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Weniger Zustrom, trotzdem Erweiterung in Ulrichstein geplantSo ist die aktuelle Flüchtlings-Lage im Kreis

VOGELSBERG (ls). Der Zustrom von geflüchteten Menschen in den Vogelsberg hat merklich nachgelassen. Und während die Notunterkunft im Zeltlager Landenhausen geschlossen wird, plant der Kreis eine Erweiterung der Unterkunft in Ulrichstein. Denn: Trotz Entspannung ist die Zahl an geflüchteten Menschen weiterhin hoch.

Das nämlich teilte Landrat Manfred Görig in seinem Bericht über die Arbeit des Kreisausschusses und auf Anfrage der FDP-Fraktion beim jüngsten Kreistag mit. Während im vierten Quartal von 2022 noch 35 Personen pro Woche aufgenommen werden mussten, so sind es im ersten Quartal dieses Jahres nur noch 17 Personen pro Woche. Davon sind 25 Prozent Ukraine-Flüchtlinge.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Lage würde sich entspannen. Doch mit 17 Zuweisungen pro Woche liegt der Kreis immer noch weit über dem Niveau, das er vor dem Ukrainekrieg hatte. Auch die Lage bezüglich Wohnraum, medizinische und schulische Versorgung sowie die Betreuung der Menschen sei weiterhin angespannt. „Der Vogelsbergkreis kann diese Herausforderung weiterhin nur dank eines sehr hohen Engagements leisten“, heißt es in dem Bericht.

Unterbringung von Flüchtlingen: Mit diesen Kosten rechnet der Kreis

Mit den aktuellen Zuweisungszahlen sei es allerdings möglich, die Notunterkunft im Zeltlager Landenhausen im März zu schließen. Das Ankunftszentrum in Alsfeld bleibt allerdings weiterhin bestehen, weil weiterhin zu wenig Plätze in Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung steht. Mitte Januar waren hier 162 geflüchtete Menschen untergebracht.

Ulrichsteiner Gemeinschaftsunterkunft wird erweitert

In zehn Orten sind Gemeinschaftsunterkünfte im Kreis vorhanden mit Platz für insgesamt 734 Menschen, der allerdings komplett belegt ist. So gibt es in Alsfeld neben der Notunterkunft noch Gemeinschaftsunterkünfte, wo Platz für 168 Menschen ist, 202 Plätze sind es in Lauterbach, 29 in Gemünden, 16 in Grebenau, 80 in Herbstein und 25 in Homberg (Ohm). Auch in Mücke gibt es Gemeinschaftsunterkünfte, wo 30 Personen Platz finden, 50 Plätze gibt es in Schlitz, 75 in Schotten und 59 in Ulrichstein.

Genau dort allerdings soll nun noch mehr Platz für weitere Menschen geschaffen werden. Um je zwei Containerhäuser soll die Unterkunft in der Ohmstraße erweitert werden. In jedem Containerhaus soll Platz für maximal 59 Menschen sein, sodass dort zusätzlich nochmal 118 Menschen untergebracht werden könnten. Die Unterkunft wird damit praktisch von 59 auf 177 Plätze verdreifacht. Schon am 1. April soll die erweiterte Unterkunft in Betrieb gehen.

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