Veranstaltung0

Online-VeranstaltungAbolitionismus – eine Einführung

17. Feb 2023 - 19:30 Uhr
Online

Im Rahmen der Black-Lives-Matter-Bewegung wurden in den letzten Jahren auch Konzepte des „Abolitionismus“ breiter diskutiert. Der Begriff bezeichnete ursprünglich eine Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei. Inzwischen hat sich der Bedeutungshorizont deutlich erweitert und teilweise gewandelt.

Nicht weniger als die „Überwindung staatlicher Gewaltinstitutionen wie Gefängnis und Polizei“ (aus dem Buch „Abolitionismus“, Suhrkamp, Herausgeber von Daniel Loick) verfolgt die Bewegung, die sich den Abolitionismus auf die Fahnen geschrieben hat.

Damit knüpft das Konzept unter anderem an Überlegungen des französischen Philosophen Michel Foucault an. Neben solchen radikal anmutenden Forderungen nach einer Abschaffung der Polizei (Immerhin stimmte im Jahr 2020 der Stadtrat von Minneapolis für die Auflösung der städtischen Polizei nachdem es wiederholt zu Fällen exzessiver Polizeigewalt gekommen war) steht unter anderem auch der Umgang mit Geflüchteten (zum Beispiel im berüchtigten Lager Moria oder durch Frontex) im Zentrum der Kritik der Abolitionisten.

In einem Interview mit dem Philosophie-Magazin erklärt Loick: „Wenn Leute gegen den Abolitionismus also einwenden, er sei utopisch und unvorstellbar, würde ich entgegnen, das eigentlich Unvorstellbare ist doch der Jetztzustand. So wie Walter Benjamin sagt, die Katastrophe ist kein Ausnahmezustand oder eine Krise, sondern „dass es ,so weiter‘ geht, ist die Katastrophe.“

Daniel Loick ist Professor für Politische Philosophie und Sozialphilosophie an der Universität Amsterdam.

Der Online-Veranstaltung mit Daniel Loick findet  am Freitag, den 17. Februar 2023 um 19.30 Uhr statt. Einen Link zur kostenfreien Teilnahme an der Veranstaltung erhalten Sie unter info@rlc-vogelsberg.de

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren