“ und „Kännche“ tragen mit erheblichem Aufwand zu guten Live-Musik Veranstaltungen bei. Ich hoffe die Live-Gigs werden gut angenommen und die Lokale sind gut gefüllt, auch ohne die wenigen Totengräber. Ich bin dabei auf http://www.alsfelder-kneipen-festifal.de unter Veranstaltungen einen Veranstaltungskalender für die Teilnehmer vom „Alsfelder-Kneipen-Festival“ zu etablieren, um solche Aktivitäten zu unterstützen. Das Aussehen und die Inhalte werden sich noch ändern. Sieht aber jetzt schon ganz LEBENDIG aus.
    Hans-Georg Braun

  4. Kleine Anmerkung… Der Donnerstag ist der kleine Bruder vom Freitag :-) Auch wenn am anderen Morgen noch ein paar Stunden Arbeit anstehen, könnte man (mit alkoholfreien Getränken) ein paar schöne Stunden erleben, wenn man WILL! Fragt mal im Plan B nach, wie viele Besucher am letzten „SAMSTAG“ die (richtig gute) Veranstaltung verfolgt haben!?! Aus dem Artikel geht klar hervor, warum „erst einmal“ der Donnerstag als Veranstaltungstag ausgewählt wurde. Nicht immer gleich meckern, sondern die Fernbedienung und das Handy weglegen, den Ar… vom Sofa und aktiv eine Veränderung herbei führen. Hier gehen Veranstalter ein finanzielles Risiko ein, um etwas -zum freien Eintritt- anzubieten und die Kommentare sind weinerlich und demotivierend. @Danny/Helmut, schon einmal darüber nachgedacht, dass unter anderem IHR die Totengräber vom Alsfelder Nachtleben sein könntet? Nutzt die Angebote und gestaltet eurer Nachtleben in Alsfeld mit. Wir als Veranstalter sind bereit. Man sieht sich (vielleicht schon bald)… P.S.: Lasst den Scheiss mit den albernen Synonymen. Wer seine Meinung vertreten will, sollte das unter seinem Namen machen. Ihr wollt doch ernst genommen werden, oder?

  5. @ Danny:
    Sehe ich genauso, Alsfeld ist tot.
    Wenn es eine Steigerung von tot gäbe wäre es Alsfeld.
    Und alle die hier den Daumen nach unten richten sei geraten mal über den Tellerrand von Alsfeld zu schauen.
    Euer Helmut

  6. Man sollte es wenigstens probieren!
    Ich glaube zwar auch, daß es kein Erfolg wird, weil es in Alsfeld dafür keine Nachfrage gibt, aber das wird die Zeit zeigen. Oder eben auch nicht.

  7. Schwachsinn in alsfeld wird nie was gehen fragt euch mal warum die leute wo anders hin fahren .
    Alsfeld ist tot nichts anderes

  8. Super Idee, aber bitte nicht am Donnerstag. Samstag wäre dazu ideal.
    Bin auch die ganze Woche unterwegs so wie andere sicherlich auch.
    ERGO: prima Idee aber nicht am Donnerstag. Gutes gelingen……..

  9. Klingt super und ich wünsche gutes Gelingen – AAABER DONNERSTAG geht gar nicht! Leute, ich komme gerne am WoE auf das Kneipenfestival, Stadtfest und Plan B wenn gute Muke spielt, stehe aber Freitags um 5.30h auf und gehe arbeiten. Alsfeld ist keine Studentenstadt, wo das Wochenende bis Mittwoch abend dauert und dann Donnerstag schon wieder eingeläutet wird …

  10. Live–Veranstaltungen sind das Salz in der Suppe, und beleben das „Alsfelder Nachtleben“ mit Sicherheit. Besonderes Augenmerk muss auf die Auswahl der Künstler und den richtigen Termin gelegt werden. Bekannte Künstler aus der Region ziehen natürlich mehr Gäste wie hier unbekannte Künstler die sich bei uns erst etablieren müssen. Die Terminwahl ist fast noch wichtiger. Live-Gigs an einem normalen Donnerstag sind schon fast mutig für Wirt und Musiker. Ich habe zwölf Jahre Erfahrungen sammeln können und hoffe sehr, es funktioniert.
    Ein Live-Gig am Freitag oder Samstag ist klar zu bevorzugen!!!!!!!!!!

    Hans-Georg Braun ehemaliger „Brünnchenwirt“
    und Erfinder und Organiesator des
    ALSFELDER-KNEIPEN-FESTIVALS

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