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Städtisches Bauamt widerspricht ALAWeißer Weg: „Industriegebiet, das Investoren auch ökologisch in die Pflicht nimmt“

ALSFELD (ol). Nachdem die ALA die dritte Offenlage der Bauleitplanung für das geplante Industriegebiet „Am weißen Weg“ erneut zum Anlass für Kritik nahm, widerspricht das städtische Bauamt sehr deutlich: Der Vorwurf, die Stadt entziehe sich ihren Pflichten sei nicht haltbar, Ziel sei von Beginn an ein Industriegebiet gewesen, dass die Investoren ökologisch in die Pflicht nehme.

Den jüngsten Presseveröffentlichungen der Alternativen Liste Alsfeld (ALA) widerspricht die Stadtverwaltung Alsfeld, vertreten durch die Abteilung „Stadtplanung und Tiefbau“, sehr deutlich. Bis zum 31. Mai können derzeit Stellungnahmen zur städtischen Bauleitplanung für das Industriegebiet „Am weißen Weg“ abgegeben werden. Die Unterlagen selbst liegen in der Stadtverwaltung öffentlich aus und können zudem im Internet eingesehen werden. Die ALA hatte das jüngst zum Anlass einer „kritischen Betrachtung“ genommen.

In ihrer entsprechenden Pressedarstellung nennt die ALA-Fraktion diverse Kritikpunkte aus Stellungnahmen von Fachbehörden. „Die den Auslegungsunterlagen beigefügten Stellungnahmen stammen allerdings aus früheren Beteiligungsschritten“, heißt es in der Gegendarstellung des Bauamts.

Inhaltlich zutreffende Kritikpunkte seien in die nun ausliegenden Unterlagen eingearbeitet worden. Aus planerischen Zwischenständen resultierende, fehlerhafte Flächenangaben gebe es im jetzigen Entwurf nicht mehr, erläutert Abteilungsleiter und Stadtplaner Martin Schultheis.

Geänderte Rahmenbedingungen mit Fachbehörden abgestimmt

Der erhobene Vorwurf, die Stadt entziehe sich durch zu laxe Vorgaben ihren Pflichten, sei ebenfalls nicht haltbar. Erklärtes Planungsziel der Stadt Alsfeld sei es von Anfang an gewesen, ein Industriegebiet zu entwickeln, das die Investoren soweit wie nur möglich auch in ökologischer Hinsicht in die Pflicht nimmt. Zu Beginn der Planung sollten diese Pflichten vorwiegend über bilaterale Verträge zwischen Stadt und Betrieben festgeschrieben werden. Bebauungspläne und Satzungen besaßen hier hingegen lange den Ruf, nicht rechtssicher genug für derartige Regelungen zu sein. Das habe sich mittlerweile gewandelt.

Auch beim Bodenschutz sei entsprechend nachjustiert worden. Aufgrund der aktuellen Ergebnisse des städtischen Bodenschutzkonzeptes wurde die Bilanzierung unter anderem durch umfangreiche Dachbegrünungsmaßnahmen im Gebiet selbst deutlich verbessert.

Zudem existiere im Bodenschutzkonzept unter anderem ein vordefinierter Suchraum, der dem vollständigen und fachgerechten Einbau von abgetragenem Oberboden diene. Die geänderten Rahmenbedingungen wurden mit den entsprechenden Fachbehörden abgestimmt und liegen diesen nun zur Stellungnahme vor.

Auch Bürgermeister Stephan Paule weist in der Pressemitteilung aus den vorgenannten Gründen die Einlassungen der ALA, die in „politisch überspitzter Weise dem Leser nahelegen sollten, die Stadtverwaltung sei ggf. mit dem Großprojekt ‚Weißer Weg‘ überfordert oder habe schludrig gearbeitet“, deutlich zurück.

Ein Gedanke zu “Weißer Weg: „Industriegebiet, das Investoren auch ökologisch in die Pflicht nimmt“

  1. „Der erhobene Vorwurf, die Stadt entziehe sich durch zu laxe Vorgaben ihren Pflichten, sei ebenfalls nicht haltbar“ Ha Ha
    Zu diesem Satz muss was gesagt werden:
    Wenn man das Gebiet Am Ringofen und der Goldschmiedswiese nimmt und sich die Äußerungen der Stadt und des Bürgermeisters zu mehreren Zeitungsartikeln seit 2018 zu der nächtlichen Lärmbelästigung durch umbrückende Schwerlast- LKWs vor Augen hält, trifft genau dieser Satz „die Stadt entziehe sich durch zu laxe Vorgaben ihren Pflichten“ zu. Der Vorwurf der ALA ist also gar nicht so weit hergeholt. Seit 2018 wird nichts wirksames unternommen um das Treiben abzustellen. Die Anwohner haben keine Nachtruhe mehr. Schuld sind immer die anderen. Genau das sagt der Satz doch aus! Deswegen aufgepasst beim Industriegebiet, alles was nicht schriftlich festgeschrieben ist wird später von der Stadt und dem Bgm. als nicht zuständig zurückgewiesen. Nichtsdestotrotz, die Schwerlast LKWs werden Alsfeld ,am Tag und in der Nacht „überschwemmen“ jeder der das jetzt schon erleben will sollte sich abends/nachts Mo- bis Fr. zwischen 21:30 Uhr und 01:30 Uhr mal Am Ringofen/ Ludwig-Erhard Str. (Goldschmiedswiese) das ansehen und anhören. Nebenbei bemerkt, sollen da jetzt über 100 Wohnungen und ein Senjorenheim gebaut werden.

    PS:Industriegebiet, Weißer Weg darf nicht kommen, jeder der ein Vorgeschmack erleben will, was dann in Alsfeld los ist, kommt ganz einfach nachts in die Goldschmiedswiese.

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