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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr der Stadt Alsfeld„312 mal eine andere kleine oder große Herausforderung“

Alsfeld (nah). Kürzlich fand die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Feuerwehr der Stadt Alsfeld statt. Ein Abend voller Erinnerungen an das vergangene Jahr und einer Vielzahl an Ehrungen und Beförderungen.

Daniel Schäfer, Stadtbrandinspektor, blickte auf das vergangene Jahr zurück. Er berichtete, dass die Einsatzkräfte viel gesehen, einiges erlebt, Erfahrungen gesammelt und dazugelernt haben. Beim Berichtverfassen habe er sich mit seinem Jahr persönlich befasst: „Natürlich bleibt da viel Positives und Negatives hängen. Sachen zum Schmunzeln, wie auch die weniger schönen Erlebnisse.“

So erzählte Schäfer von einem Einsatz im August. Ein Gewitter mit Starkregen traf das Stadtgebiet. Die Feuerwehr wurde alarmiert, weil, ‚An der Au‘ Personen in einem Auto eingeschlossen waren. Schäfer und Tobias Riemann schritten in durch das knietiefe Wasser und befreiten die Frau mit ihrem Kind.

Schäfer schmunzelte bei der Versammlung und sagte: „Ich konnte nach diesem Einsatz feststellen, dass meine Stiefel wasserdicht sind, denn das Wasser blieb einfach in den Stiefeln stehen.“ Kurz nach der gelungenen Rettung folgte an dem Gewittertag im August die nächste Alarmierung, ein Blitzeinschlag in Münch-Leusel. Vor Ort erkundete Schäfer die Lage und fand den Besitzer des Gebäudes auf dessen Dachboden.

Schäfer berichtete: „Offene Flammen waren nicht zu sehen, aber eine Rauchentwicklung unter den Bodenbrettern. Eines hatte er schon geöffnet. Um den Schwelbrand zu verlangsamen, griff ich zu den Mitteln, die ich hatte: Stiefel ausgezogen und den Inhalt in die Dämmung gekippt.“ Der Hausbesitzer war sichtlich irritiert über die schnelle und ein bisschen ungewöhnliche Löschmethode des Feuerwehrmannes. Den Rest übernahmen dann die Einsatzkräfte mit den üblichen feuerwehrtechnischen Geräten und konnten großen Schaden verhindern.

Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer. Alle Bilder: nah

Auch den Personalbestand brachte Schäfer der Versammlung mit. 285 Einsatzkräfte in elf Einsatzabteilungen und 43 Musiker. Mit Kindern und Jugendlichen sind 510 Aktive zu verzeichnen. Knapp über 2.100 Mitglieder lassen sich in den Feuerwehrvereinen verzeichnen, diese fördern die öffentlich-rechtliche Feuerwehr zum Beispiel durch Beschaffungen zusätzlicher Ausrüstung und Ausstattungen. In den Ehren- und Altersabteilungen sind 201 Personen organisiert.

Mit 299 Einsätzen konnte das Jahr 2023 abgeschlossen werden. Das sind 34 Einsätze mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen noch 13 Einsätze in anderen Kommunen, um Menschen zu helfen. “Das ist 312 mal eine andere kleine oder große Herausforderung, die uns vor Ort erwartete“, sagte Schäfer.

Auch die Lehrgangszahlen sprachen für sich. Es wurden 94 Lehrgänge und Seminare besucht und dabei 2.680 Stunden Ehrenamtszeit geleistet. Eine große Bandbreite an verschiedensten Lehrgängen wurde absolviert, um das Feuerwehr-Wissen zu vertiefen und den hohen Stand der Ausbildung zu halten und weiter auszubauen. Die Feuerwehr leistete im Jahr 2023 insgesamt 24.489,15 Stunden ehrenamtliche Zeit. Rund 3.000 Stunden mehr, als im Vorjahr und somit wiederholt eine Steigerung der Zahl, wie Schäfer feststellte.

Bericht der Stadtjugendfeuerwehr

Der Stadtjugendfeuerwehrwart Ralf Wagner berichtet, dass zum Ende des Jahres 2023 insgesamt 88 Jugendliche und 85 Kinder bei der Jugendfeuerwehr beziehungsweise bei den Feuerfüchsen aktiv sind, diese verteilen sich über mehrere Stadtteile und die Kernstadt. Über einen Zuwachs von 16 Jugendlichen und sieben Kindern freute er sich sehr. Wagner berichtete von einigen Übungen und Ausflügen, welche die Kinder im letzten Jahr erlebten.

So ging das Jahr mit dem traditionellen Weihnachtsbaumeinsammeln und den Unfallverhütungsvorschriften für die Jugendfeuerwehren los. Es gab Funkübungen, das Pflasterdiplom wurde absolviert, ebenso standen Knoten und Stiche auf dem Übungsplan. Auch die Kinderfeuerwehren hatte viele spannende Erlebnisse und Übungsdienste. Es wurde unter anderem das richtige Verhalten im Brandfall vermittelt, kleine Experimente veranschaulichten Brandverhalten und Bastelnachmittage brachten kleine Abwechslungen.

Bericht des Fachbereichs Ausbildung

Sascha Knaust resümierte das abgelaufene Kalenderjahr mit vielen Übungen. Mit einem Übungsobjekt konnte mehrfach die realitätsnahe Ausbildung geübt werden. Unter anderem wurde die Vornahme tragbarer Leitern geübt, aber auch das Absuchen von verrauchten Bereichen zur Menschenrettung.

Besonders freute es Knaust, dass der Stadtteil Heidelbach eine große Übungsbeteiligung hatte. Durch viele Neueintritte in die Einsatzabteilung wurde hier kurzfristig ein Konzept erstellt, um die Feuerwehrleute auf den bevorstehenden Grundlehrgang vorzubereiten.

Bericht des Fachbereichs Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung

Die Fachbereichsleiterin Sandra Hedrich berichtete, dass im Jahr 2023 insgesamt 212 Kinder aus Kindergärten und Schulen für die Gefahr durch Feuer und Rauch sensibilisiert wurden. Die Kinder lernen mit Hilfe des Rauchhauses das richtige Verhalten im Brandfall und übten den Notruf mit einer Telefonanlage. Sie lernten außerdem, was ein Feuer zum brennen benötigt und wie man Brände zu Hause vermeiden kann. Als ein Highlight durften die Kinder im Feuerwehrauto Platz nehmen.

Neben der Brandschutzerziehung lag auch zum Ende des Jahres 2023 der Fokus auf der Brandschutzaufklärung. Hierzu wurde im Rahmen eines Seniorennachmittags über die Gefahren im Haushalt aufgeklärt. Praxisnahe Tipps und einfach zu ergreifende Maßnahmen, um ein Feuer im eigenen Haushalt zu vermeiden, wurden vermittelt. Auch über die Notwendigkeit von Rauchmeldern oder die Gefahr von überlasteten Steckdosenleisten waren unter den verschiedenen Themen Inhalt.

Grußworte von Bürgermeister Stephan Paule

Bürgermeister Stephan Paule bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Einsatzkräfte und betonte die schlagkräftige Feuerwehr und den hohen Grad an Einsatzbereitschaft. Paule sagte: „Die eigentliche Leistung liegt nicht in den guten Leistungen alleine im Einsatz, sondern eigentlich in den vielen, vielen tausend Stunden, die die Übungsdienste im Vorfeld vor diesem Einsatz ausmachen.“

Bürgermeister Stephan Paule

Grußwort von Stadtverordnetenvorsteher Michael Refflinghaus

Stadtverordnetenvorsteher Michael Refflinghaus bedankte sich bei den Familien der Einsatzkräfte. „Ich möchte mit einem Dank an eure Familien anfangen, die euch bei den Einsätzen ausrücken lassen und zu Hause sitzen und Hoffnung haben, dass ihr alle wieder gesund und heile nach Hause kommt. Das ist nicht selbstverständlich und auch da sollten wir mal richtig Danke für sagen.“ Außerdem überbrachte er die Grüße und den aufrichtigen Dank der Stadtverordnetenversammlung.

Grußworte Hans-Jürgen Schäfer

In Vertretung für den Landrat war Hans-Jürgen Schäfer auf der Versammlung. Er überbrachte die Grüße von Landrat Manfred Görig. Schäfer war das erste Mal im Alsfelder Feuerwehrhaus, wie er berichtete. „Ich bin tief beeindruckt davon, was die Stadt Alsfeld in diesem Komplex für die Feuerwehr vorhält.“ Außerdem zeigte er Respekt vor den aktiven Mitgliedern für die erbrachte Leistung.

Grußworte Kreisbrandmeister Björn Preuß von Brincken

Als Vertretung von Kreisbrandinspektor Sven Holland überbrachte Björn Preuß von Brincken die Grußworte von Sven Holland, Hubert Helm und Franz-Josef Kreuter. Von Brincken bezeichnete die Feuerwehr der Stadt Alsfeld als eine Stütze im Vogelsbergkreis.

„Ihr fahrt die meisten Einsätze und ich muss sagen Hut ab vor euren Ehegatten, Freund und Freundin, den Kindern und der Politik.“ Aber auch den Arbeitgebern danke er, betonte Preuß, denn ohne engagierte Arbeitgeber würde die Feuerwehr gerade bei Einsätzen mit deutlich weniger Personal dastehen. Da helfe auch keine Politik, welche die Anschaffungen fördere.

Grußworte Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Wingefeld

Frank Wingefeld überbrachte die Grüße vom Kreisjugendfeuerwehrwart Björn Blankenburg und der Kreisjugendfeuerwehr. Er danke den Jugendfeuerwehrwarten sowie den Betreuern der Kinderfeuerwehren für die geleistete Arbeit.

Ehrungen und Ernennungen

Das Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre erhielten Matthias Fabiny, Björn Hintz, Mirco Merle, Tobias Merle, Karsten Müller, Klaus-Peter Schlosser, Alexander Schmick und Markus Schäfer.

Das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre am Bande erhielt Markus Pfeil. Für 50 Jahre erhielten Gerd Hebel, Jörg Krämer, sowie Norbert Schäfer das goldene Brandschutzehrenzeichen (Sonderstufe).

Die Katastrophenschutz-Medaille in Bronze für zehn Jahre erhielten Florian Borchard, Sven Herchenröder, Oliver Martin, Joel Pfeiffer, Carolin Schmidt, Dennis Schneider, Dominic Schäfer, Johannes Stein und Florian Wedel.

Die Katastrophenschutz-Medaille in Silber für 25 Jahre erhielten Christian Appel, Marco Falck, Markus Guntermann, Björn Hinz, Michael Lerch, Tobias Merle und Carsten Schmidt. Die Katastrophenschutz-Medaille in Gold für 40 Jahre erhielten Mario Baumann, Axel Möller und Uwe Stein.

Einen besonderen Moment gebührte Matthias Schlitt: er erhielt die Goldene Ehrennadel. Schlitt wechselte von der Einsatzabteilung in die Ehren- und Altersabteilung.

Matthias Schlitt erhielt die Goldene Ehrennadel

Myriam Riemann, Ramona Grünewald, Sandra Hedrich und Annerose Wagner erhielten jeweils die Kinderfeuerwehr-Medaille in Silber als Ehrung. Mit der Florian-Medaille der hessischen Jugendfeuerwehr in Bronze wurden sowohl Colin Greb wie auch Sandra Hedrich geehrt.

Für den Stadtteil Angenrod wurden Timo Geißler und Kevin Semmler als Wehrführer, sowie Stellvertretender Wehrführer ernannt und vereidigt. Klaus-Peter Schlosser und Sven Herchenröder wurden als Wehrführer beziehungsweise Stellvertreter Entlassen.

Für Alsfeld-Eifa wurde Holger Hedrich und Markus Pfeil als Wehrführer und dessen Stellvertreter ernannt. Außerdem Michael Engelhard und Mike Momberger für den Stadtteil Liederbach.

Als Stadtjugendfeuerwehrwart wurde Ralf Wagner ernannt, außerdem als sein Stellvertreter Kevin Eilts.

Befördert zum Feuerwehrmann wurde Niklas Hergert, zum Löschmeister befördert wurde Colin Greb. Timo Becker und Kevin Eilts wurden jeweils zum Oberlöschmeister befördert. Oliver Martin wurde Hauptlöschmeister.

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