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Kolumne von Mario Eichenauer, Vermögensmanager bei Aurum Vermögensmanagement GmbHRezession ante portas?

VOGELSBERG (ol). Wenn man sich den Kursanstieg des deutschen Aktien-Leitindex DAX seit Anfang Oktober ansieht, könnte man meinen, alles sei in bester Ordnung. Um stattliche 20% ist er nämlich seitdem gestiegen und bis zum Rekordhoch vom Anfang dieses Jahres fehlen lediglich noch knapp 2000 Punkte. Die Kolumne von Aurum-Vermögensmanager Mario Eichenauer im Wortlaut.

Schaut man sich allerdings die Rahmenbedingungen sowohl der deutschen als auch der Weltwirtschaft an, hat sich im Prinzip nicht sehr viel zum Oktober verändert. Offenbar sind auch einige Ratsmitglieder der europäischen Zentralbank von diesem starken Anstieg überrascht, so dass sich der ein oder andere berufen sah zur Vorsicht zu mahnen.

Auch die großen globalen Finanzakteure wie Blackrock, Goldman Sachs und JP Morgan zeigen sich sehr verwundert über die stark gestiegenen Börsenkurse, gerade in Europa, aber vor allem in Deutschland. Die Krise sei noch lange nicht vorbei hört man von den Verwaltern der großen Vermögen und man rechnet mit neuen Tiefständen der Aktienmärkte im Jahr 2023. Dem ist im Prinzip nichts hinzuzufügen, denn damit dürfte auch die Rezessions-Frage beantwortet sein.

Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben

Wenn man nach Gründen für die wohl langsam zu Ende gehende Bärenmarktrally an den Aktienmärkten sucht, so wird man beim Thema der sich lt. Marktkonsens langsam abschwächenden Inflation fündig. Die Marktteilnehmer gehen aktuell ziemlich geschlossen davon aus, dass die weltweiten Inflationsraten den sogenannten Peak überwunden haben. Aus diesem Grund werden, so deren Meinung, die Zentralbanken die Zinsen deutlich langsamer anheben als bisher angenommen.

Was man offenbar dabei verdrängt, ist die Tatsache, dass die Preise selbst bei einer langsamer steigenden Inflation nicht auf das ursprüngliche Niveau zurück kommen, sondern eben nur langsamer steigen. Auch die Zentralbanker selbst sagen ganz klar, dass Ihnen die Bekämpfung der Inflation am wichtigsten ist und sie auch eine Rezession dafür in Kauf nehmen. Leider ist die Inflation aber nicht durch eine starke Nachfrage entstanden, sondern durch die Angebotsverknappung im Rahmen gestörter Lieferketten und die Geldflut der Zentralbanken in den letzten Jahren. Daher dürfte es weiterhin schwierig bleiben die Inflation nachhaltig zu senken.

Die sogenannte Massenkaufkraft geht dadurch leider immer mehr verloren, da mittlerweile selbst die Mittelschicht den Gürtel enger schnallen muss. Denn auch dort ist die Erkenntnis gereift, dass jeder Euro eben nur einmal ausgegeben werden kann.

Hohe Tarifabschlüsse und staatliche Subventionen mittelfristig kontraproduktiv für die Inflation

Die seit Wochen hörbaren Warnungen von einer drohenden Lohn-Preis-Spirale verhallen offensichtlich ungehört. Die Tarifabschlüsse der Metallbranche waren schon nicht von schlechten Eltern und freuen die in der Branche tätigen Menschen natürlich. Allerdings schießen die Forderungen von ver.di für die Mitarbeiter der deutschen Post den Vogel ab. 15% Lohnsteigerung werden nämlich von ver.di gefordert! Letzten Endes werden wir die gestiegenen Lohnkosten der Unternehmen wohl wieder in den Preisen der Zukunft wieder finden.

Auch die Subventionen von Vater Staat für die Bürger aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise helfen erstmal das Schlimmste für viele Familien zu verhindern, aber die Teuerungsraten werden eben auch damit zusätzlich befeuert.

Edelmetalle sollten mittelfristig der große Gewinner dieser Entwicklung sein

Wussten Sie, dass Gold im Vergleich zum globalen Aktienmarkt (MSCI-World) im neuen Jahrtausend besser abgeschnitten hat? Die großen Banken und Vermögensverwalter behaupten zwar immer das Aktien die bessere Anlagemöglichkeit als Gold sei, da letzteres keine regelmäßigen Erträge generiert. Dies stimmt zwar über sehr lange Zeiträume (> 25 Jahre), aber seit dem Jahr 2000 hat sich das gelbe Edelmetall ca. verfünffacht, während sich der Welt-Aktienindex „nur“ in etwa verdreifacht hatte. Diese Erkenntnis lässt dann auch eher über die tendenziell schwache Entwicklung des Goldpreises im Jahr 2022 hinwegsehen, denn auf lange Sicht ist Gold bisher immer seinem Ruf als Inflationsschutz gerecht geworden.

Und ob Sie es glauben oder nicht, die Edelmetalle sind im Vergleich zu fast allen anderen Anlageklassen immer noch preisgünstig zu haben. Wenn man dem weltweit meistbeachteten Gold-Analysehaus Incrementum in Liechtenstein Glauben schenken mag, kostet Gold am Ende der aktuellen Dekade um die 4.800 USD pro Feinunze.

Ich wünsche Ihnen wie immer ein gutes Händchen für Ihre persönliche Vermögensstruktur!

Sollten Sie Hilfe bei der Auswahl der passenden Anlagen benötigen stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Rufen Sie einfach an und vereinbaren einen Termin. Tel. 06631/8018440

 

Disclaimer: Der obige Marktkommentar gilt nicht als Finanzanalyse i. S. d. § 34 b WpHG und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wieder. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhessen-Live wider.

Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist:
Aurum Vermögensmanagement GmbH
Mario Eichenauer
Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld

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